Die seitens Twitterer TechEpiphany erstellte Grafikkarten-Verkaufsstatistik der Mindfactory für die 20. Woche bestätigt den Trend der letzten Wochen nochmals: Es ging erneut (erheblich) herunter mit den Verkaufszahlen. Die in dieser Woche verkauften 2105 Grafikkarten sind nicht nur das neue Jahrestief, sondern liegen inzwischen ganze –39% unterhalb des bisherigen Jahresschnitts (Ø 3462 Stück). Dies sah vor fünf Wochen mit 4510 in einer Woche verkauften Grafikkarten noch ganz anders aus, von diesem Jahreshoch ausgehend ging es seitdem rapide auf weniger als die Hälfte (–53%) an wöchentlich verkauften Grafikkarten herab. Der Trend ist somit überaus klar und dürfte auch kaum über Besonderheiten bei und von des einzelnen Händlers 'Mindfactory' zu erklären sein, selbst wenn jene immer existieren und jederzeit als möglicher Effekt hineinspielen können.
Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2023 | |||||
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Absatz | Absatz-Anteile | Umsatz | Umsatz-Anteile | ASPs | |
3. Woche 2023 | 3940 Stück | 42,3% 57,2% 0,5% | 2,92M € | 37,5% 62,3% 0,2% | 656€ 807€ 270€ |
4. Woche 2023 | 3750 Stück | 40,8% 58,4% 0,8% | 2,83M € | 34,5% 65,3% 0,2% | 639€ 845€ 210€ |
6. Woche 2023 | 3955 Stück | 43,6% 56,1% 0,3% | 2,48M € | 39,5% 60,3% 0,2% | 568€ 673€ 354€ |
7. Woche 2023 | 3975 Stück | 43,0% 56,2% 0,8% | 2,88M € | 35,6% 64,1% 0,3% | 600€ 825€ 270€ |
8. Woche 2023 | 3285 Stück | 42,3% 57,7% 0% | 2,34M € | 37,1% 62,9% 0% | 624€ 811€ —— |
9. Woche 2023 | 4075 Stück | 52,4% 47,6% 0% | 2,86M € | 47,9% 52,1% 0% | 641€ 766€ —— |
11. Woche 2023 | 3810 Stück | 55,4% 44,3% 0,3% | 2,86M € | 47,6% 52,3% 0,1% | 645€ 886€ 282€ |
12. Woche 2023 | 3350 Stück | 57,3% 42,1% 0,6% | 2,40M € | 48,9% 50,9% 0,2% | 611€ 867€ 254€ |
13. Woche 2023 | 2375 Stück | 61,9% 38,1% 0% | 1,68M € | 57,7% 42,3% 0% | 658€ 784€ —— |
14. Woche 2023 | 2945 Stück | 58,4% 40,6% 1,0% | 2,00M € | 49,9% 49,8% 0,3% | 579€ 833€ 183€ |
15. Woche 2023 | 4510 Stück | 59,0% 40,6% 0,4% | 2,96M € | 50,4% 49,4% 0,2% | 559€ 798€ 289€ |
16. Woche 2023 | 4115 Stück | 50,3% 49,2% 0,5% | 2,95M € | 43,5% 56,4% 0,1% | 619€ 821€ 201€ |
17. Woche 2023 | 3390 Stück | 48,4% 51,3% 0,3% | 2,39M € | 40,8% 59,1% 0,1% | 595€ 811€ 284€ |
18. Woche 2023 | 3045 Stück | 56,2% 43,2% 0,6% | 2,05M € | 45,3% 54,5% 0,2% | 543€ 850€ 202€ |
19. Woche 2023 | 2775 Stück | 52,6% 46,7% 0,7% | 1,87M € | 43,5% 56,3% 0,2% | 557€ 814€ 219€ |
20. Woche 2023 | 2105 Stück | 44,2% 54,9% 0,9% | 1,51M € | 36,5% 63,2% 0,3% | 592€ 825€ 219€ |
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag |
Im Detail hat AMD die letzte Woche sehr deutlich an Zuspruch verloren, nVidia nicht ganz so stark. Der grundsätzliche Trend geht aber gegen beide Grafikchip-Entwickler, beide lagen beispielsweise in der 16. Woche bei jeweils knapp über 2000 Stück Wochen-Absatz – und derzeit nur noch bei 930 bzw. 1155 Stück. Die Top-Liste der Verkäufe offenbart dabei eine auffällige Käuferzurückhaltung für Mainstream-Modelle: Vernünftig positioniert ist nur die Radeon RX 6600 auf Position 8, alles andere liegt oftmals deutlich außerhalb der Top 10. Das einzige andere Mainstream-Modell innerhalb der Top 10 ist dann die etwas außerhalb der Wertung liegende GeForce RTX 3060 (Pos. 6), da deren Speicherbestückung von 12 GB jene Karte auch weiterhin attraktiv halten wird. Praktisch gesehen ist im Zuge der kommenden neuen Mainstream-Karten der Ada/RDNA3-Generation somit der Absatz der bisherigen Mainstream-Karten der Ampere/RDNA2-Generation eingebrochen, sicherlich nebst üblichen Frühlings-Effekten.
