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News des 24. Mai 2022

Von YouTuber RedGamingTech kommt ein (angeblicher) Benchmark-Leak zu AMDs Ryzen-7000-Prozessoren mittels Cinebench R23 Multithread-Werten zu "Engineering Sample" Modellen von Ryzen 7000. Inwiefern der Leak tatsächlich einer ist (und nicht auf Herumspinnereien in fernöstlichen Foren basiert), läßt sich leider nicht ermitteln. Gänzlich abgehoben sind die präsentierten Zahlen mit einem Performance-Vorteil zwischen +33-47% gegenüber den bekannten Ryzen-5000-Prozessoren nicht, bewegen sich damit aber auch klar am oberen Ende dessen, was erwartet werden kann. AMDs eigener, auf der Computex gezeigter Blender-Benchmark zeigte zwar auch schon einen Performancegewinn von +46% an, dies wurde jedoch gegenüber einem Core i9-12900K erzielt. Die Bandbreite, wie ein Core i9-12900K gegen einen Ryzen 9 5950X unter "Blender" bislang ausgemessen wurde, ist ziemlich hoch – woraus man nahezu unmöglich auf eine Performance-Differenz zwischen Zen 3 und Zen 4 schließen kann.

CB23 MT Alder Lake Zen 3 Zen 4
16-Kerner 27'780  (12900K, 8C+8c) 25'813  (5950X) ~38'000  (+47%)
12-Kerner 22'232  (12700K, 8C+4c) 21'789  (5900X) ~29'000  (+33%)
8-Kerner 17'699  (12600K, 6C+4c) 15'758  (5800X) ~21'000  (+33%)
6-Kerner 11'491  (12600) 11'225  (5600X) ~16'000  (+42%)
Zen 4 Werte von RedGamingTech @ YouTube, Zen 3 & Alder Lake von TechPowerUp (Nachtrag Core i5-12600)

Ob die vorliegenden Cinebench-Werte dies dann ermöglichen, ermisst sich primär daran, ob jener Leak tatsächlich auf realen Werten basiert. Wenn man jene Zahlen allerdings mal glauben wollte, dann ergibt sich das schon mit den Computex-Benchmarks zu vermutende Bild einer maßvollen Singlethread-Steigerung (+15%) zuzüglich einer starken Multithread-Steigerung (+35-45%). Die geringe Singlethread-Steigerung dürfte dabei – selbst wenn es am Ende noch etwas mehr wäre – primär auf den gesteigerten Takt zurückgehen, in einem kürzlichen bei PCWorld @ YouTube gezeigtem Ryzen-7000-Demo kam der Zen-4-Prozessor auf 5.2-5.5 GHz Takt unter "Ghostwire: Toyko". Somit dürfte auch der geringere Teil der Singlethread-Steigerung auf einer höheren IPC basieren: Derzeit sind es gemäß dem von AMD hierzu genannten Cinebench-Vergleich sowie den bekannten Taktraten-Infos eher nur +5% IPC.

Allerdings sollte man dies besser mit einem Spielraum versehen, denn der von AMD zur Singlethread-Messung angesetzte Cinebench R23 läuft (angeblich) bereits jetzt primär aus dem Level2-Cache heraus. Die Verdopplung des Level2-Caches bei Zen 4 bringt dann in diesem speziellen Benchmarks nichts, sollte dann jedoch unter anderen Benchmarks besser wirken – und dort somit einen etwas stärkeren Singlethread-Gewinn ermöglichen. Eine freundliche Schätzung geht also von ca. 5-10% IPC-Gewinn und somit ca. 15-20% Singlethread-Vorteil zwischen Zen 3 und Zen 4 aus. Beides ist deutlich geringer als der vermutliche Multithread-Gewinn – welcher wahrscheinlich primär über den höheren Stromverbrauch ermöglicht wird. AMD hat inzwischen faktisch zugegeben, dass bei Ryzen 5000 Prozessoren mit besonders vielen Rechenkernen etwas von deren TDP ausgebremst werden – ein Problem, welches Ryzen 7000 dann wohl nicht mehr haben wird.

