Der Marktstart der Ryzen 7000 Prozessoren am Dienstag um 15 Uhr brachte das erfreuliche Ergebnis von Lieferbarkeit und Listenpreis-Niveau daher. Wie üblich dauerte es ein wenig, ehe alle Händler ihr Angebot online hatten bzw. die Preisvergleiche jenes gelistet hatten. Aber schon der Start verlief zum Listenpreis-Niveau, nachfolgend wurde die Angebots-Dichte beachtbar höher und es ergab sich sogar schon die Situation eines kleinen Preis-Wettbewerbs der Einzelhändler untereinander – in dessen Folge der Listenpreis hier und da minimal unterschritten wurde. Dies ist kein Vergleich zum Launch von Ryzen 5000 anno 2020, welches monatelang schwer erhältlich war und demzufolge anfänglich nur mit Preisaufschlag verkauft wurde. Allerdings scheint auch die Nachfrage nach Ryzen 7000 nicht all zu hoch gewesen zu sein, denn die in den ersten 2½ Stunden bei der Mindfactory verkauften 390 Stück Ryzen-7000-Prozessoren stellen nur ~72% des täglichen Absatzes gemäß der letztwöchentlichen Verkaufsstatistik dieses Einzelhändlers dar.
MF erste 2½h | MF nächste 12h | Listenpreis | Retailer-Preise | |
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Ryzen 9 7950X | 160 Stück | 10 Stück | $699 / 849€ | 848-899 Euro |
Ryzen 9 7900X | 100 Stück | 30 Stück | $549 / 669€ | 668-699 Euro |
Ryzen 7 7700X | 110 Stück | 20 Stück | $399 / 479€ | 479-499 Euro |
Ryzen 5 7600X | 20 Stück | 20 Stück | $299 / 359€ | 354-399 Euro |
"MF" = Mindfactory, bezogen auf deren Verkäufe im genannten Zeitraum nach Marktstart |
Da in den nachfolgenden 12 Stunden dann (bei der Mindfactory) nicht mehr viel passierte, dürfte dieser Launch nur einen geringen insgesamten Ausschlag auf die CPU-Absätze dieses Einzelhändlers nehmen. Letztlich erhöht sich wohl nur der Absatz eines Tages etwas, was im Wochenvergleich dann nahezu untergehen könnte. Bemerkenswert daneben, wie selten der Ryzen 5 7600X verkauft wurde: Dies zeigt deutlich darauf hin, dass die Konsumenten rechnen können – und in diesem Fall sich der verhältnismäßig günstige Prozessor nicht lohnt, wenn die Mainboard- und Speicher-Kosten identisch zu den größeren Prozessoren-Modellen sind. Jene Rechnung wird sich dann mittels der Anfang Oktober nachfolgenden B650-Platinen nochmals verändern, allerdings tritt dann auch schon neue Konkurrenz in Form von Intels 13. Core-Generation auf den Plan.
Die ComputerBase hat einen klaren Hinweis darauf entdeckt, dass die Reviews zu "Raptor Lake" zeitgleich mit dem Verkaufsstart am 20. Oktober (üblicherweise 15 Uhr deutscher Zeit) erscheinen werden. Dabei könnte es durchaus sein, dass die ComputerBase selber bereits unter Intel-NDA steht und somit den wirklichen Termin aus erster Hand kennt – es nur eben nicht bestätigen darf, auch nicht einmal andeutungsweise. An dieser Stelle sollte die Hersteller überlegen, inwiefern das Geheimhalten von Veröffentlichungsterminen zu bereits offiziell für einen Marktstart angesetzter Hardware Sinn macht. Eine Termin-Geheimhaltung kann bei noch nicht veröffentlicher Hardware oder eben Hardware noch ohne Termin vielleicht nutzvoll sein, aber bei Hardware mit einem bereits fest angesetzten Marktstart-Termin ist dies arg übertrieben und eigentlich auch nutzlos. Hier sollten die Hersteller mit offenen Karten spielen und zum Marktstart-Termin immer auch den Review-Termin offiziell kundtun.
