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News des 5./6. Januar 2023

Der Marktstart der GeForce RTX 4070 Ti ist problemlos und unspektakulär am Donnerstag Nachmittag über die Bühne gegangen. Die Karte war umgehend von einigen Anbietern und Händlern verfügbar, das Angebot zog dann auch fix an, genauso wie die UVP (899€) schnell erreicht und bisher auch gehalten werden konnte. So steht zumindest erst einmal die Angebots-Seite – ob es an mangelndem Bedarf liegt, läßt sich noch nicht eindeutig sagen. Ganz so ein Ladenhüter wie die GeForce RTX 4080 scheint die GeForce RTX 4070 Ti nicht zu sein, die Verkaufszahl der derzeit bei der Mindfactory gelisteten Modelle liegt bei 540 Stück – während dies bei der GeForce RTX 4080 nach ungefähr 25mal so langem Verkaufs-Zeitraum nur 1330 Stück sind. Jene Mindfactory-Statistik ist natürlich nicht wirklich genau, weil da regelmäßig jene Karten-Modelle fehlen, welche mangels Lagerbestand im jeweiligen Augenblick nicht gelistet werden.

GeForce RTX 4070 Ti Bestpreis Preisspanne Angebotsbreite
Marktstart (5.1., 15:00) ab 929€ 929-1250 Euro ★★★☆☆
Marktstart +30min ab 899€ 899-1250 Euro ★★★☆☆
Marktstart +1h ab 899€ 899-1250 Euro ★★★★☆
aktuell ab 899€ 899-1250 Euro ★★★★★
Anmerkung: rein bezogen auf sofort lieferbare Angebote

Es deutet sich allerdings an, dass die GeForce RTX 4070 Ti die Verkäufe der GeForce RTX 4080 gut 50 Tage nach Marktstart wohl überholen kann, wenn man nach nur zwei Verkaufstagen schon bei ca. 40% von deren Verkaufsmenge steht. Ob dies im allgemeinen Vergleich viel oder wenig ist, können dann wohl nur die Einzelhändler mit ihrer langfristigen Statistik sagen. Preislich scheint sich hingegen noch kein Druck in Richtung unterhalb des Listenpreises zu ergeben, da derzeit nur ein einziges Kartenmodell (Inno 4070Ti X3) bei einem Händler (Notebookcheck) für jene 899 Euro angeboten wird. Die meisten anderen Preisnotierungen zur GeForce RTX 4070 Ti ergehen eher zum Preisbereich von 930-1000 Euro, womit dann doch noch etwas Platz gegenüber der UVP existiert.

Derweil verspricht AMD im Fall der Hotspot-Probleme des Radeon RX 7900 XT/XTX Referenz-Designs laut Heise zwar einen problemlosen Umtausch, hat aber laut Igor's Lab gar keine Ersatz-Karten mehr hierfür. Augenscheinlich sind nicht wenige der ausgelieferten Referenz-Karten von dieser Problematik betroffen und AMD muß nun plötzlich viel mehr RMA-Fälle bearbeiten, als die Nachfertigung liefern kann. Hinzu kommt, dass hierbei sicherlich OEMs und Systemintegratoren vorgezogen werden, Käufer bei AMDs Online-Shop eher erst danach dran sind. Damit wird es vermutlich einige Wochen dauern, ehe diese RMA-Fälle alle erledigt sind. Dem hätte AMD allerdings vorbeugen können durch eine umfangreichere Eigenfertigung der Radeon RX 7900 XTX, welche auch schon vor dieser Hotspot-Problematik in AMDs eigenem Online-Shop nicht mehr zu bekommen war.

Dabei hat dieser Direktvertrieb neben dem größerem Wertanteil, welcher durch AMDs eigene Bücher geht, immer auch einen preislimitierenden Effekt – da AMD & nVidia eben fest zum Listenpreis verkaufen. Fehlt dieser Effekt, reißen die Grafikkarten-Hersteller und Einzelhändler die Preise für ihre Eigendesigns nach oben, wie lange Zeit bei der GeForce RTX 4090 und derzeit immer noch bei der Radeon RX 7900 XTX (UVP 1149€, lieferbar ab 1300€) zu sehen. Zum Glück scheint jener Effekt in dieser Grafikkarten-Generation jedoch zeitlich begrenzt nur für die Wochen nach Marktstart zu gelten, denn bei der genannten GeForce RTX 4090 stellt sich inzwischen tatsächlich Besserung ein: Die auf eine UVP von 1949 Euro festgesetzte Karte war lange Zeit nur klar über 2000 Euro zu bekommen, kommt nun aber erstmals in Richtung des UVP: Zwei einzelne Notierungen zeigt 1928-1929 Euro an, der Rest fängt leider immer noch primär bei 1999 Euro an. Damit ist aber auch für die GeForce RTX 4090 absehbar, dass die Zeiten von deren Preisübertreibung vorbei gehen.

WCCF Tech weisen noch auf die expliziten AMD vs Intel Benchmarks zum Ryzen 9 7950X3D auf der CES hin: Hierbei hat AMD sein X3D-Spitzenmodell unter vier Spiele-Titeln mit einem Core i9-13900K verglichen, sprich dem bisherigen Intel-Spitzenmodell. Im Spiele-Einsatz lag dabei AMDs kommendes Spitzenmodell um 9-24% vorn, im geometrischen Mittel sind es +14%. Dies sollte eigentlich sogar ausreichend sein, um auch den Core i9-13900KS abzuwehren, dessen Taktratengewinn von 100-200 MHz bei nicht höherem PL2 nominell zu wenig ist, um gleich zweistellig an Performance zuzulegen. Aber natürlich bleibt noch abzuwarten, wie breit der Performance-Gewinn dieser kommenden X3D-Modelle ausfällt, AMD wird sich zur Präsentation sicherlich nicht die am schlechtesten laufenden Spiele-Titel herausgesucht haben.