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News des 27./28. August 2011

Die Umfrage der letzten Woche beschäftigte sich mit dem Stand der SSD-Verbreitung und war die exakte Wiederholung von schon vor einem Jahr und vor zwei Jahren gelaufenen Umfragen (die Umfrage bezog sich auf "echte" SSD als Massenspeicher und nicht auf SSDs als reiner Cache wie bei einigen aktuellen Mainboards oder Hybrid-Festplatten). Die Ergebnisse der aktuellen SSD-Umfrage zeigen erst einmal eine sehr überzeugende Nutzung dieser schnellen Massenspeicher an: Immerhin schon 48,9 der Umfrage-Teilnehmer nutzen aktuell eine SSD, weitere 15,8 Prozent planen demnächst eine solchen Anschaffung und noch einmal 14,8 Prozent wollen mittelfristig diesen Weg gehen. Damit wird die SSD unter unseren Lesern langsam zum "Normalgut", welches also ganz üblicherweise verbaut ist. Bei den Nutzungsvarianten liegt die SSD für Betriebssystem und Programme mit gut zwei Drittel aller Stimmen überdeutlich in Front, dies entspricht auch am ehesten den heutzutage üblichen Datenmengen und aktuell verfügbaren bzw. bezahlbaren SSD-Größen.

 Schon im Rechner – oder geplant?

Recht interessant ist natürlich der Blick zurück auf die Ergebnisse der Jahre 2009 und 2010, da gerade im Jahr 2009 eine SSD noch eine eher seltene Angelegenheit war: Seinerzeit gab es nur 8,2 Prozent SSD-Nutzer, das Jahr 2010 sah dann eine Steigerung auf 31,3 Prozent und heuer liegen wir wie gesagt bei inzwischen 48,9 Prozent. Genauso ging der Anteil jener Nutzer, welche SSDs erst mittel- oder langfristig oder auch erst einmal gar nicht einsetzen wollen, von 73,8 Prozent im Jahr 2009 auf 52,7 Prozent im Jahr 2010 auf nun nur noch 35,3 Prozent im Jahr 2011 zurück. Die derzeit primäre Nutzungsvariante als Laufwerk für Betriebssystem und Programme war allerdings auch schon in den Umfragen der Jahre 2009 und 2010 gut erkennbar, an diesem Punkt hat sich wenig geändert. In jedem Fall hat die SSD zumindest unter unseren Lesern eine rasante Entwicklung vom Nischenprodukt zum "Normalgut" in gerade einmal zwei Jahren genommen.

Juli 2009 August 2010 August 2011
SSD wird genutzt als Laufwerk für Betriebssystem, Programme und Daten. 2,5% 5,4% 9,8%
SSD wird genutzt als Laufwerk für Betriebssystem und Programme. 4,3% 21,5% 33,2%
SSD wird genutzt als Laufwerk für das Betriebssystem. 1,4% 4,4% 5,9%
Demnächst geplant als Laufwerk für Betriebssystem, Programme und Daten. 1,8% 1,2% 1,8%
Demnächst geplant als Laufwerk für Betriebssystem und Programme. 10,1% 10,3% 9,4%
Demnächst geplant als Laufwerk für das Betriebssystem. 6,1% 4,5% 4,6%
SSD erst mittelfristig geplant. 24,1% 20,5% 14,8%
Nur eher langfristige Planungen. 21,9% 17,4% 12,0%
SSD derzeit gar nicht geplant. 27,8% 14,8% 8,5%

Drei neue Tests von Sandy-Bridge-basierten Pentium-Prozessoren und kleineren Llano-Prozessoren bringen deutlich mehr Daten zur Frage, wer denn nun im Preisbereich von unter 100 Euro die besten Angebote hat. Als erstes gibt es beim Guru3D den Test eines A8-3800, welcher also weiterhin die große Radeon HD 6550D Grafiklösung besitzt, aber einfach einen abgesenkten CPU-Takt und zusätzlich den Effekt des TurboCore-Modus mitbringt. In der Praxis erzeugt die Taktabsenkung von 2.9 auf 2.4 GHz samt dem TurboCore-Modus von maximal 2.7 GHz einen Performance-Effekt von ca. 18 Prozent Mehrperformance für den A8-3850 Prozessor, liegt also sehr nahe am reinen Taktraten-Unterschied – TurboCore scheint diese Prozessoren demzufolge kaum voranzubringen. Damit ist der A8-3800 auf CPU-Seite sogar etwas langsamer als der nur auf 2.6 GHz getaktete und dabei ganz ohne TurboCore antretende A6-3650 – was allerdings mit unseren bisherigen Schätzungen passabel übereinstimmt.

Legit Reviews X-bit Labs Guru3D AnandTech ComputerBase
A8-3850
4 Kerne, 2.9 GHz, Radeon HD 6550D
CPU: 110%
GPU: 127%
- CPU: 112% CPU: 110%
GPU: 126%
CPU: 110%
GPU: 122%
A8-3800
4 Kerne, 2.4 GHz + TC, Radeon HD 6550D
- - CPU: 95% - -
A6-3650
4 Kerne, 2.6 GHz, Radeon HD 6530D
CPU: 100%
GPU: 100%
- CPU: 100% CPU: 100%
GPU: 100%
CPU: 100%
GPU: 100%
Core i3-2105
2 Kerne + HT, 3.1 GHz, HD Graphics 3000
CPU: 133%
GPU: 57%
- - - GPU: 54%
Core i3-2100
2 Kerne + HT, 3.1 GHz, HD Graphics 2000
- CPU: 133% - CPU: 121%
GPU: 42%
CPU: 113%
GPU: 39%
Pentium G850
2 Kerne, 2.9 GHz, HD Graphics 2000
- CPU: 110% - CPU: 92%
GPU: 42%
-
Pentium G840
2 Kerne, 2.8 GHz, HD Graphics 2000
- CPU: 106% - CPU: 89%
GPU: 42%
CPU: 87%
GPU: 39%
Pentium G620
2 Kerne, 2.6 GHz, HD Graphics 2000
CPU: 75%
GPU: 38%
CPU: 100% - CPU: 81%
GPU: 42%
-

