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News des 29. Mai 2025

In die Sache mit den abrauchenden Ryzen 9000 Prozessoren ist nun endlich Bewegung gekommen, die auf Reddit diesbezüglich geführte Sammelliste ist auch mit 157 dokumentierten Fällen einfach zu lang. Zuletzt haben Gamers Nexus @ YouTube ein Interview mit ASRock hierzu geführt (via VideoCardz), welches mehr Klarheit als der kürzliche Bericht seitens Tech YES City @ YouTube bringt. So lag das Problem auf ASRock- und nicht auf AMD-Seite, mittels dem BIOS-Update 3.25 wähnt sich ASRock nun aber sicher vor dieser Problematik. Zugleich verspricht man Garantieleistungen für alle entsprechend beschädigten Mainboards – klärt damit aber leider nicht die Frage, was denn nun mit den beschädigten AMD-Prozessoren sein soll. Jene ersetzt AMD zwar augenscheinlich anstandslos, aber wenn hier ASRock der Auslöser für das Problem ist, dann wäre eigentlich die Lösung eleganter, dass ASRock beide defekten Güter gleich zusammen ersetzt (zugunsten eines geringeren Aufwands für den Endkunden).

No, we're not saying it's an AMD issue. We found that it should be related to our BIOS setting — that's the PBO settings, Precision Boost Overdrive. More technically, we adjusted two main settings in PBO. One is TDC (Thermal Design Current) and the other is EDC (Electrical Design Current). We found that our original values for these two settings might have been too high. So now, with BIOS version 3.25, we lowered the PBO values. We believe this can solve the problem.
Quelle:  ASRocks's VP Chris Lee gegenüber Gamers Nexus @ YouTube, veröffentlicht am 29. Mai 2025

Zudem verbleibt die Unsicherheit, ob dies nun wirklich die vollständige Lösung in diesem Problemfeld ist. Dies wirklich mit fester Stimme zu verkünden, ist möglicherweise nur AMD in der Lage – wo man sich derzeit noch heraus hält, um nicht den medialen Anschein zu erwecken, es gäbe da ein generelles Problem (gibt es aber, man sollte da mal loslegen). So ist noch zu klären, wieso in 17% der auf Reddit genannten Fälle ein anderer Mainboard-Hersteller als ASRock im Einsatz war – und genauso, wie auch mit dem BIOS-Update 3.25 von ASRock wieder ein abrauchender Ryzen 7 9800X3D passiert ist, worauf VideoCardz hinweisen. Die Kuh ist damit noch nicht vom Eis in diesem Fall, da sind weitere Anstrengungen notwendig, sicherlich auch welche von AMD. Interessant daneben die Aussagen von Ex-AnandTech-Mitarbeiter Ian Cutress @ X: Danach kann man sogar ungewollt den augenscheinlich im Problem mitmischenden PBO-Modus aktiv haben, je nachdem welche Version von "Ryzen Master" man installiert hat. Sogar die entsprechenden Anzeigen in diesem Tool bzw. im BIOS können falsch sein, der einzig sichere Weg liegt wohl im Aktivieren und danach Deaktivieren von PBO in "Ryzen Master" selber.

It's worse than that. I was told by an engineer that simply installing certain versions of Ryzen Master will put your CPU in PBO mode automatically, but tell you/tell the software/tell the BIOS it's not in PBO. It also can't be blocked by a bios setting.
Quelle:  Ian Cutress @ X am 27. Mai 2025
 
The only way to disable it is by going into the software, clicking the enable button, then clicking disable.
It was making root causing the issue a pain, as when people were asked 'did you overclock/have PBO on', they'd say no. Very hard to work out internally.

