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News des 24./25. Februar 2024

Aus dem AnandTech-Forum kommt ein Gerücht zu einer sehr hohen Singlethread-Performance bei Zen 5 – welches nachfolgend von YouTuber RedGamingTech aufgegriffen und weiterverbreitet wurde. Angeblich soll ein Zen-5-Prozessor im Cinebench R23 Singlethread-Test auf über 2800 Punkte kommen – wobei die hierbei aufgemachte Rechnung, dass dies über 40% Zugewinn gegenüber der aktuellen AMD-Generation sind, nicht ganz stimmt, es sind "nur" grob +36%. Aber selbst dies wäre eine enorm hohe Zahl, gerade für das Singlethread-Segment. Dass dies allein über einen IPC-Zugewinn machbar sein soll, ist auf den ersten Blick schwerlich glaubwürdig. Die einzige andere Lösung liegt in einem mittelhohen IPC-Zugewinn samt gleichzeitig einem gewissen, nicht gerade kleinem Taktraten-Sprung – was jetzt auch nicht unbedingt Wahrscheinlichkeits-Preise gewinnt.

I've had more than 1 person tell me that CB R23 1T is >=2800 which is a >=40% increase. If I had to take a geomean of Zen 5 leakers it'd probably be a 40% 1T increase overall.
Quelle:  Szymon Wenerski @ Twitter H433x0n @ AnandTech-Forum am 16. Februar 2024

Natürlich kann man sagen, dass AMDs Zen 5 damit zum Teil nur gegenüber Intels Raptor Lake aufholt, der Singlethread-Vorteil von Zen 5 läge gemäß dieses Ergebnisses bei +20%. Die eigentliche Schwierigkeit besteht allerdings darin, dass der AMD-interne Zuwachs von wie gesagt +36% für eine einzelne CPU-Generation eigentlich zu groß ist, gerade wenn es sich bereits um die 5. Architektur-Stufe handelt und da normalerweise die großen Sprünge um so schwieriger zu erreichen sind. Insbesondere als alleiniger IPC-Sprung erscheint dies nahezu undenkbar – die Auflösung eines mittleren IPC-Sprungs samt Taktraten-Sprung ist wenigstens denkbar. In jedem Fall ist dies das obere Ende der Gerüchte-Fahnenstange – und man sollte auch andere Gerüchtemeldungen beachten, welche vorsichtigerweise von +15-20% Performancegewinn bei Zen 5 ausgehen. Alles darüber hinaus darf als unerhoffter Bonus gelten, sollte keineswegs derzeit bereits fest eingeplant werden.

Hardware CB23/ST CB23/MT
Zen 5 (Leak) Zen 5, TSMC N3 oder N4 ≥2800 (?) -
Core i9-14900K Raptor Lake, Intel 7 Ø 2328 Ø 38696
Ryzen 9 7950X3D Zen 4, TSMC N5 Ø 2065 Ø 38329
Datenquellen: Zen 5 von Szymon Wenerski @ Twitter, Core i9-14900K und Ryzen 9 7950X als Durchschnitt der Ergebnisse von Igor's Lab, PC Games Hardware & TechPowerUp

VideoCardz widmen sich nochmals der Radeon RX 7900 GRE und können auf Basis der Einsicht in AMD-Folien sowohl den Termin als auch den (neuen) Listenpreis der Karte bestätigen. Interessanterweise soll dies nun sogar ein weltweiter Retail-Start werden, nicht nur auf die USA bezogen. Zudem vergleicht sich AMD bei den eigenen Benchmarks mit einer GeForce RTX 4070 (non-Super), welche die GRE im Schnitt um +14% unter WQHD schlagen können soll. Bezüglich der reinen Performance wird dies (auf Basis früherer Ergebnisse zur GRE) durchaus passend sein – allerdings steht etwas zu bezweifeln, dass die Radeon RX 7900 GRE tatsächlich zum Preispunkt der GeForce RTX 4070 auftaucht. Der Listenpreis mag vielleicht gleich sein, aber jenen schlägt die GeForce RTX 4070 zumindest im deutschen Einzelhandel inzwischen klar – da ist vermutlich eher die (grob gleich schnelle) GeForce RTX 4070 Super der preislich passende Gegner.

GeForce RTX 4070 GeForce RTX 4070 Super Radeon RX 7900 GRE
Chip-Basis nVidia AD104 nVidia AD104 AMD Navi 31
Hardware 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2 56 SM @ 192 Bit, 48 MB L2 80 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$
Speicher 12 GB GDDR6X 12 GB GDDR6X 16 GB GDDR6
TDP 200W 220W 260W
FHD Perf-Index 2080% 2370% ~2350%
4K Perf-Index 318% 370% ~374%
Listenpreis $549 / 609€ $599 / 659€ alt: $649 — neu: $549
Straßenpreis 559-600 Euro 619-660 Euro zu erwarten ab ~600€
Release 13. April 2023 17. Januar 2024 OEM: 28. Juli 2023
Retail: 27. Februar 2024

Die PC Games Hardware spricht die Empfehlung aus, mit dem Kauf eines Gaming-PCs zum jetzigen Zeitpunkt besser zu warten. Als Gründe werden kommende Hardware, steigende SSD-Preise und der vor der Tür stehende Frühling angeführt. Während gegen letzten Punkt wirklich nichts einzuwenden ist, kann man zu den beiden erstgenannten Gründen durchaus auch anderer Meinung sein: Denn die steigenden SSD-Preise begünstigen eher, dass man jetzt noch zuschlägt, als im Jahresverlauf denkbarerweise noch höhere SSD-Preise verkraften zu müssen. Bezüglich der kommenden nächsten Grafikkarten-Generationen, auf welche man besser warten sollte, ist die PCGH jedoch wahrscheinlich zu optimistisch bezüglich deren Terminlage: Vor dem Herbst wird es kaum etwas mit der Radeon RX 8000 Serie auf RDNA4-Basis, welche zudem auch kein echtes Performance-Upgrade bringen wird, sondern eher nur partielle Vorteile bei RayTracing und (hoffentlich) der Energieeffizienz.

Nochmals deutlich weiter entfernt dürfte hingegen nVidias GeForce RTX 50 Serie auf Blackwell-Basis sein. Der hierzu von der PCGH genannte Herbst-Termin widerspricht nVidias eigener Roadmap (welche 2025 für die nächste Consumer-Generation aussagt), was zudem auch nur die Hälfte der Wahrheit ist. Denn bei nVidias reichhaltigem Portfolio kann es selbst bei einem Start der ersten Blackwell-Lösung am ersten Januar 2025 locker und leicht dazu kommen, dass man auf bezahlbare Midrange-Beschleuniger bis zum Frühling 2025 warten muß. Dies wäre dann von jetzt aus über ein Jahr entfernt – deutlich zu weit um darauf zu warten, gerade wo derzeit faktisch nichts zur Ausgestaltung des Blackwell-Portfolios und vor allem dessen Preisniveau bekannt ist. An dieser Stelle könnte man dann durchaus die Gegenthese aufstellen, dass es aufgrund der vermutlichen Entfernung zu Blackwell, der Nichtbesetzung des HighEnd-Segments durch AMDs RDNA4 wie Intels Battlemage sowie den derzeit noch steigenden SDD-Preisen eher jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kauf eines Gaming-PCs ist.

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