Seitens AnandTech und der ComputerBase kommen zudem weitere Benchmark-Resultate unter Beteiligung der selten getesteten Pentium-Prozessoren auf Sandy-Bridge-Basis, so daß diesbezüglich einfach eine größere Ergebnissicherheit vorliegt. Allerdings gehen beide letztgenannten Testberichte bezüglich der CPU-Performance eher zugunsten von AMD aus – möglicherweise durch die starke Nutzung von Benchmarks, welche viele echte Rechenkerne bevorzugen. Dabei ergaben sich teilweise erhebliche Nachteile gerade der Pentium-Prozessoren, welche unter eher professionellen Anwendungen oftmals deutlich zurückliegen. In dieser Frage ist Llano die klar rundere CPU, selbst wenn die allgemeine CPU-Performance nicht die große Eigenschaft von Llano ist und ohne echte Taktratenoffensiven auch nicht mehr werden wird.

AMD Llano Intel Sandy Bridge
A8-3850
4 Kerne, 2.9 GHz, Radeon HD 6550D
CPU-Performance: 110%, GPU-Performance: 125%
135$ Listenpreis, ab 105 Euro Straßenpreis
Core i3-2105
2 Kerne + HT, 3.1 GHz, HD Graphics 3000
CPU-Performance: 122%, GPU-Performance: 57%
134$ Listenpreis, ab 105 Euro Straßenpreis
A8-3800
4 Kerne, 2.4 GHz (TC 2.7 GHz), Radeon HD 6550D
CPU-Performance: 94%, GPU-Performance: 125%
129$ Listenpreis
 
A6-3650
4 Kerne, 2.6 GHz, Radeon HD 6530D
CPU-Performance: 100%, GPU-Performance: 100%
115$ Listenpreis, ab 85 Euro Straßenpreis
Core i3-2100
2 Kerne + HT, 3.1 GHz, HD Graphics 2000
CPU-Performance: 122%, GPU-Performance: 40%
117$ Listenpreis, ab 90 Euro Straßenpreis
A6-3600
4 Kerne, 2.1 GHz (TC 2.4 GHz), Radeon HD 6530D
CPU-Performance: ca. 84%, GPU-Performance: 100%
109$ Listenpreis
 
A6-3500
3 Kerne, 2.1 GHz (TC 2.4 GHz), Radeon HD 6530D
CPU-Performance: ca. 69%, GPU-Performance: 100%
89$ Listenpreis
Pentium G850
2 Kerne, 2.9 GHz, HD Graphics 2000
CPU-Performance: ca. 96%, GPU-Performance: 40%
86$ Listenpreis, ab 71 Euro Straßenpreis
A4-3420
2 Kerne, 2.9 GHz, Radeon HD 6410D
CPU-Performance: ca. 73%, GPU-Performance: ca. 95%
geschätzt 80$ Listenpreis
Pentium G840
2 Kerne, 2.8 GHz, HD Graphics 2000
CPU-Performance: ca. 93%, GPU-Performance: 40%
75$ Listenpreis, ab 62 Euro Straßenpreis
Athlon II X4 631
4 Kerne, 2.6 GHz, keine integrierte Grafik
CPU-Performance: 100%, GPU-Performance: 0%
79$ Listenpreis
 
A4-3400
2 Kerne, 2.7 GHz, Radeon HD 6410D
CPU-Performance: ca. 69%, GPU-Performance: ca. 95%
geschätzt 70$ Listenpreis
Pentium G620
2 Kerne, 2.6 GHz, HD Graphics 2000
CPU-Performance: ca. 86%, GPU-Performance: 40%
64$ Listenpreis, ab 51 Euro Straßenpreis

Mit diesen neuen Ergebnissen wurden die Performance-Angaben der vorstehende Tabelle dann neu errechnet, wobei sich gewisse Verschiebungen ergaben, das gesamte Bild sich jedoch kaum noch veränderte: Weiterhin hat Intel einen durchgehenden Vorteil bei der CPU-Performance von meist ca. 20 Prozent mehr – gut in Benchmarks nachweisbar, aber in der Praxis bis auf Benchmark-Ausreißer eigentlich nicht spürbar. Bei der GPU-Performance liegt AMD dann jedoch meilenweit vorn – selbst dann, wenn Intel seine HD Graphics 3000 in Stellung bringt, welches es in diesem Preissegment allerdings nur beim Core i3-2105 gibt. Der Pferdefuß von Llano ist nach wie vor die Leistungsaufnahme, welche in jedem Fall schlechter ist als bei Intel. Allerdings scheiden sich die Geister daran, ob der Unterschied nun relevant ist oder nicht: Die Verbrauchsmessungen von Legit Reviews und der ComputerBase fallen sehr schlecht für Llano aus, während AnandTech wiederum einen bedeutsamen Unterschied nur zu den Pentium-Prozessoren ausgemessen haben, nicht aber zum Core i3-2100.