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News des 30./31. Mai 2025

VideoCardz thematisieren in zwei Meldungen – bezüglich PowerColor & bezüglich Yestonunterschiedliche Taktraten bei der Radeon RX 9060 XT, und zwar je nach Speicherbestückung, sprich mehr Takt bei der 16-GB-Ausführung. Nominell tragen beide VRAM-Ausführungen der Radeon RX 9060 XT dieselben Taktraten, aber wegen der klar unterschiedlichen TDP (+32W mehr bei der 16-GB-Ausführung) wird dies in jedem Fall zu einem beachtbaren Unterschied beim Realtakt führen. Ob die offiziellen Taktraten der 8-GB-Ausführung zu hoch angesetzt sind, ist damit noch nicht gesagt, aber zumindest ist offizielle Taktgleichheit ziemlich irreführend, dies wird sich in der Praxis nicht halten lassen. Demzufolge sind die Grafikkarten-Hersteller bei den Taktraten-Angaben ihrer 16-GB-Modelle eher großzügig, bei den 8-GB-Modellen dann wiederum eher zurückhaltend. Wirklich durchgehend ist diese Tendenz aber noch nicht, die nächste Woche wird (mit dem Launch dieser Karte) dann Aufklärung in dieser Frage bringen.

Radeon RX 9060 XT 8GB Radeon RX 9060 XT 16GB
Hardware 2 RE, 32 CU, 64 ROPs, 32 MB IF$, 128-bit
VRAM 8 GB GDDR6 16 GB GDDR6
off. Taktraten ?/2530/3130 MHz & 20 Gbps
Realtakt ? ?
TDP 150W 182W
Listenpreis $299 $349

YouTuber Moore's Law is Dead bringt ein vergleichsweise wildes Gerücht über eine angebliche "Radeon RX 9080 XT" auf Basis des "Navi 48X" Chips daher, zu welcher AMD derzeit schon mit Engineering Samples spielen soll. Der Chipname soll wohl nur geringe Änderungen andeuten, vermutlich gibt es damit dieselbe Grund-Hardware wie bei Navi 48 – ohne dass dies aber wirklich genannt wurde. Zwei bedeutsame Änderungen sind jedoch an Bord: Zum einen ein GDDR7-Speicherinterface – und zum anderen klar höhere Taktraten von zwischen 3.4 und 3.7 GHz, was eigentlich auf eine andere (bessere) Chipfertigung hindeutet. Auch das veränderte Speicherinterface würde letztlich auf einen neuen Grafikchip hindeuten, denn das im regulären Navi-48-Chip bereits ein nicht benutztes GDDR7-Interface schlummert, ist doch eher unwahrscheinlich. Als technische Auflösung denkbar ist hier also ein Pipecleaner-Produkt unter anzunehmen der 3nm-Fertigung, ohne große Änderungen und damit vergleichsweise schneller zu realisieren als wirklich neue Chips.

    AMD Radeon RX 9080 XT

  • "Navi 48X" als Chipbasis
  • angeblich Engineering Samples vorhanden
  • aktuell 3.4-3.7 GHz Takt
  • 256-Bit-Speicherinterface für GDDR7-Speicher
  • 16, 24, oder 32 GB VRAM möglich
  • Samples erreichen 450W Stromverbrauch und mehr
  • (aktuell) 15-40% schneller als Radeon RX 9070 XT
  • (aktuell) durchschnittlich +28% schneller als Radeon RX 9070 XT (@ UltraHD/4K)
  • Kontrahent zur GeForce RTX 5080 oder sogar zur GeForce RTX 5080 Super
  • "can't even promise you that it will launch to gamers"
  • Quelle: unbestätigtes Gerücht seitens Moore's Law is Dead

So etwas gab es schon einmal in Form der Radeon VII, mittels welcher AMD durchaus kräftig auf den Vorgänger "Radeon RX Vega 64" drauflegen konnte (+31% bei der 4K-Performance). Ob AMD dies mittels der "Radeon RX 9080 XT" wieder gelingen kann, bleibt offen, ist aber nicht ganz unmöglich. Immerhin soll man hiermit ca. +15-25% mehr Chiptakt und ca. +40% mehr Speichertakt gewinnen. Der Performance-Abstand zur als Kontrahent angepeilten GeForce RTX 5080 beträgt ausgehend von der Radeon RX 9070 XT unter Raster-Rendering +22%, also (knapp) im Rahmen des Taktratengewinns. Was wenig passt, sind die genannten 450 Watt Stromverbrauch, dies würde auf dieselbe Chipfertigung (wie bisher) hindeuten – was als wenig logisch für einen regelrecht neuen HighEnd-Chip erscheint. In der Summe ist dies ein eher unsicheres Gerücht seitens MLID – und dessen Aussage "can't even promise you that it will launch to gamers", macht es nicht besser. Denn wenn AMD tatsächlich so etwas auflegt und es halbwegs eine Mehrperformance bietet, wird man es auch herausbringen – schließlich hat man derzeit gar nichts im HighEnd-Segment, gleichzeitig mit der RDNA4-Architektur aber einen ganz guten Ruf aufgebaut.

