
VideoCardz verweisen auf einen gewichtigen Post von Leaker Golden Pig Upgrade @ Weibo, welcher über fernöstliche Gerüchte berichtet, nVidia würde die bisherigen Bundles aus Grafikchip & Speicher gegenüber den Grafikkarten-Herstellern auflösen – und zukünftig nur noch die Grafikchips selber liefern. Dies könnte dann nVidias Weg in der galoppierenden Speicher-Krise sein, damit muß man nicht wie AMD selbige Bundle-Preise erhöhen (für den Augenblick um +10%). Gleichzeitig werden hieraus aber auch fatale Auswirkungen auf einige Grafikkarten-Hersteller erwartet – speziell die kleineren, die bislang keine großen Verbindungen zu den Speicherherstellern hatten. Diese werden nun faktisch keinen Speicher mehr bekommen, trotz Lieferbarkeit der entsprechenden Grafikchips. Dies kann schnell total zugunsten der großen Grafikkarten-Hersteller laufen, welche (weil zumeist auch als PC- und Notebook-Hersteller aktiv) sowieso schon größere Verbindungen zur Speicherindustrie haben und daher viel eher in der Lage sind, gleich mal allen verfügbaren VRAM aufzukaufen.
Früher lieferte nVidia sowohl die Grafikchips als auch den Speicher für seine AIC-Partner (Add-in-Card). Nun kursieren Gerüchte, dass nVidia nur noch Grafikchips liefert, während die AICs gezwungen sind, ihren Speicher selbst zu beschaffen. Kleinere AICs ohne vorherige Verbindungen werden bei Verhandlungen über Speichergeschäfte komplett ignoriert; es scheint, als wären sie im Grafikkartengeschäft überflüssig geworden.
Quelle: Golden Pig Upgrade @ Weibo am 2025, maschinell ins Deutsche übersetzt
Auch in diesem Fall dürfte die Furcht vor kommenden (jetzt noch gar nicht existierender) Knappheit die Hersteller dazu anhalten, weit mehr als den aktuellen Bedarf zu ordern, sondern eben vorsichtshalber die eigenen Läger (propenvoll) zu füllen bzw. sogar regelrechte Reserven anzulegen. Derzeit dürfte wohl beim Thema Speicher kein Beschaffer wirklich nachrechnen, wie lange die eigenen Bestände schon reichen oder was die Kosten dieser Lagerhaltung sind – wenn es etwas zu einem gangbaren Preis gibt, wird es schlicht aufgekauft. Wenn selbiges dann auch bei Grafikkartenspeicher passiert, dann geht dies logischerweise zugunsten der größeren, finanzstärkeren Anbietern – und kann zum Nebeneffekt führen, dass kleinere Anbieter aus dem Markt gedrängt werden, wenn jene nicht mehr genügend Grafikkartenspeicher für ihre Grafikchips bekommen. Aus dieser Sichtweise ist jene Handlungsweise von nVidia ziemlich schädlich für den Markt bzw. hätte gerade nVidia mit seiner großen Einkaufsmacht da für eine gewisse Glättung der Wogen sorgen können.
Aber nVidia will natürlich auf einem absoluten Nebengeschäft kein derart finanzielles Risiko eingehen, der VRAM-Beschaffer für 90% des Grafikkarten-Markts zu sein. Zudem gilt inzwischen bei der Preisfindung sicherlich schon das umgekehrte Mengen/Preis-Verhältnis: Wo man normalerweise mit größerer Menge auf kleinere Stückpreise drängen kann, dürften bei den Speicherherstellern größere Mengen mit noch höheren Stückpreisen beantwortet werden. Denn größere Mengen bedeuten weiter in der Zukunft liegende Wafermengen – und jene kosten immer mehr, da sich die Hersteller somit langfristig an einen Festpreis binden, egal wie die Marktpreislage zum Lieferpunkt dann aussehen mag (die Speicherhersteller gehen somit das Risiko ein, bei zwischenzeitlich stark steigenden Preisen wegen des Festpreises relativ günstiger liefern zu müssen). Zugleich weiss jeder, dass auch dieser Speicherpreis-Hype irgendwann in einem großem Kater enden wird – in welchem all jene Abnehmer gebissen sind, welche dann noch großartige Zukunftsaufträge zum vorherigen, übertriebenen Preisniveau in den Büchern stehen haben. nVidia will dies augenscheinlich nicht sein – und lagert somit dieses Risiko an die Grafikkarten-Hersteller aus (Meme hierzu + EVGA hierzu).
