VideoCardz haben in einer Gigabyte-Software Einträge für kommende nVidia-Grafikkarten erspäht, welche die Speicherbestückungen für GeForce RTX 4060 & 4070 bestätigen: Für die größere GeForce RTX 4070 sind es 12 GB, für die kleinere GeForce RTX 4060 nur 8 GB. Praktisch stand dies in der Gerüchteküche seit langem fest, denn die zugrundeliegenden Grafikchips haben nun einmal nur eine gewisse Interface-Breite, an welche nur bestimmte Größen von Grafikkartenspeicher passen. Demzufolge war es eigentlich seit längerem klar, dass es unterhalb der GeForce RTX 4070 maximal nur noch 8 GB VRAM gibt. Die letzte Möglichkeit wäre allein eine Verdoppelung auf 16 GB, was von nVidia in diesem Preisbereich kaum zu erwarten ist. Aber natürlich gab es hier und da die leise Hoffnung, dass diese Gerüchte nicht stimmen mögen – was sich hiermit nunmehr zerschlägt.
Chip | Hardware | Speicher | 4K Perf. | TDP | Liste | Status | Release | |
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Ada Titan | AD102-450 | 142-144 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 | 48 GB GDDR6X | ? | ≤800W | ? | unsicher | unbekannt |
GeForce RTX 4090 Ti | AD102-400 | 142 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 | 24 GB GDDR6X | ~750-790% | ≤600W | ? | Gerücht | unbekannt |
GeForce RTX 4090 | AD102-300 | 128 SM @ 384 Bit, 72 MB L2 | 24 GB GDDR6X | 655% | 450W | $1599 | veröffentlicht | 12. Okt. 2022 |
GeForce RTX 4080 | AD103-300 | 76 SM @ 256 Bit, 64 MB L2 | 16 GB GDDR6X | 496% | 320W | $1199 | veröffentlicht | 16. Nov. 2022 |
GeForce RTX 4070 Ti | AD104-400 | 60 SM @ 192 Bit, 48 MB L2 | 12 GB GDDR6X | 392% | 285W | $799 | veröffentlicht | 5. Jan. 2023 |
GeForce RTX 4070 | AD104-250 | 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2 | 12 GB GDDR6X | ~290-320% | 200W | ? | Gerücht | 13. April 2023 |
GeForce RTX 4060 Ti | AD106-350 | 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 | 8 GB GDDR6 | ~230-260% | 160W | ? | Gerücht | möglw. Q2/2023 |
GeForce RTX 4060 | AD107-400 | 24 SM @ 128 Bit, 24 MB L2 | 8 GB GDDR6 | ~170-200% | 115W | ? | Gerücht | möglw. Q2/2023 |
GeForce RTX 4050 | AD107-? | ~16-18 SM @ 128 Bit, ? MB L2 | 8 GB GDDR6 | ? | ? | ? | Annahme | möglw. Q3/2023 |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen. |
Erstaunlich ist an dieser Stelle allerhöchstens, dass die Grafikchip-Entwickler immer noch nicht die Entwicklung von Zwischen-Speichergrößen á 1,5 oder 3 GB Speicher pro GDDR-Speicherchip angestoßen haben. Technologisch ist dies sehr wohl machbar (wie PC-Hauptspeicher mit Zwischengrößen von 24 und 48 GB beweist), zudem ist dies schon seit GDDR5X Teil der offiziellen JEDEC-Spezifizierung. Mit solcherart Zwischengrößen könnte man gerade eine GeForce RTX 4060 Ti (oder auch die 4060 non-Ti) sehr einfach mit 12 GB Grafikkartenspeicher ausrüsten, ohne deswegen am Grafikchip herumdoktern zu müssen. Dessen Speicherinterface mag mit 128 Bit vergleichsweise knapp sein, dies wird jedoch über den größeren Level2-Cache wieder aufgefangen, an zu wenig Speicherbandbreite dürften diese Karten nicht kranken. Die jetzt gebotene VRAM-Menge (von 8 GB) wird allerdings zum Problem werden, wenn nicht jetzt dann doch in Zukunft bzw. spätestens beim Wiederverkaufswert.