Diese Auslegung sagt aber gleichzeitig auch aus, dass primär die größeren Ryzen-7000-Modelle den stärkeren Multithread-Gewinn haben sollten. Bei den vorliegenden Cinebench-Werten ist dieser Effekt gut beim 16-Kerner zu sehen, welcher sich deutlich stärker als die beiden nächstkleineren Modelle vom Ryzen-5000-Vorgänger absetzen kann – eben weil der Ryzen 9 5950X am stärksten von seiner TDP ausgebremst wird. Das Ergebnis des Sechskerners von Ryzen 7000 spricht jedoch entweder gegen diese These – oder aber deutet an, dass AMD diesen womöglich "Ryzen 5 7600X" genannten Prozessor mit einer höheren TDP/PPT als das Vorgänger-Modell (Ryzen 5 5600X, 65W TDP, 76W PPT) ins Rennen schickt. Dies würde sogar Sinn machen, denn bei diesen mittleren Modellen steht AMD derzeit am meisten unter Druck – und höhere TDPs bedeuten (für AMD) "kostenlose" Performance, gerade wenn Intel seine TDPs/PL2s vorher schon hochgerissen hatte.

Von ComputerBase und TechPowerUp kommen Testberichte zur Asus GeForce RTX 3080 10GB "Noctua OC Edition" – welche die zweite Zusammenarbeit von Asus und Noctua nach einer entsprechenden GeForce RTX 3070 war. Heuer nun sind glatt 100 Watt mehr Verlustleistung im Spiel, trotzdem erweist sich die Kühlkonstruktion von Noctua der Sache überaus gewachsen – bzw. stellt erneut klare Bestwerte bei Geräuschbelastung wie auch Chip/Karten-Temperaturen innerhalb der angebotenen GeForce RTX 3080 Modelle auf. Hiermit ist dann auch Spielraum dafür zu sehen, zukünftige Karten mit noch höheren TDP-Werten trotzdem leise kühlen zu können – sofern man sich auf die dafür notwendige monströse Kühlkonstruktion mit 4,3 Slots Platzbedarf einlassen will.

GeForce RTX 3080 10GB nVidia "FE" Asus TUF Gaming OC Asus Noctua OC Edition MSI Gaming X Trio
Testbericht ComputerBase ComputerBase ComputerBase ComputerBase
Karten-Abmaße 285mm x 110mm, 2 Slots, 1348g 305mm x 140mm, 2,7 Slots, 1387g 305mm x 145mm, 4,3 Slots, 1840g 325mm x 140mm, 2,7 Slots, 1557g
Boost-Takt & Power-Limit 1710 MHz & 320W 1785 MHz & 340W 1785 MHz & 340W 1815 MHz & 340W
Realtakt 1821 MHz 1861 MHz 1802 MHz 1869 MHz
4K-Performance 100% +1,9% +0,5% +2,7%
Gaming-Stromverbrauch 322W 340W 343W 343W
Last-Temperatur (Edge/Hotspot) 80 / ? °C 73 / 86 °C 70 / 80 °C 77 / 89 °C
Geräuschbelastung (Last) 42,5 dBA 36,0 dBA 31,5 dBA 35,5 dBA
Übertaktung +74 MHz +74 MHz, +2% Perf. +204 Hz, +8% Perf. +74 MHz, +3% Perf.

PS: Das Text-Exemplar der ComputerBase läuft bei der reinen Performance augenscheinlich etwas unterdurchschnittlich, da sich normalerweise aufgrund der gleichen Rahmendaten die Performance zwischen Asus TUF OC und Asus Noctua OC nicht unterscheiden sollte. Die Performance-Werte bei TechPowerUp deuten an, dass dies eher denn ein Ausreißer innerhalb der Serien-Streuung ist: Denn dort kommt die Asus Noctua OC auf +2% unter der 4K-Auflösung heraus, nur minimal hinter der Asus TUF OC mit +3% sowie der MSI Gaming X mit +4%. Relativ ähnlich liegen dann die Übertaktungswerte von TechPowerUp (im Vergleich zu den ComputerBase-Ergebnissen zu sehen): Die Asus TUF OC mit +2,9%, die Asus Noctua OC mit +4,4% und die MSI Gaming X mit +2,7%.