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News des 2. Mai 2025

Von der ComputerBase kommt der nächste vollständige Test zur GeForce RTX 5060 Ti 8GB, welcher die Problematik dieser Karte sogar besser herausarbeitet und vor allem dokumentiert. Dabei kam man dem Leistungsprofil der Karte sogar zuerst entgegen, indem der übliche Benchmark-Parcours etwas abgewandelt wurde: Die Bildqualitäts-Settings wurden so gesetzt, dass die GeForce RTX 5060 Ti 16GB unter WQHD mit mindestens 60 fps lief. Damit konnte garantiert werden, das etwaige Abweicher der GeForce RTX 5060 Ti 8GB nach unten hin nur noch am VRAM-Unterschied hängen und nicht die Karten sich an irgendetwas anderem festbeißen. Heraus kam dabei eine Differenz unter durchschnittlichen Frameraten von –12%, bei den Minimum-Frameraten waren es –17%. Dies ist natürlich wie immer nur die eine Hälfte der Wahrheit, was ebenfalls gut ausgeführt wurde: In einem breiten Benchmark-Parcours gibt es auf den VRAM-Unterschied reagierende und nicht reagierende Titel, wobei letztere dann den Index-Werte der kleineren Karte nach oben retten.

WQHD: Perzentil WQHD: avg fps
GeForce RTX 5060 Ti 16GB @ PCIe 5.0 Ø 53,6 fps  (100%) Ø 65,2 fps  (100%)
GeForce RTX 5060 Ti 16GB @ PCIe 4.0 Ø 53,4 fps  (100%) Ø 65,0 fps  (100%)
GeForce RTX 5060 Ti 8GB @ PCIe 5.0 Ø 44,3 fps  (83%) Ø 57,6 fps  (88%)
GeForce RTX 5060 Ti 8GB @ PCIe 4.0 Ø 37,9 fps  (71%) Ø 50,4 fps  (77%)
gemäß den Ausführungen der ComputerBase

Oder anders formuliert: Die durchschnittlich –12% werden in aller Regel dadurch erreicht, dass ein Spieletitel gar nicht reagiert, und es bei einem anderen dann aber gleich –24% Performanceverlust durch die kleinere VRAM-Ausführung gibt (simplifiziertes Beispiel). Die Ausschläge sind also weit größer, als es der Durchschnitt suggeriert – weil in einem solchen Fall die Ausschläge allesamt nur in eine Richtung gehen und es keinen Ausgleich über Ausschläge in die andere Richtung hin gibt (wie beispielsweise im Vergleich einer grob gleichschnellen AMD- zu nVidia-Karte). –12% im Schnitt sind demzufolge viel und deuten eigentlich bereits an, dass die kleinere VRAM-Ausführung eigentlich in einer anderen Performance-Klasse unterwegs ist. Deutlicher wird es dann über eine Einzel-Auswertung der VRAM-Probleme bei den 27 Test-Spielen: 4 davon waren mit der GeForce RTX 5060 Ti 8GB gänzlich unspielbar (wie gesagt auf Settings, die die 16-GB-Ausführung mit 60 fps bedienen konnte), weiterer 4 zeigten schwere Beeinträchtigungen und weiteren 3 leichte, aber noch spürbare Beeinträchtigungen. Dies ergibt in jedem Fall eine Fail-Quote von 8 von 27, somit fast ein Drittel der modernen Spieletitel. Dies ist natürlich nicht gangbar für eine Neuinvestition von knapp 400 Euro – vor allem nicht, wenn die Lösung dieser Problematik nur einen Aufpreis von ca. 60 Euro entfernt liegt.

Nebenbei liefert der ComputerBase-Artikel auch noch einen Hinweis auf die PCI-Express-Skalierung der GeForce RTX 5060 Ti 8GB, welche erwartungsgemäß deutlich schlechter als bei der GeForce RTX 5060 Ti 16GB ausfällt. Hierzu gab es vor einiger Zeit entsprechende Messungen, welche aber selbst bei PCI Express 3.0 nur Performanceverluste von bestenfalls –6% (im Durchschnitt) für die GeForce RTX 5060 Ti 16GB ermittelten. Bei der GeForce RTX 5060 Ti 8GB ist der Ausschlag schon unter PCI Express 4.0 gravierend größer, die Karte verliert hier allein –12%. Dies ist Faktor 6 gegenüber dem Performance-Verlust der GeForce RTX 5060 Ti 16GB unter der gleichen PCIe-Norm – was dann für PCI Express 3.0 die Vermutung zuläßt, dass die GeForce RTX 5060 Ti 8GB dort gleich um die –36% verlieren dürfte. In der Praxis könnte es sogar mehr sein, denn sobald das Limit von PCI Express erreicht ist, gehen die Performanceverluste bei kleineren PCIe-Normen schnell durch die Decke, beschränken sich nicht mehr auf wenige Prozentpunkte. Die GeForce RTX 5060 Ti 16GB mag sich somit selbst in PCIe-3.0-Systemen wohl fühlen, für die GeForce RTX 5060 Ti 8GB ist dies hingegen überaus zu bezweifeln.

