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News des 24. März 2023

Eine gewisse Beachtung wie auch Verwunderung hat eine Aussage von "Giga Computing" zur nächsten Ryzen-Generation erfahren, welche die Server-Sparte von Gigabyte bei der Vorstellung neuer Ryzen-basierter Einsteiger-Server von sich gegeben hat. Danach bestätigte man erst einmal einen AM5-Plattform-Support bis zum Jahr 2025, wahrscheinlich dürfte dies die AMD-eigene Aussage zum Thema sein, wenn vielleicht auch nur zwischen den Herstellern verlautet. dies entspricht der AMD-offiziellen Aussage zum Thema. Zum anderen gibt man allerdings an, dass es noch dieses Jahr eine neue Ryzen-Generation (auf der AM5-Plattform) geben soll. Dies erstaunt durchaus, selbst wenn damit nicht unbedingt eine neue Hardware-Generation gemeint sein muß, sondern eine neue Generation im Verkaufs-Maßstab auch "nur" eine neue Produkt-Generation bedeuten könnte.

Even though these new products are entry-level servers, CPU support does not end here and the AM5 platform is supported until at least 2025. The next generation of AMD Ryzen desktop processors that will come out later this year will also be supported on this AM5 platform, so customers who purchase these servers today have the opportunity to upgrade to the Ryzen 7000 series successor.
Quelle:  Giga Computing zur Vorstellung neuer Ryzen-basierter Einsteiger-Server am 23. März 2023

Nichtsdestotrotz war hiervon nichts in der letzten AMD-Roadmap zu sehen bzw. findet sich auch nichts auf dem Radarschirm der Gerüchteküche. Denkbar sind somit zwei Dinge: Zum einen ein Ryzen-7000-Refresh, womöglich im Sinne des XT-Refreshs zu den Ryzen 3000 Prozessoren. Oder aber schlicht und ergreifend AMDs Ryzen 7000 Mobile-APUs umgesetzt für den Desktop – was ja eigentlich noch dieses Jahr stattfinden soll und sogar in AMDs eigener Roadmap derart notiert wird (wenngleich ohne Namen und ohne Termin). Inwiefern man hiervon von "neuer Generation" sprechen kann, ist aus technischer Sicht zweifelhaft. Aber im Sinne, wie diese Gigabyte-Aussage gemacht wurde – nämlich um den großzügigen Hardware-Support dieses aktuellen Produkts zu demonstrieren – könnte dies durchaus passend sein. Eine wirklich neue Ryzen-Generation (basierend auf abweichender und noch nie benutzter Technik) noch dieses Jahr hat somit nur eine Außenseiter-Chance.

Golem berichten genaueres zum technischen Ablauf des Hacks von YouTube-Kanals von "Linus Tech Tips" am Donnerstag. Die (kurzzeitige) Übernahme des Kanals erfolgt dabei über das Kopieren von Session-Cookies im Browser eines Mitarbeiter-PCs – wobei dies ein "dankbares" Ziel ist, denn jene Session-Cookies sind bei SocialMedia-Seiten üblicherweise ohne Zeitlimit gesetzt, da zählt Reichweite vor Sicherheit. Interessant ist allerdings auch der Punkt, dass die auslösende Schad-Software über eine vermeintliche PDF an einen Mitarbeiter der Buchhaltung ins System kam – nur dass die PDF eigentlich keine PDF war, sondern eine zweite Dateinamensendung trug. Mit der Standard-Einstellung von Windows war dies für den Mitarbeiter nicht direkt erkennbar und somit nahm das Unheil seinen Lauf. Natürlich helfen an dieser Stelle Mitarbeiter-Schulungen etc., aber man sollte sich hiervon auch nicht all zu viel versprechen.

Wahrscheinlich hätte den ganzen Vorfall schlicht die Option "Dateinamen-Endungen anzeigen" im Windows Explorer verhindert, der Buchhaltungs-Mitarbeiter hätte bei der dann angezeigten nicht-PDF mit guter Chance auch ohne weiterer Schulung entsprechend richtig reagiert. An dieser Stelle ist also durchaus (erneut) Microsoft in der Bringpflicht, denn das Unternehmen liefert inzwischen jahrzehnte-lang Windows in unsicherer Standard-Konfiguration aus. Natürlich muß sich auch LTT fragen lassen, wieso man ausgerechnet auf einem Technik-Kanal mit dreistelliger Mitarbeiter-Zahl keinen einzigen Mitarbeiter hat, welcher sich in einfacher Windows-Sicherheit auskennt. Auch eine simple Software-Firewall, welche jede unbekannte Ausführungsdatei erst einmal vom Internet wegblockt, hätte diesen Unfall verhindern können – und dies sogar dann, wenn der Buchhaltungs-Mitarbeiter trotzdem auf die Malware klickt. Eine totale Sicherheit gibt es niemals, aber man sollte sich nicht gerade derart einfach kriegen lassen.

Die PC Games Hardware berichtet über AMDs technischer Vorstellung von FSR3 auf der GDC 2023, welche in einem entsprechenden Whitepaper (PDF) resultiert. Wie nicht ganz unerwartet, stellt FSR3 nichts anderes als den Gedanken von DLSS3 nach – eine schliche AI-Erfindung eines weiteren Frames zwischen den real vorhandenen bzw. gerenderten Frames. Dies war von Anfang an aufgrund der Leistungsversprechungen von AMD vermutet worden, denn eine verdoppelte Performance erreicht man auf dem einmal vorhandenen Stand (von FSR2) nicht mehr über weitere Verfeinungen, sondern nur über einen gänzlich anderen Ansatz. Die anderen Nebenfeatures von FSR3 behandeln dann auch ausschließlich Probleme, welche über diese Frame-Interpolation (bei nVidia: "Frame-Generierung") entstehen.

Somit ergibt sich der Praxis-Einsatz von FSR3 wohl genauso äquivalent zu DLSS3: Es ist einfach DLSS2 oder FSR2 – und die Versionsnummer 3 setzt dann jeweils die AI-Frames oben drauf. Als Vorteil von FSR3 darf das AMD-Versprechen gelten, jenes auch für ältere AMD-Grafikkarten bringen zu wollen – wobei dieser Punkt bislang noch nicht genauer spezifiziert wurde. Wie bei DLSS3 soll der Aufwand für die Spiele-Entwickler, um von FSR2 zu FSR3 aufzurüsten, vergleichsweise gering sein. Wie auch bei FSR2 ist das Feature "OpenSource", könnte also auch von anderen Grafikchip-Entwicklern adaptiert werden (was derzeit unwahrscheinlich ist, da jeder seine eigenen Upscaler pflegt). Mit der grundsätzliche Technik der Frame-Generierung gehen aber natürlich auch exakt dieselben Probleme wie bei DLSS3 einher: Keinerlei bessere Input-Latenz und potentielle Fehldarstellungen. In der Praxis wird dies dann irgendwann im Sommer zu bewundern wie zu begutachten sein.