Die große sich hieraus ergebende Frage ist somit, ob die diese Woche anstehenden neuen Mainstream-Lösungen (Radeon RX 7600 & GeForce RTX 4060 Ti) dies wieder rausretten können, abgesehen von einem gewissen Anfangseffekt natürlich. Diesbezüglich sind durchaus Bedenken angesagt, denn AMD & nVidia wollen im Mainstream-Segment weiterhin nur 8 GB Grafikkartenspeicher bieten, doch die Top-Liste der Grafikkarten-Verkäufe bei der Mindfactory führt 8-GB-Grafikkarten nur noch auf Listen-Position 8, 12, 13, usw. Die Position 8 wird zudem (wie gesagt) von der Radeon RX 6600 non-XT eingenommen, sprich der allergünstigsten 8-GB-Lösung, welche aus dieser Warte heraus auch weiterhin noch eine gewisse Berechtigung haben wird. Blickend nur auf diese einzelne Verkaufswoche könnte man somit jedoch durchaus sagen, dass 8-GB-Grafikkarten eigentlich schon "out" sind.
Die PC Games Hardware bricht passenderweise mittels eines YouTube-Videos eine Lanze für mehr als 8 GB VRAM – auch bei Mainstream-Grafikkarten. Hierbei wird auf zwei Punkte aufmerksam gemacht, welche sich nicht aus üblichen Benchmarks ablesen lassen: Zum einen Spiele, welche gewisse Maximal-Settings auf Grafikkarten mit unzureichender VRAM-Ausstattung einfach sperren – jene verhindern damit, dass beim Texturenstreaming in der Praxis teilweise "Texturenmatsch" ausgeliefert wird. Und zum anderen Spiele ohne solche Sperre, welche wahlweise jenen Texturenmatsch oder auffälliges Texturen-Popping auf 8-GB-Grafikkarten zeigen. Dem läßt sich beim Blick auf die reinen Benchmark-Zahlen oftmals nicht auf die Schliche kommen, denn genau diese Ausweicheffekte halten die Framerate hoch. Interessant ist die im Video genannte nicht schlechte Anzahl an Spielen mit derart Problemen – und gleichfalls der Punkt, dass dies keineswegs nur absolut neue Spieletitel betrifft.
Zur Radeon RX 7600 (non-XT) gibt es seitens HD-Tecnologia (via VideoCardz) die offizielle Spezifikationen in Form entsprechender AMD-Unterlagen, ergo somit bestätigte Daten. Hieraus ergibt sich zum einen ein etwas geringerer offizieller Chip-Takt (2250/2625 MHz) gegenüber der Radeon RX 6650 XT (2410/2635 MHz), was natürlich in der Praxis bei den Real-Taktraten keine Rolle spielen muß. Und zum anderen gibt es die offizielle Karten-TDP von 165 Watt, welche somit leicht höher als bei der Radeon RX 6600 XT (160W), dafür aber leicht niedriger als bei der Radeon RX 6650 XT (180W) liegt. AMD selber vergleicht die Radeon RX 7600 diesbezüglich mit der Radeon RX 6600 non-XT, wobei jener Vergleich eher unpassend ist, da es keine Hardware-stärkere XT-Ausführung zur Radeon RX 7600 geben wird (jedenfalls nicht auf Basis von Navi 33), weil die Radeon RX 7600 non-XT den zugrundeliegenden Navi-33-Chips bereits komplett ausnutzt (im Gegensatz zur Radeon RX 6600 non-XT).