Twitterer TechEpiphany liefert eine Prozessoren-Verkaufsstatistik von Amazon USA für den April 2025. Zwei relevante Dinge sind hierzu vorab zu erwähnen: Zum einen ist Amazon USA bei schnell drehenden wie stark im Preiskampf stehenden Gütern wie Prozessoren & Grafikkarten im klaren Gegensatz zu Amazon Deutschland gut mit dabei, hat (in den USA) oftmals auch mit die preisgünstigsten Angebote. Zum anderen sind alle Absatzzahlen bei Amazon nur stark gerundet angegeben, ab der 1000er Marke sind es Rundungen auf ganze tausend Stück, was die konkreten Zahlen natürlich wenig belastbar macht. Über die vielen Einzelmodelle sollte sich dies normalerweise halbwegs ausgleichen, aber ganz so solide wie die Mindfactory-Statistik (Rundung auf 10 Stück) ist das ganze nicht zu bekommen. Dafür ist es natürlich ein größerer Anbieter mit bekannter Marktmacht, die Tendenz der Zahlen sollte viel eher dem allgemeinen Marktschnitt entsprechen als dies mit der Mindfactory als nur einem Anbieter unter vielen möglich sein kann. In der Summe der hiermit aufgezeigten Amazon-Verkaufszahlen ist aber auch für die USA zu konstatieren, dass AMD deutlich auf dem Vormarsch ist: So liegt das insgesamte Stückzahlen-Marktverhältnis bei 60,9% zu 39,1% zugunsten von AMD, beim Umsatz sind es 54,8% zu 45,2%, wiederum zugunsten von AMD.

Amazon USA: April 2025 Stückzahl (Anteil) Umsatz (Anteil) ASP
AMD Zen 3 9000 18,9% $1.04M 8,1% $119
AMD Zen 4 8900 18,7% $2,71M 20,9% $295
AMD Zen 5 16'000 33,6% $6,12M 47,3% $369
Intel Alder Lake 9000 18,9% $1.55M 12,0% $172
Intel Raptor Lake 4000 8,4% $1.17M 9,0% $292
Intel Arrow Lake 700 1,5% $0.36M 2,8% $459
AMD 38'200 60,9% $8.46M 54,8% $222
Intel 24'500 39,1% $6.97M 45,2% $285
gemäß der Ausführungen von TechEpiphany @ X

Noch hat Intel mit $222 zu $285 den etwas höheren durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP), was dann beim Umsatz einiges wieder herausrettet. Vor allem die Tendenzen gehen jedoch zugunsten von AMD: Intel ist nur stark bei seinen älteren Prozessoren, namentlich "Alder Lake", während sich "Raptor Lake" noch mittelmäßig und "Arrow Lake" dann regelrecht schlecht verkaufen. Mit der Zeit verringern sich natürlich die Anteile der Alt-Generationen, was dann aber für Intel besonders schlecht ausgehen dürfte, sollte Arrow Lake da nicht noch monströse Zuwächse hinlegen können. Denn auf AMD-Seite liegt "Zen 5" an der Spitze der Verkaufsliste, wobei sich auch die vorhergehenden Generationen "Zen 4" und "Zen 3" weiterhin gut verkaufen. Doch schreibt man diese Tendenz fort, dann kann Intel über den weiteren Jahresverlauf hier nur verlieren – und wirklich neue Generationen stehen derzeit nicht an, vor Mitte bis Ende 2026 geht da gar nichts. In der Summe passiert hier dasselbe wie in Deutschland schon etwas früher: Intel verliert den Retail-Markt. Dies hat aufgrund dessen geringer Größe im Prozessoren-Geschäft (wohl keine 10%) noch keine so gewaltigen Auswirkungen, aber natürlich werden sich eines Tages auch die Anbieter von Komplett-PCs daran ausrichten, wenn dies nunmehr auch außerhalb der typischen AMD-Länder passiert.