Vorstellung | Testberichte | Marktstart | |
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AMD Ryzen 7000 | 29. August | 26. September | 27. September |
nVidia GeForce RTX 4090 | 20. September | ? | 12. Oktober |
Intel Arc A770 | 27. September | ? | 12. Oktober |
Intel Core i-13000 K/KF | 27. September | 20. Oktober | 20. Oktober |
nVidia GeForce RTX 4080 | 20. September | ? | November |
AMD Navi 31 | 3. November | ? | vermtl. Mitte/Ende November |
Intel Core i-13000 non-K | angebl. CES 2023 | ? | angebl. zweite Januar-Hälfte 2023 |
AMD Navi 33 | angebl. CES 2023 | ? | vermtl. Q1/2023 |
nVidia GeForce RTX 40 Mobile | möglw. CES 2023 | ? | vermtl. Q1/2023 |
AMD Ryzen 7000 X3D | angebl. CES 2023 | ? | angebl. Februar/März 2023 |
AMD Navi 32 | unbekannt | ? | angebl. 2023 |
Intel Arc A580 & A750 | unbekannt | ? | unbekannt |
nVidia GeForce RTX 4060 & 4070 | unbekannt | ? | unbekannt |
Hinweis: Alle Termin-Angaben ohne Gewähr, da oftmals aus der Gerüchteküche stammend und zudem jederzeit änderbar. Uhrzeiten: deutsche Zeit |
Die von Twitterer TechEpiphany zusammengetragenen wöchentlichen Grafikkarten-Verkaufszahlen bei wiederum der Mindfactory zeigen für die abgelaufene Woche einen beachtbaren Geschäftsanstieg trotz der Ankündigung von GeForce RTX 4080 & 4090 zum Wochenanfang auf. Augenscheinlich haben auch hier die Hardware-Käufer aufgepasst und sehen in den neuen RTX40-Modellen keine Gefahr für die aktuellen Grafikkarten und deren Preis/Leistungs-Verhältnisse. Dies hat sogar zu einer gewissen Steigerung der Grafikkarten-Durchschnittspreise gesorgt, welche eigentlich eher nur den Weg nach unten hin kennen sollten. Doch zuletzt gab es eine klare Kaufzurückhaltung im HighEnd- und Enthusiasten-Segment – welche nach der RTX40-Vorstellung passé ist, nunmehr sind auch Radeon RX 6900 XT und GeForce RTX 3090 Ti wieder weit vorn in der Verkaufsstatistik.
Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2022 (in Stück) | ||||||
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insgesamt | RDNA2 | Ampere | andere nVidia | AMD ASP | NV ASP | |
4. Woche 2022 | 2180 | 895 (41%) | 815 (37%) | 470 (22%) | 859€ | 903€ |
5. Woche 2022 | 2780 | 1035 (37%) | 1225 (44%) | 520 (19%) | 819€ | 820€ |
7. Woche 2022 | 2370 | 1105 (47%) | 975 (41%) | 290 (12%) | 696€ | 771€ |
8. Woche 2022 | 2475 | 940 (38%) | 1305 (53%) | 230 (9%) | 784€ | 867€ |
11. Woche 2022 | 2655 | 1165 (44%) | 1280 (48%) | 210 (8%) | 673€ | 835€ |
12. Woche 2022 | 1830 | 970 (53%) | 750 (41%) | 110 (6%) | 559€ | 908€ |
14. Woche 2022 | 2755 | 1460 (53%) | 1060 (38%) | 235 (9%) | 680€ | 836€ |
16. Woche 2022 | 2470 | 1160 (47%) | 1310 (46%) | 185 (7%) | 626€ | 831€ |
17. Woche 2022 | 2370 | 1010 (43%) | 1150 (48%) | 210 (9%) | 615€ | 797€ |
18. Woche 2022 | 2070 | 925 (45%) | 915 (44%) | 230 (11%) | 564€ | 805€ |
29. Woche 2022 | 2955 | 1135 (38%) | 1650 (56%) | 170 (6%) | 586€ | 732€ |
30. Woche 2022 | 3415 | 1345 (39%) | 1880 (55%) | 190 (6%) | 501€ | 679€ |
33. Woche 2022 | 2565 | 1060 (41%) | 1450 (57%) | 55 (2%) | 513€ | 665€ |
34. Woche 2022 | 3040 | 1160 (38%) | 1650 (54%) | 230 (8%) | 507€ | 625€ |
35. Woche 2022 | 3235 | 1050 (32%) | 2040 (63%) | 145 (5%) | 503€ | 621€ |
36. Woche 2022 | 2805 | 1100 (39%) | 1500 (54%) | 205 (7%) | 497€ | 630€ |
37. Woche 2022 | 2990 | 1040 (35%) | 1760 (59%) | 190 (6%) | 509€ | 633€ |
38. Woche 2022 | 3150 | 1280 (41%) | 1690 (54%) | 175 (5%) | 525€ | 683€ |
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag |