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News des 24. Mai 2023

Der Marktstart der GeForce RTX 4060 Ti verlief vornehmlich unspektakulär: So gab es ausreichend Angebot, innerhalb kurzer Zeit gingen alle neuen Händlerangebote online. Zudem wurde die UVP einwandfrei und nicht nur von ein paar wenigen Angeboten eingehalten – und zeichnete sich somit das Bild eines Grafikkarten-Launches mit viel Auswahl, Preisstabilität und einwandfreier Lieferbarkeit ab. Kurzzeitig gab es bei der 'Mindfactory' sogar mal mit 419 Euro einen Preis klar unterhalb der UVP (439€) zu sehen. Dieses Angebot wurde allerdings wieder zurückgenommen, dieselbe Karte wird nunmehr mit 435 Euro nur noch minimal unter UVP gelistet. Ob die Mindfactory hiermit eventuell austesten wollte, ob ein besserer Preispunkt auch zu besseren Absätzen führt, ist nicht bekannt.

4060Ti, UVP: 439€ Bestpreis Preis-Spanne Lieferbarkeit Anmerkungen
Marktstart (24. Mai, 15 Uhr) 439 Euro 439-519 Euro ★★☆☆☆ 3 Angebote zur UVP
Marktstart +1h (24. Mai, 16 Uhr) 439 Euro 439-529 Euro ★★★☆☆ 17 Angebote zur UVP
Marktstart +4h (24. Mai, 19 Uhr) 419 Euro 419-529 Euro ★★★★☆ 16 Angebote zur UVP, eines darunter
Marktstart +14h (25. Mai, 5 Uhr) 435 Euro 435-529 Euro ★★★★☆ 16 Angebote zur UVP, eines darunter
bezogen ausschließlich auf als "direkt lieferbar" klassifizierte Angebote

Denn genau darin liegt jedoch der Pferdefuß dieses Launches: Das Angebot war/ist da – der Bedarf jedoch augenscheinlich nicht. Bei der Mindfactory wurden bis 14 Stunden nach Launch gerade einmal grob 30 Karten abgesetzt. Doch selbst wenn die Mindfactory-Verkaufsstatistik nicht ganz belastbar ist, ergibt sich hiermit doch ein fetter Dimensionsunterschied zu den vorherigen Launches von GeForce RTX 4070 Ti (im Januar) und GeForce RTX 4070 (im April). Hierbei wurden zum grob selben Zeitpunkt (ca. einen halben Tag nach Marktstart) noch jeweils 540 bzw. 315 Grafikkarten abgesetzt. Demgegenüber sehen die nur ~30 Stück der GeForce RTX 4060 Ti fast eher wie ein Fehler aus – doch wenn dem nicht so ist und diese Absatzzahl stimmt, dann straft der Markt nVidia hierbei überaus hart ab. Dies wäre angesichts dessen, dass nVidia schon mit den Absatzzahlen der GeForce RTX 4070 unzufrieden ist, ein doch sehr erheblicher Fehlstart für die GeForce RTX 4060 Ti 8GB.

Release MF-Verkäufe * Quelle
GeForce RTX 4070 Ti 5. Januar 2023 ~540 Stück 3DCenter-News
GeForce RTX 4070 13. April 2023 ~315 Stück 3DCenter @ Twitter
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 24. Mai 2023 ~30 Stück 3DCenter @ Twitter
* "MF-Verkäufe" = Absätze bei der Mindfactory am Launchtag, ausgewertet jeweils ~12-14 Stunden nach Marktstart

Dies macht es um so interessanter, den Marktstart der Radeon RX 7600 am Donnerstag um 15 Uhr zu begleiten – nachdem auch diese neue Mainstream-Karte weder gute Rezensionen noch gute Nutzer-Bewertungen einsammeln konnte. Angemängelt wird dabei breit der geringe Fortschritt gegenüber den bisherigen Navi-23-Lösungen: Sicherlich gibt es eine vernünftige Mehrperformance zur Radeon RX 6600 non-XT, dafür kostet die Radeon RX 7600 aber auch beachtbar mehr. Und gegenüber der Radeon RX 6650 XT ergeben sich dann fast keine Unterschiede – verbunden mit der Frage, wo denn nun die neuere RNDA3-Architektur mal wirklich am wirken zu sehen sein soll. Der große Preisvorteil zur GeForce RTX 4060 Ti hat der Radeon RX 7600 also nichts gebracht, die Bewertung erfolgte primär gegenüber den bisherigen AMD-Karten – und da war keinerlei echter Generations-Sprung zu sehen.

Laut Twitterer Harukaze5719 wird es die am Mittwoch oft getestete Referenzausführung der Radeon RX 7600 jedoch nirgendwo zu kaufen geben – auch nicht als Hersteller-Modell mit selbem Design und anderem Logo. Diese als "MBA" (Made by AMD) bezeichneten Karten hat AMD nur für den Launch hergestellt, eventuell gehen jene auch in den OEM-Vertrieb und tauchen somit eines Tages in Komplett-PCs auf. Aber die Grafikkarten-Hersteller dürfen jenes Referenzdesign wohl nicht nutzen und AMD wird seine Referenzlösung auch nicht im eigenen Online-Shop anbieten. Dies ist ein wenig schade, denn nahezu alle der Launch-Reviews zur Radeon RX 7600 beziehen sich auf dieses letztlich gar nicht am Markt frei verfügbare Grafikkarten-Design seitens AMD. Natürlich ist unklar, was da intern die Gründe hierfür sind, zudem sind die Grafikkarten-Hersteller in aller Regel auch keine Fans der Referenzdesigns (zu wenig Margen-Spielraum).

AMD won't sell RX 7600 MBA to market. Only sent to media for review.
– via @quasarzone (mentioned in livestream)

Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 24. Mai 2023

Nur wenige Stunden vor dem Marktstart des Spieletitels hat man beim Publisher von "Der Herr der Ringe: Gollum" immer noch keine offiziellen Systemanforderungen aufstellen können, welche auch AMD-Grafikkarten enthalten – wie der entsprechenden Meldung der ComputerBase zu entnehmen. Vielmehr ist eine solche hochoffizielle Aufstellung, welche explizit nur nVidia-Karten nennt, eher denn als Tritt vors Schienbein des Wettbewerbs zu betrachten. Da ergeben sich sofort böse Fragen, ob denn hiermit die Werbung zugunsten des einen Grafikchip-Entwicklers wichtiger ist also denn eine solide Information zugunsten des potentiellen Spiel-Käufers. Zugleich senkt es natürlich auch den Seriositäts-Anspruch (und damit die Glaubwürdigkeit) der überhaupt gelieferten Daten zur benötigtem Hardware dieses Spieletitels – und verdient somit (bis auf diese Zeilen) keiner näheren Betrachtung.