Radeon RX 6600 XT | Radeon RX 6650 XT | Radeon RX 7600 | |
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Chip | Navi 23 XT (RDNA2, 7nm) | Navi 23 KXT (RDNA2, 7nm) | Navi 33 XL (RDNA3, 6nm) |
Hardware | 32 Shader-Cluster (2048 FP32) @ 128-Bit-Interface, 32 MB Infinity Cache | 32 Shader-Cluster (4096 FP32) @ 128-Bit-Interface, 32 MB Infinity Cache | |
Taktraten | 1968/2359/2589 MHz & 16 Gbps | 2055/2410/2635 MHz & 17,5 Gbps | ?/2250/2625 MHz & 18 Gbps |
TDP | 160W | 180W | 165W |
FHD Perf.Index | 1260% | 1310% | ~1360-1420% |
Release | 11. August 2021 | 10. Mai 2022 | 25. Mai 2023 |
Natürlich dient jene Vergleichsform von AMD auch dazu, um einen größeren Performance-Gewinn aufzuzeigen – denn gegenüber der Radeon RX 6650 XT dürfte sich die Radeon RX 7600 non-XT gemäß der gestrigen 3DMark-Werte nur minimal abheben. Im Idealfall reicht es (unter FullHD) für die Performance der Radeon RX 6700 non-XT (FHD Perf-Index ~1380%), wobei jene aufgrund der größeren Speicherbestückung eigentlich immer vorzuziehen wäre. Ob der von AMD angesetzte Preis zur Radeon RX 7600 non-XT dies geradebiegen kann, bleibt abzuwarten. Die von WCCF Tech hierzu berichteten kanadischen Händlerpreise deuten einen US-Listenpreis von 299 Dollar an, was hierzulande in Euro-Straßenpreisen von ca. 330 Euro resultieren sollte. Da es die Radeon RX 6700 non-XT derzeit für nur 10 Euro mehr gibt, lohnt sich kaum ein Blick zur Radeon RX 7600 non-XT – es sei denn, AMD setzt doch noch einen anderen, attraktiveren Listenpreis an.
Laut Twitterer Raichu hat Intel nunmehr die letzten Teile von Meteor Lake "Desktop" gestrichen. Zur (klaren) Bestätigung wurde auch eine Intel-Unterlage gepostet, welche inzwischen wieder von Twitter entschwunden ist, vorher jedoch von VideoCardz gesichert wurde. All zu viel muß man auf diese Produkt-Streichung allerdings auch wieder nicht geben, denn man allem Dafürhalten war Meteor Lake-S sowieso nicht mehr als Teil des Standard-Portfolios von 14. oder 15. Core-Generation geplant. Die wenigen zuletzt noch im Gespräch befindlichen Modelle waren schließlich erst für das zweite Quartal 2024 angesetzt – sprich nachdem Intel bereits die komplette 14. Core-Generation herausgebracht haben wird. Anzunehmenderweise war Meteor Lake-S somit nur noch für Sondermodelle (beispielsweise für Intels NUCs) gedacht – und dies ist es, was nunmehr auch noch gestrichen wurde.
Desktop K | Desktop non-K | Mobile HX | Mobile H/P/U | |
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12. Core-Generation | Alder Lake: Nov. 2021 | Alder Lake: Jan. 2022 | Alder Lake: Jan. 2022 | Alder Lake: Jan. 2022 |
13. Core-Generation | Raptor Lake: Okt. 2022 | Alder & Raptor Lake: Jan. 2023 | Raptor Lake: Jan. 2023 | Alder & Raptor Lake: Jan. 2023 |
14. Core-Generation | Raptor Lake Refresh: Q3/2023 | Raptor Lake Refresh: Jan. 2024 | Raptor Lake Refresh: Q3/2023 | Meteor Lake: Jan. 2024 |
15. Core-Generation | Arrow Lake: Q4/2024 | Arrow Lake: Jan. 2025 | Arrow Lake: Q4/2024 | Arrow Lake: Jan. 2025 |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen |