Laut GamesWirtschaft wird AMD im Rahmen seiner Gamescom-Präsenz mit einer "besonderen Ankündigung" aufwarten. Selbige wird irgendwann während eines "AMD Gaming Festival" am 25. August (12-20 Uhr, Halle 7) stattfinden und auch auf Twitch übertragen werden – ergo kann man auch noch die Bekanntgabe eines genaueren Termins erwarten. Inhaltlich dürfte es sich um die Vorstellung der Navi-32-basierten RDNA3-Grafikkarten Radeon RX 7700 & 7800 handeln, alle weiteren AMD-Produkte sind zu weit weg bzw. haben speziell für das Gaming-Segment nicht diese Bedeutung (Threadripper 7000). In welcher Hardware-Ausführung jene Grafikkarten antreten und ob AMD zur Gamescom bereits das komplette kommende Midrange-Portfolio offenlegt, bleibt derzeit nach zuletzt widersprüchlichen Gerüchtemeldungen offen.
Hardware | Grafikkarten-Name | Performance-Klasse | ||
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Navi 32 mit 48 CU | 48 CU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 | Radeon RX 7600 XT oder Radeon RX 7700 | grob wie GeForce RTX 4060 Ti | |
Navi 32 mit 54 CU | 54 CU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 | Radeon RX 7700 oder Radeon RX 7700 XT | zwischen GeForce RTX 4060 Ti & 4070 | |
Navi 32 im Vollausbau | 60 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | Radeon RX 7800 oder Radeon RX 7800 XT | knapp an GeForce RTX 4070 | |
Navi 31 mit 70 CU | 70 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | Radeon RX 7800 XT oder Radeon RX 7900 | zwischen GeForce RTX 4070 & 4070 Ti | |
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
Die Gamescom ist jedoch augenscheinlich nur zur reinen Ankündigung eines späteren Launches gedacht, letzterer soll irgendwann im September stattfinden. Dies bedeutet zumindest, dass AMD diese Grafikkarten zum aktuellen Zeitpunkt finalisieren sollte, schließlich müssen die Grafikkarten-Hersteller auch noch ihre eigene Arbeit leisten. Insofern ist durchaus mit weiteren Leaks & Gerüchten in der Zwischenzeit bis zur Gamescom zu rechnen, denn ab einem gewissen Zeitpunkt muß AMD die Grafikkarten-Hersteller vollumfänglich einweihen. Mittels der kommenden neuen Midrange-Grafikkarten wird AMD sein großes Loch im RDNA3-Portfolio zwischen Radeon RX 7600 und 7900 XT schließen und gleichzeitig vermutlich die dort bislang noch verkauften RX6000-Modelle (mit der Zeit) auslaufen lassen.
Die besten Straßenpreise zur GeForce RTX 4060 Ti 16GB haben sich schnell dem aktuellen Preisniveau angepasst und notieren derzeit –9% unterhalb des (deutschen) Listenpreises. Dies ist exakt jener Einzelhandels-Preisabschlag, welcher derzeit auch zu GeForce RTX 4060, 4060 Ti 8GB und 4070 zu sehen ist, selbst die Preisabschläge der restlichen nVidia-Karten notieren nicht weit davon entfernt. Dies läßt die Möglichkeit offen, dass die Grafikkarten-Hersteller von nVidia hier entsprechende Rabatte bekommen haben, denkbarerweise sogar größere Rabatte als ansonsten üblich. Ob jene Rabatte zugunsten besserer Margen bei den Grafikkarten-Herstellern gedacht sind oder aber die zu hohen Listenpreise der RTX40-Grafikkarten etwas abmildern sollen, bleibt hingegen offen. In jedem Fall zeigt die Gleichförmigkeit der Preisdifferenz vom Händlerpreis zum Listenpreis an, dass es hier keineswegs nach den "freien Kräften des Marktes" bei der Preisermittlung geht.
UVP | Straßenpreis | |
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GeForce RTX 4090 | 1769€ | 1599-1720 Euro (-9,6%) |
GeForce RTX 4080 | 1329€ | 1149-1260 Euro (-13,5%) |
GeForce RTX 4070 Ti | 899€ | 799-870 Euro (-11,1%) |
GeForce RTX 4070 | 659€ | 599-640 Euro (-9,1%) |
GeForce RTX 4060 Ti 16GB | 549€ | 519-580 Euro (-9,1%) |
GeForce RTX 4060 Ti 8GB | 439€ | 399-440 Euro (-9,1%) |
GeForce RTX 4060 | 329€ | 299-330 Euro (-9,1%) |
aktuelle Händlerpreise gemäß Geizhals für direkt lieferbare Angebote |
Sprich, ob Hotseller oder Ladenhüter, dies ändert augenscheinlich wenig am Einzelhandelspreis. Hier dürfte natürlich vor allem mit hineinspielen, dass Distributoren und Einzelhändler bei diesen Produkten nur einen geringen preislichen Spielraum haben, die Margen im Handel generell zu niedrig für großen Sprünge sind. Selbst magere Verkäufe der GeForce RTX 4060 Ti 16GB (derzeit nur 40-50 verkaufte Exemplare bei der Mindfactory in der Erstverkaufswoche mit 5 Verkaufstagen) werden also den Einzelhandelspreis nicht direkt reduzieren helfen. Indirekt können sich diese Verkaufszahlen natürlich auswirken, wenn darauf basierend nVidia zukünftig höhere Rabatte an die Grafikkarten-Hersteller geben sollte. Doch nVidia scheint aktuell gut mit den mageren Verkaufszahlen bei GeForce RTX 4060 & 4060 Ti leben zu können. Denkbarerweise verschiebt man derzeit eher Wafer-Kontingente bei Chipfertiger TSMC von Gaming- auf HPC-Produkte, wo nVidia viele Aufträge hat und den laufenden KI-Hype bestmöglich mitnehmen will.