Momomo @ X hat im Blockschaltbild des Intel W880-Chipsatzes eine interessante Anmerkung gefunden: Der "Arrow Lake S Refresh" wird dort auch genannt und somit von diesem Chipsatz unterstützt. Das Blockschaltbild stammt von Intel oder einem Mainboard-Hersteller (da in einem Mainboard-Manual derart abgebildet), gibt somit faktisch Intel-eigenes Wissen und somit eine Bestätigung dieses Refreshs wieder. Jener Refresh der Arrow-Lake-Generation sollte zum Jahreswechsel 2025/26 anstehen, eventuell resultierend in einer Core Ultra 300 Serie. Zur Namenswahl gibt es allerdings noch verschiedene Ansichten, möglicherweise behält Intel die 300er Serie auch exklusiv für "Panther Lake" vor, um jene neue Mobile-Architektur herauszuheben. Eine Einordnung des Arrow-Lake-Refreshs in die 200er Serie würde auch dazu passen, dass von diesem Refresh nicht viel mehr als ein paar höhere Taktraten zu erwarten sind. Ganz ohne neue Modelle zum Jahreswechsel kann es für Intel allerdings auch nicht gehen, dies ist eine typische Forderung der OEMs, welche eben jedes Jahr "neue" PCs verkaufen wollen.

Fertigung CPU-Architekturen max. Kerne HT/RU iGPU Sockel Ausrichtung Release
Alder Lake Intel 7 Golden Cove + Gracemont 8P+8E HT Xe LGA1700 Desktop & Mobile 4. Nov. 2021
Raptor Lake Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8P+16E HT Xe LGA1700 Desktop & Mobile 20. Okt. 2022
Raptor Lake Refresh Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8P+16E HT Xe LGA1700 Desktop & HX-Mobile 17. Okt. 2023
Meteor Lake Intel 4 Redwood Cove + Crestmont 6P+8E+2LPE HT Xe rein Mobile (kein HX) 14. Dez. 2023
Lunar Lake TSMC N3B Lion Cove + Skymont 4P+4LPE Xe2 rein UltraMobile 24. Sept. 2024
Arrow Lake TSMC N3B Lion Cove + Skymont 8P+16E (6P+8E+2LPE) Xe LGA1851 Desktop & Mobile 25. Okt. 2024
Meteor Lake Refresh Intel 3 Redwood Cove + Crestmont 2P+8E+2LPE HT Xe rein UltraMobile 6. Jan. 2025
Panther Lake Intel 18A Cougar Cove + Darkmont 4P+8E+4LPE Xe3 rein Mobile (kein HX) Q4/25-Q1/26
Arrow Lake Refresh TSMC N3B Lion Cove + Skymont 8P+16E (6P+8E+2LPE) Xe (?) LGA1851 Desktop & Mobile Q4/25-Q1/26
Nova Lake Intel 18A Coyote Cove + Artic Wolf (?) 16P+32E+4LPE (?) RU (?) ? LGA1954 Desktop & Mobile Q4/26-Q1/27
Razer Lake Intel 14A Griffin Core + Golden Eagle (?) ? RU (?) ? ? ? ?
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen: Fertigung bezogen jeweils nur auf die CPU- & GPU-Tiles

Wie Microsoft bekanntgegeben hat, will man zukünftig auch Drittanbieter-Software über "Windows Update" aktualisieren können. Die Betonung liegt zum einen auf dem letzten Wort "können" – Microsoft bietet diese Funktionalität anderen Software-Entwicklern an, niemand ist dazu gezwungen. Die Software-Entwickler müssen sich dafür bei Microsoft registrieren bzw. diverse Daten hinterlassen, damit nachfolgend diese Update-Funktionalität automatisiert arbeiten kann. Zum anderen deuten einige Textpassage der Microsoft-Ausführungen darauf hin, dass das Feature primär für Administratoren größerer Computer-Netze gedacht ist, wo das Pflegen der non-Microsoft-Software durchaus ein gewisser Zeitaufwand sein kann. Möglicherweise wird das Feature Privatanwendern gar nicht angeboten, ziemlich sicher dürfte man es im gegenteiligen Fall einfach ausschalten können – so wie bereits derzeit die Option besteht, "andere Microsoft-Produkte" von der Aktualisierung durch Windows Update auszuschließen.

Ergo kann der Normalanwender dies erst einmal auf sich zukommen lassen, so schnell passiert da nichts mit den hier und da befürchteten "Zwangs-Updates". Die eigentliche Problematik des ganzen ist aber wohl eher darin zu sehen, dass Microsoft hiermit ein automatisiertes Patchverteilsystem für Software zur Verfügung stellt, welche ihrerseits nicht unter Microsofts Kontrolle steht. Auch Microsoft wird sich das neue Update somit vom Server des Software-Anbieters herunterladen, von einer vorher mitgeteilten URL, ohne aber einer Gewähr, das dort immer alles mit rechten Dingen zugeht. Dies dürfte Internetkriminelle hellhörig werden lassen, jene werden hier sicherlich einen Weg sehen, wie man Schadsoftware mit einem Schlag auf Millionen Rechner bekommt – und dafür nicht Microsofts Server knacken muß, sondern nur den Server einen Drittanbieters. So interessant das Feature auch sein mag, so riskant ist es letztlich auch – gerade in der angedachten, voll automatisierten Ausführung seitens Microsoft.