Laut YouTuber Moore's Law Is Dead ist mit einer nVidia-iGPU in Intels Prozessoren nicht vor "Titan Lake" (Ende 2028) zu rechnen, eher aber erst mit "Hammer Lake" (Ende 2029). Letzteres wird derzeit mit einer "neuen, großen und leistungsstarken integrierten GPU" beschrieben – was nun sehr gut auf nVidias Angebote zutrifft. Allenfalls der Zeitrahmen bis dahin erscheint ein wenig lang, aber dennoch gilt immer, das bei Chipentwicklung nichts übers Knie gebrochen werden kann. nVidia und Intel hatten zudem bei der Ankündigung ihrer Kooperation gar nichts über mögliche Zeiträume und betreffende Produkte ausgesagt – was auch als indirekter Hinweis darauf gesehen werden kann, dass dies alles nicht so schnell geht. Daneben hat der YouTuber neue Angaben über die Mobile/Desktop-Ausrichtung der zukünftigen Intel-Generationen – welche allerdings eher verwirrend als einheitlich ausfallen und daher doch etwas zu bezweifeln sind. Denn normalerweise kristallisierte sich zuletzt ein wenig das Schema heraus, dass einer Intel-Generation für Mobile & Desktop (Arrow Lake) dann eine reine Mobile-Generation folgt (Panther Lake) – und danach wiederum eine für beide Anwendungsfelder zugleich kommt (Nova Lake).
Ausrichtung lt. MLID | Ausrichtung lt. 3DC | Termin | bekannte Hardware-Infos | |
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Arrow Lake | real: Mobile & Desktop | Ende 2024 | Lion Cove + Skymont, max. 8P+16E | |
Panther Lake | real: rein Mobile | Ende 2025 | Cougar Cove + Darkmont, max. 4P+8E+4LPE | |
Nova Lake | real: Mobile & Desktop | Ende 2026 | Coyote Cove + Arctic Wolf, max. 16P+32E+4LPE | |
Razor Lake | Mobile & Desktop | rein Mobile | Ende 2027 | Griffin Core & Golden Eagle |
Titan Lake | rein Mobile | Mobile & Desktop | Ende 2028 | Unified Cores, max. 48P+48E+4LPE |
Hammer Lake | Mobile & Desktop | rein Mobile | Ende 2029 | neue, große und leistungsstarke iGPU (whrschl. nVidia-basiert) |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
Dies ergibt reichlich Sinn, denn somit hat Intel im wichtigeren Mobile-Feld (74% aller abgesetzten Intel-Prozessoren sind Mobile-Modelle) jedes Jahr eine neue Generation, was die Notebook-Hersteller mit ihren jährlich neuen Notebook-Modellen einfach fordern. Zugleich verteilt sich somit die Prozessoren-Entwicklung etwas auf zwei Generationen mit jeweils geringen Fortschritten, während man im Desktop zwar nur aller zwei Jahre ein echtes Update bekommt, jenes dann aber die Fortschritte zweier Intel-Generationen zusammenfasst. Auch dies ist wichtig, weil im Desktop-Segment dann Fachpresse & Fanszene hochaktiv sind und man dort nicht mit Mini-Updates anrücken kann. Wie gesagt ist dies eine gute Grundlage für ein neues Tick-Tock-Schema bei Intel, welches Mobile/Desktop-Generationen mit reinen Mobile-Generationen abwechselt. Dagegen sprechen aber ein wenig die neuen Aussagen von MLID, wonach Razor Lake wieder eine vollständige Generation sein soll, Titan Lake dann aber rein für Mobile gedacht.
Doch ehrlicherweise passt dies wenig zum bekannten technischen Ansatz (der natürlich auch nur aus der Geürchteküche stammt und demzufolge falsch sein kann): Denn die maximal 100 CPU-Kerne von Titan Lake sind im Mobile-Segment eher zwecklos (werden von der TDP ausgebremst), gleichfalls eignet sich die Hinzunahme einer nVidia-basierten Grafiklösung bei Hammer Lake viel eher, wenn dies eine reine Mobile-Generation wäre und somit das Augenmerk eher auf die große iGPU geht. Denn üblicherweise dürfte Intel auch weiterhin seine dicken iGPUs nicht bei den Spitzen-Prozessoren des Desktop-Segments anbieten, da wäre eine reine Mobile-Generation besser, um den Blickwinkel der Fachpresse und der Konsumenten genau hierauf zu konzentrieren. Welche von beiden Annahmen korrekt ist, muß sich im Laufe der Zeit noch ergeben – wobei generell das gilt, was Intel-Mitarbeiter 'y33H@' kürzlich im 3DCenter-Forum zu allen diesen mittel- und langfristigen Entwicklungen zu bedenken gab:
Ich würde hier generell anmerken wollen, dass man bei all diesen Roadmap Diskussionen die zeitlichen Zusammenhänge beachten sollte – NVL ist für 2026 angekündigt, alles danach ist zwei drei vier Jahre entfernt. Je nach Generation sind ergo bestimmte Entscheidungen fix und befinden sich längst in (fortgeschrittener) Entwicklung, wohingegen bei anderen noch Flexibilität für kleinere bis hin zu weitreichenden Änderungen besteht.