AMD hat über das Wochenende den Ryzen 5 7500F offiziell gemacht – wobei der neue Prozessor laut der AMD-Webseite für den weltweiten Vertrieb gedacht und somit nicht China-only ist, wie bislang angenommen. VideoCardz berichten zudem über erste fernöstliche Testberichte bzw. bilden das Performance-Ergebnis der (derzeit schwer von außerhalb Koreas erreichbaren) Quasarzone ab. Danach ordnet sich der Ryen 5 7500F von der Gaming-Leistung her knapp unter dem Ryzen 5 7600 ein, die Vorab-Ergebnisse unter dem Geekbench waren also nicht wirklich zielführend. Auch die Performance-Werte gegenüber den Intel-Prozessoren bzw. früheren AMD-Prozessoren sehen praktikabel aus im Quasarzone-Test: Der Ryzen 5 5600X wird klar geschlagen, gegenüber dem Core i5-13500 gibt es immer noch ein kleines Plus (bezogen auf die Minimum-Frameraten).
Dennoch geht der Ryzen 5 7500F mit zwei Problemen an den Start: Erstens zwingt jener zur teureren AM5-Plattform (samt DDR5-Speicher), wo hingegen die Intel-Prozessoren notfalls auch mit (viel günstigerem) DDR4-Speicher laufen können. Der Effekt der teureren Plattform ist insbesondere in diesem Preissegment elementar: Ein angenommener Mehrpreis von 100 Euro ist nun einmal bei 200-Euro-Prozessoren deutlich gewichtiger im Gesamtpreis als bei 500-Euro-Prozessoren. Und zweitens ist in Frage zu stellen, um wieviel günstiger der Ryzen 5 7500F im Einzelhandel überhaupt angeboten werden kann, wenn der Ryzen 5 7600X derzeit bereits bei ab 216 Euro Händlerpreis steht. Beim Listenpreis ist der Ryzen 5 7500F um immerhin –40% günstiger, aber mit einem erwartbaren Straßenpreis von ca. 195 Euro beliefe sich der Straßenpreis-Vorteil zum Ryzen 5 7600X nur noch auf –10%.
Kerne | Takt | L2+L3 | iGPU | TDP/PPT | Liste | Straße | Release | |
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Ryzen 9 7950X3D | 16C/32T | 4.2/5.7 GHz | 16+128 MB | ✓ | 120/162W | $699 | ab 675€ | 28. Febr. 2023 |
Ryzen 9 7950X | 16C/32T | 4.5/5.7 GHz | 16+64 MB | ✓ | 170/230W | $699 | ab 565€ | 27. Sept. 2022 |
Ryzen 9 7900X3D | 12C/24T | 4.4/5.6 GHz | 12+128 MB | ✓ | 120/162W | $599 | ab 539€ | 28. Febr. 2023 |
Ryzen 9 7900X | 12C/24T | 4.7/5.6 GHz | 12+64 MB | ✓ | 170/230W | $549 | ab 418€ | 27. Sept. 2022 |
Ryzen 9 7900 | 12C/24T | 4.7/5.4 GHz | 12+64 MB | ✓ | 65/88W | $429 | ab 415€ | 10. Jan. 2023 |
Ryzen 7 7800X3D | 8C/16T | 4.2/5.0 GHz | 8+96 MB | ✓ | 120/162W | $449 | ab 448€ | 6. April 2023 |
Ryzen 7 7700X | 8C/16T | 4.5/5.4 GHz | 8+32 MB | ✓ | 105/142W | $399 | ab 319€ | 27. Sept. 2022 |
Ryzen 7 7700 | 8C/16T | 3.8/5.3 GHz | 8+32 MB | ✓ | 65/88W | $329 | ab 318€ | 10. Jan. 2023 |
Ryzen 5 7600X | 6C/12T | 4.7/5.3 GHz | 6+32 MB | ✓ | 105/142W | $299 | ab 216€ | 27. Sept. 2022 |
Ryzen 5 7600 | 6C/12T | 3.8/5.1 GHz | 6+32 MB | ✓ | 65/88W | $229 | ab 227€ | 10. Jan. 2023 |
Ryzen 5 7500F | 6C/12T | 3.7/5.0 GHz | 6+32 MB | ✗ | 65/88W | $179 | ? | 22. Juli 2023 |
Straßenpreise: günstigstes lieferbares Angebot laut Geizhals, egal ob boxed oder tray |