Laut Twitterer Haze schreiten die Arbeiten an Intels "Celestial" (diskreten) Grafikchips voran, derzeit ist man in der Phase des Pre-Siliziums (dort, wo mit einem ASIC zur Simulation des realen Chips gearbeitet wird) bzw. arbeitet an Lowlevel-Treibern. Wie TechPowerUp korrekt anmerken, liegt der nächste Schritt in der Finalisierung all dieser Dinge und dann dem Gang zum Tape-Out. Nur bezüglich der Terminlage des finalen Produkts kann man getrennter Auffassung sein: TechPowerUp gehen von einer Volumenfertigung zum Jahresende 2025 oder Anfang 2026 aus, dies würde einen Produktstart zum Jahreswechsel oder Anfang 2026 ermöglichen. Sofern allerdings der Tape-Out von "Celestial" nicht bereits läuft, dürfte diese Vorhersage zu knapp werden. Sicherlich bekommt nVidia auch einmal den Fall von nur einem halben Jahr zwischen Tape-Out und Marktstart hin, aber Intel ist nicht nVidia und selbst für nVidia dürfte dies schwer werden beim ersten Grafikchip einer komplett neuen Architektur. Man sollte hier sicherheitshalber eher drei Quartale ansetzen, ausgehend von einem angenommenen Tape-Out von Celestial zur Jahresmitte 2025 ist mit einem Markteintritt somit eher erst im Frühjahr 2026 zu rechnen. Natürlich ist der wichtigste Punkt an dieser Meldung sowieso jener, dass Intel weiterhin angestrengt an weiteren Grafikchips – auch nach neuerer Architektur – arbeitet, der dritte Wettbewerber im Grafikchip-Feld also (vorerst) erhalten bleibt.

Intel hat ein neues Spiele-Bundle zugunsten seiner Prozessoren der Serien "Raptor Lake", "Meteor Lake" und "Arrow Lake" aufgelegt, welches jenen sowohl zwei Spiele-Titel als auch Probe-Abos von drei Anwendungs-Programmen mitgibt. Bei den Spielen handelt es sich um "Dying Light: The Beast" & "Civilization VII" (letzteres bereits Teil des letzten Intel-Bundles), bei der Anwendungs-Software um "Canvid" (Bildschirmaufzeichnungen zu Videos umarbeiten), "XSplit Premium Suite" (Broadcasting-Software) & "Vegas Pro 365" (Videobearbeitungs-Software), wie gesagt allesamt nur als Probe-Abo. Teilnahme-berechtigt ist eine breite Auswahl an Prozessoren der Serien Core i-14000 und Core Ultra 100/200, wobei hier nahezu alle Mobile- und Desktop-Modelle ab dem Core i5 bzw. Core Ultra 5 aufgezählt werden. Im Fall der Core Ultra 200 Serie sind sogar als große Besonderheit die T-Modelle mit dabei. Wie üblich ist Intels Software-Bundle nominell ziemlich wertig, gerade da manche der teilnehmenden Prozessoren für klar unter 300 Dollar/Euro verkauft werden. Die Frage ist nur, wie breit jenes Bundle tatsächlich den Einzelhandel erreicht – dies war bei früheren Intel-Bundles doch ziemlich mager, die Liste der teilnehmenden Anbieter (außerhalb der USA) arg kurz.

Intel "Spring Bundle" Q2/2025
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Core i5-14400/F, -14450HX, -14500/HX, -14600/K/KF, -14650HX, Core i7-14700/F/HX/K/KF, Core i9-14900/F/HX/K/KF/KS
Core Ultra 5 125H, -135H, Core Ultra 7 155H, -165H, Core Ultra 9 185H
Core Ultra 5 225/F/H/T, -235/H/HX/T, -245/HX/K/KF/T, Core Ultra 7 255H/HX, -265/F/H/HX/K/KF/T, Core Ultra 9 275HX, -285/H/HX/K/T
29. April bis 31. Juli 2025 Spiele-Titel "Dying Light: The Beast" & "Civilization VII" (inkl. Tecumseh- & Shawnee-Paket) sowie Anwendungs-Programme "Canvid" (3-Monats-Abo), "XSplit Premium Suite" (Broadcasting-Software) & "Vegas Pro 365" (30-Tage-Abo)
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.