Quelle: Intel-Mitarbeiter 'y33H@' im 3DCenter-Forum am 21. September 2025
Daneben hat sich der YouTuber an dieser Stelle auch zu Intel-eigenen Grafiklösungen bzw. deren Verbleib nach der Bekanntgabe der Kooperation mit nVidia geäußert. Prinzipiell bleibt der YouTuber dabei, dass echte Grafikkarten bei Intel vor einem Ende stehen. Es soll wohl nur noch die Arc B700-Serie auf Basis von "BMG-G31" antreten, welche angeblich mit einigen technischen Problemen zu kämpfen hat und kaum Zuspruch seitens der Grafikkarten-Hersteller findet. Ab "Celestial" (Xe3) soll es allerdings nur noch in Richtung iGPU gehen. Zu "Druid" (Xe4) wurde nichts gesagt, jenes könnte aber für den iGPU-Bereich durchaus noch kommen. Denkbarerweise benötigt Intel eine eigene iGPU trotz der nVidia-Kooperation, da man möglicherweise gerade die kleinen iGPUs für Desktop-Prozessoren lieber selber herstellen will. Dagegen spricht ein wenig eine kürzliche Job-Annonce seitens Intels, ab welcher laut VideoCardz ein Software-Ingenieur zur Performance-Optimierung von "High-End" Desktop-Grafikkarten gesucht wird. Beides kann natürlich sogar gleichzeitig stimmen, jener Intel-Bedarf könnte auch nur eher kurzfristig gedacht sein. Daneben weisst nochmals Intel-Mitarbeiter 'y33H@' im 3DCenter-Forum auf den Unterschied der Codenamen im iGPU- und dGPU-Bereich hin:
Battlemage und Celestial sind Codenamen für dGPUs, aber die iGPUs sind einfach Xe-basiert ohne BMG/CLS als Codenamen.
Quelle: Intel-Mitarbeiter 'y33H@' im 3DCenter-Forum am 21. September 2025
ITHome (via VideoCardz) berichten über die Vorstellung von "Fengshua 3", der dritten Grafikkarten-Generation des chinesischen Chipentwicklers Innosilicon. Leider geizte man dabei mit konkreten technischen Daten, so dass zur eigentlichen Grafik-Hardware vieles im Nebel bleibt – die Vorstellung konzentrierte sich auch eher auf professionelle Anwendungsfelder, wirbt diesbezüglich mit einer Tauglichkeit als KI-Beschleuniger, für medizinische Anwendungen, Hardware-Virtualisierung bis hin zu Cloud-Gaming und letztlich einem integrierten RISC-V Prozessor. Rein auf Grafik-Seite wurde hingegen nur der RayTracing-Support erwähnt, aber wie gesagt keine sonstigen Hardware-Daten und nicht einmal eine Nennung der zugrundliegenden Grafik-Architektur. Die bisherigen Fengshua-Grafikkarten (Fengshua 1 & Fengshua 2) basierten allesamt auf PowerVR-Technologie und man ging in der Vergangenheit bereits davon aus, dass deren Nachfolger dann die PowerVR C-Series benutzt – welche RayTracing-Support bietet. Auf dieser Grundlage wird ein Wettbewerb mit den etablierten Grafik-Anbietern jedoch schwer, da die PowerVR-Technologie auf die Anwendung in mobilen und Kleinst-Chips konzipiert ist, die Hochskalierung zu kompletten Grafikkarten oftmals an Grenzen stößt.
Zudem hatte Innosilicon bei seinen bisherigen Grafikkarten auch immer Schwierigkeiten mit einem vollständigen DirectX-Support bzw. muß die dafür notwendigen Treiber augenscheinlich allein hinbekommen, von PowerVR selber existiert hierzu nichts. Für Fengshua 3 will man DirectX 12, Vulkan 1.2 und OpenGL 4.6 unterstützen, in der Praxis dürfte es genauso wie bei anderen chinesischen Anbietern sein – man muß sehen, ob das konkrete Spiel vom Treiber unterstützt wird oder nicht. Eben weil die Sache sehr wenig Massenmarkt-tauglich ist, scheint sich Innosilicon gerade bei Fengshua 3 auch eher an professionelle Anwender zu richten, Gaming kommt hier offiziell nur im Rahmen von Cloud-Gaming vor. In einem regulären Markt wäre das ganze wohl chancenlos gegenüber AMD & nVidia, aber da China derzeit beginnt, gegenüber ausländischen IT-Gütern zuzumachen, hat Innosilicon wohl weiterhin seine Geschäftsmöglichkeiten. Und natürlich kann deren Weiterentwicklung auch erst recht vorankommen, wenn etwas verkauft wird und somit weiterhin Geld für Forschung & Entwicklung in die Kassen kommt.
Die PC Games Hardware notiert den 16 Jahre zurückliegenden Launch der ersten DirectX-11-Hardware in Form von ATi Radeon HD 5850 & 5870 – damals noch unter dem alten Markenamen "ATi", obwohl schon zu AMD gehörend. Seinerzeit hatte "DirectX 11" logischerweise noch keine ganz große Bedeutsamkeit, aber mit der Zeit kristallisierte sich DirectX 11 dann durchaus als die letzte ganz große Veränderung heraus, welche die Grundlage aller modernen Spiele bildete und durch DirectX 12 dann (viele Jahre später) nur noch mit eher maßvollen Veränderungen abgelöst wurde. Bei nVidia dauerte es ausgehend vom Launch dieser ATi-Grafikkarten im September 2009 noch bis zum Frühjahr 2010, ehe es mit der GeForce 400 Serie auch erste DirectX-11-Beschleuniger gab. Bemerkenswert zudem die Preissituation diese damaligen Spitzen-Grafikkarten: Die Radeon HD 5850 kam für 259 Dollar in den Markt, die Radeon HD 5870 für 379 Dollar. Wenig später ergaben sich am Markt dazu Straßenpreise von ab 240 Euro bei der Radeon HD 5850 sowie ab 340 Euro bei der Radeon HD 5870 – wie gesagt für die schnellsten SingleChip-Modelle am Markt mit Verbrauchswerten von beiderseits unter 150 Watt.