Quelle:  Ian Cutress @ X am 27. Mai 2025

Beim Laptopmag thematisiert man das Fehlen von diskreten Mobile-Grafiklösungen seitens Intel, wobei man das "warum" (trotz Nennung im Artikel-Titel) eigentlich nicht einmal streift. Dabei gibt es zwei sehr offensichtliche Gründe: Erstens geht die Konstellation im Notebook-Segment, dass der OEM (und nicht der Endkunde) über die Hardware-Konfiguration entscheidet, sehr zugunsten einer konservativen Hardware-Wahl. Die Notebook-Hersteller verbauen schlicht das, was die Kunden kennen (nVidia) und lassen sich selten auf Experimente ein. Und zweitens muß eine Mobile-Grafiklösung zwingend eine konkurrenzfähige Energieeffizienz mit sich bringen, ansonsten funktioniert der ganze Ansatz nicht. Im Desktop können Intels Grafikkarten durchaus viel mehr verbrauchen wie gleich schnelle AMD- und nVidia-Modelle, im Mobile-Segment würde dies höhere Investitionen in Kühlleistung erfordern, was das Notebook (unnötigerweise) schwerer und teurer macht. Zudem gehen auch einige Batterie-Laufzeiten gegen Süden, das ganze ist ein faktisches No-Go für die Notebook-Hersteller. Und Intel ist nun einmal auch bei "Battlemage" bezüglich der Energieeffizienz weit abgeschlagen, wenn eine Arc B580 so viel wie eine GeForce RTX 5060 Ti verbraucht, welche jedoch locker +36% schneller ist.

Tom's Hardware berichten über eine weitere (neue) chinesische Gaming-Grafiklösung in Form von "G100" seitens Lisuan Technology. Hiermit soll die Performance einer GeForce RTX 4060 geboten werden, zugleich wird der Support von DirectX 12, Vulkan 1.3 und OpenGL 4.6 versprochen. All dies bleibt natürlich eine echte Demonstration dieser Fähigkeiten abzuwarten, chinesische Firmen (und gerade Startups) sind manchmal sehr groß im Ankündigen. Generell zielt man hiermit wohl zuerst auf den chinesischen Massenmarkt ab, woher bekannterweise auch die Dominanz von nVidias 60er Modellen bei der Steam Hardware-Statistik herkommt. Bei gutem Gelingen würde sich der Ansatz aber sicherlich auch nach oben skalieren lassen. Eine Ausgangsbasis hierfür könnte die angeblich benutzte 6nm-Fertigung sein – welche allerdings von einem chinesischen Chipfertiger kommen soll. Bislang ist nicht bekannt, dass China bereits im 6nm-Node herstellen kann, zugleich besteht hier natürlich immer auch das Risiko von "kreativer Benennung" der Fertigungs-Nodes. Selbst wenn das zu TSMC & Co vergleichbare Fertigungsverfahren aber vielleicht eine Stufe höher als jene "chinesischen 6nm" liegt, wäre dies immer noch eine hohe Errungenschaft zu Zeiten, wo China von allen modernen westlichen Chipfertigungs-Gütern abgeschnitten ist.

In dieser Frage klagt bekanntlich der nVidia-CEO Jensen Huang gern sein Leid, gerade eben wieder von der Telepolis aufgeworfen: China holt auf – und der Westen vermiest sich mit seinen Sanktionen nicht nur das eigene Geschäft, sondern ist dafür sogar ursächlich. Logischerweise geht es dem nVidia-Chef hierbei nur um seine eigene Bilanz, welche mit einem voll aktiven China-Geschäft noch besser aussehen könnte. Aber generell werden nun langsam die Erfolge der Anstrengungen der chinesischen Chipfertigung sichtbar, welche schließlich erst mit den US-Sanktionen so richtig an Entwicklungstempo zugelegt hat. Diese Erfolge führen dazu, dass China sich einer 7nm-Fertigung rühmen kann, während Huawei nunmehr sogar (angeblich) die 3nm-Fertigung ins Auge fasst (Übertreibungsneigung bei Fertigungs-Nodes bitte berücksichtigen). Zudem kommen jene Erfolge zu einem vergleichsweise perfekten Zeitpunkt, denn die hiermit zuerst hergestellten HPC/KI-Beschleuniger werden massiv nachgefragt, ist das ganze selbst dann ein Geschäft, wenn noch keine wirtschaftliche Gleichheit mit TSMC & Co. hergestellt ist. Am Ende führen die westlichen Sanktionen nun dazu, was bereits ganz am Anfang als deren Risiko benannt wurde: Das China eine eigene Kompetenz in dem einzigen Feld aufbaut, wo es noch vom Westen abhängig war – der Chipentwicklung und Chipfertigung.