Zur Frage, wieviele bLLC-SKUs bei Nova Lake geboten werden sollen, gibt es nunmehr unterschiedliche Ansichten: Denn laut Twitterer & Leaker Jaykihn sind es nur deren zwei, gibt es den extra Cache nur bei den "einfachen" Varianten mit 8P+12E und 8P+16E Kernen – nicht aber bei den Modellvarianten mit verdoppeltem Compute-Die (16P+24E und 16P+32E). Dies würde insofern Sinn machen, als dass nicht zu erwarten ist, dass die größeren Versionen auch wirklich mehr Spiele-Performance erbringen – äquivalent zur Performance-Situation von AMDs X3D-Prozessoren zwischen 8- und 16-Kerner. Dennoch ist den Verkäufen der X3D-Modelle bei AMD zu entnehmen, dass tatsächlich ein echter Marktbedarf nach den ganz großen Modellen auch mit 3D V-Cache existiert – und sei es nur, weil einige Leute generell "das Beste" kaufen wollen. Insofern kann Intel sich das sicherlich noch überlegen bzw. hat dazu sowieso die Gelegenheit, denn die Technik für 2x 144 MB bLLC existiert nun sowieso, das ganze ist eine reine Entscheidung der Produkt-Manager. Jene könnte auch nachträglich noch erfolgen, sprich vom initialen bLLC-Angebot seitens Intel ist nicht zwingend auf dessen späteren Ausbau zu schließen.
bLLC is not Ultra 9 to begin with.
The naming for segmentation is preliminary right now.
It’s 8+12 and 8+16.
Quelle: Jaykihn @ X am 25. November 2025
Das PCMag berichtet über eine weitere Veränderung im Zuge der sich immer weiter ausbreitenden Speicher-Krise: Die PC- und Notebook-Hersteller denken für ihre 2026er Modelle über sinkende Speichermengen nach – denn pro Gerät weniger Speicher als denn mehr Speicher zu verbauen läßt die eigenen Reserven länger halten. Dies dürfte sich nicht nur auf PC-Hauptspeicher, sondern auch auf die Kapazität von SSDs und HDDs beziehen. Denn insbesondere die Menge an Festspeicher kann man oftmals knapper anlegen, ohne deswegen zu sehr aufzufallen. Beim PC-Hauptspeicher wird dies enger, da würden tatsächlich niedrigere Speichermengen umgehend negativ auffallen. Hier könnte es schlicht zu einem Stopp der (ansonsten ständig steigenden) Kapazitätszunahme kommen, sprich die PCs und Notebooks des Jahres 2026 treten dann nicht mit mehr Speicher an als ihre 2025er Vorgänger. Zumindest auf einen Wettbewerb an der Front der Speichermengen darf man für die 2026er PCs & Notebooks nicht setzen ;).
Im übrigen gab es hierbei auch eine bezeichnende Aussage zum Lager- und Reserve-Aufbau bei den Speicher-Großabnehmern: HP hat nach eigenen Angaben davon genügend, um die Auswirkungen der Preiserhöhungen bei RAM, SSDs und HDDs im ersten Geschäfts-Halbjahr 2026 (laufend bei HP von November 2025 bis April 2026) "abzumildern". Erst danach trifft HP also der volle Preisschock, welchen man derzeit schon im Einzelhandel sehen kann. Damit ist nicht gesagt, dass HP bereits Reserven für volle sechs Monate hat (oder dass diese tatsächlich alle zum alten Preis eingekauft wurden), aber zumindest im groben Sinne dürfte dies weitgehend der Fall sein. Und dass ist eigentlich vollkommen unüblich, sich für (bis zu) 6 Monate solcherart Lagerware hinzulegen, welche normalerweise einfach zu bekommen und daher ein guter Kandidat für eine (nahezu) Just-in-Time-Lagerhaltung ist. Das Problem haben nun diese kleineren Hersteller, welche per se nicht zu so einer extensiven Lagerhaltung in der Lage sind – und sich nun um Restposten prügeln müssen, welche dann zumeist zu Mondpreisen angeboten werden. Auch in diesem Fall begünstigt die Krise wiederum allein die größeren Unternehmen.