Passend hierzu kommt von Igor's Lab die Meldung, wonach die GeForce RTX 4070 grob in zwei Versionen erscheinen soll: Die Ausführungen bis 200 Watt TDP nur mit gewöhnlichem 8-poligen Stromstecker, die stärkeren Modelle mit TDPs bis 225 Watt dann hingegen mit nVidias bekanntem 12VHPWR-Stecker. Die Founders Edition dürfte sich hier auch anschließen, selbst wenn jene bei der default-TDP verbleibt. Wie streng nVidias Vorschrift hierzu ist, bleibt die Praxis abzuwarten, aber in jedem Fall stellt die GeForce RTX 4070 somit den Übergang vom größeren 12VHPWR-Stecker zu den gewöhnlichen PCIe-Stromsteckern dar. Dies bedeutet auch, dass alle kleineren RTX40-Grafikkarten wohl durchgehend nur noch mit gewöhnlichen 6- und 8-poligen Stromsteckern antreten dürften.
Interessant daneben der Einwurf, dass die Händler bislang nur eine "Von-Bis-Range" für den Preis der GeForce RTX 4070 genannt bekommen haben sollen. Dies bedeutet wohl, dass derzeit noch kein finaler Listenpreis feststeht bzw. wenn dann bislang noch nicht nach außen gegeben wird. Zugleich kann man aufgrund der zwei Karten-Versionen mit sogar abweichenden Stromsteckern davon ausgehen, dass die GeForce RTX 4070 wohl ein eher breites Preissegment besetzen dürfte, die teuersten Versionen womöglich bis zu 100 Euro teurer als die Standard-Versionen herauskommen (was im Midrange-Segment ziemlich viel ist). Da aber auch noch die teuersten Versionen letztlich einen Preisabstand zur GeForce RTX 4070 Ti wahren müssen, deutet dies eher auf einen Listenpreis der Standard-Ausführung von 599 Dollar hin.
GeForce RTX 4070 | GeForce RTX 4070 Ti | Differenz | |
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Raster-Engines (GPC) | 4 (?) | 5 | +25% bzw. –20% |
Shader-Cluster (SM) | 46 | 60 | +30% bzw. –23% |
FP32-Einheiten | 5888 | 7680 | +30% bzw. –23% |
ROPs | 64 (?) | 80 | +25% bzw. –20% |
Level2-Cache | 36 MB | 48 MB | +33% bzw. –25% |
Speicherinterface | 192 Bit GDDR6X | 192 Bit GDDR6X | ±0 |
4K Perf-Index | geschätzt ~290-320% | 392% | |
TDP | 200W | 285W | +43% bzw. –30% |
Listenpreis | ? | $799 |
Selbst dies wäre allerdings noch nicht wirklich gut, immerhin ist dies auch nur der Listenpreis der GeForce RTX 3070 Ti, welche die GeForce RTX 4070 non-Ti wohl nur maßvoll bei der Performance schlagen dürfte. Die GeForce RTX 4070 hätte dann mehr VRAM und die neuere Technologie (mit also Features wie DLSS3), aber bei der puren Performance würde der Generations-Gewinn (auf beiderseits 599 Dollar) nur bei +10-20% herauskommen. Selbst mit etwas niedrigeren Preisen ändert nVidia daran nichts mehr, denn der preisliche Ansatz der bereits im Markt befindlichen Ada-Lovelace-Karten ist leider viel zu hoch, um bei den kleineren RTX40-Modelle irgendwie noch auf deutlich andere, bessere Performance/Preis-Verhältnis zu kommen.
Eher wird mit diesen kleineren RTX40-Modellen der geringe Generations-Sprung (beim Performance/Preis-Verhältnis) der Ada-Lovelace-Generation um so augenscheinlicher, weil nunmehr gegenüber RTX30-Modellen verglichen wird, welche keine so abgehobenen Preispunkte haben wie GeForce RTX 3090 & 3090 Ti. nVidia könnte sich anläßlich der GeForce RTX 4070 natürlich nunmehr zum großen Preisschritt entschließen, aber dies fällt eher in die Kategorie "Wunschdenken". Eine größere Chance auf Erfüllung hat da eher der Wunsch, nVidia's CEO Jensen Huang möge auf seiner GTC-Keynote am 21. März (16 Uhr deutscher Zeit) eventuell auch etwas offizielles zur GeForce RTX 4070 sagen. Falls dies passieren sollte, dürfte es in jedem Fall eher ein Nebenthema sein: Denn die GTC ist üblicherweise für die professionellen Produkte von nVidia gedacht, in deren Sinne sich nVidia sicherlich vornehmlich an den aktuellen AI-Hype anzuschließen versuchen dürfte.