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News des 6. Februar 2024

Der Marktstart des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs hat augenscheinlich eine kleine, aber dennoch beachtbare Preisbewegung bei Grafikkarten ausgelöst. Jüngst erst wurde laut VideoCardz die Radeon RX 7900 XT in den USA erstmals für unter 700 Dollar gesichtet (umgerechnet und mit MwSt ~770€), aber es gab in den vergangenen Wochen schon einige solcher Meldungen zu AMD- und auch nVidia-Karten. Dabei drückt zum einen der "SUPER"-Refresh auf die Preise der hochwertigen AMD-Karten, um unteren Rand sicherlich auch die GeForce RTX 4070 auf die Radeon RX 7800 XT. Jene drückt aufgrund ihres großen Verkaufserfolgs (in deutschen Landen) aber auch auf die GeForce RTX 4060 Ti 16GB – welche einfach einen gehörigen Preisabstand zur Radeon RX 7800 XT benötigt, um gegenüber der AMD-Karte darstellbar sein zu können.

Liste Aug. '23 Nov. '23 Feb. '24
Radeon RX 7600 $269 270-300€ 280-310€ 275-300€
Radeon RX 7700 XT $449 - 460-500€ 450-500€
Radeon RX 7800 XT $499 - 540-580€ 530-570€
Radeon RX 7900 XT $899 800-850€ 800-890€ 770-820€
Radeon RX 7900 XTX $999 950-1050€ 970-1060€ 950-1100€
GeForce RTX 4090 $1599 1590-1670€ 1900-2100€ 1850-1950€
GeForce RTX 4070 $549 (alt: $599) 600-640€ 580-620€ 570-610€
GeForce RTX 4060 Ti 16GB $499 530-560€ 480-520€ 460-500€
GeForce RTX 4060 Ti 8GB $399 400-440€ 410-440€ 380-430€
GeForce RTX 4060 $299 300-330€ 310-340€ 300-330€

In der Folge dessen haben im Angebot der aktuellen Grafikkarten-Generationen von AMD & nVidia überall die Straßenpreise leicht nachgegeben – und dies trotz dass der derzeit wieder leicht zurückgehende Dollar/Euro-Kurs dafür kein gutes Vorzeichen ist. Hier findet also tatsächlich Wettbewerb statt, wenngleich auf vergleichsweise kleiner Flamme. Aber die ganz großen Preisoffensiven wird man wohl kaum noch jemals sehen, denn dies fordert die Konkurrenz jeweils nach Mitziehen auf und am Ende gewinnt dann keiner der Anbieter (sondern "nur" der Käufer, was aus Anbieter-Sicht natürlich zu vermeiden wäre). Denkbar, dass diese Preisentwicklung derzeit noch nicht abgeschlossen ist, sondern vielleicht erst bei der Hälfte ihres preislichen Weges steht. Da einige Grafikkarten nunmehr auch schon gut ein Jahr im Markt stehen, ergeben sich inzwischen auch vermehrt Fertigungs-technische Potentiale für (kleinere) Preissenkungen.

Der Blick zu den Vorgänger-Generationen zeigt hingegen, dass diese aktuelle Preisbewegung mitnichten ein Selbstläufer ist – denn bei Radeon RX 6000 und GeForce RTX 30 ging kaum eine Grafikkarte diese Bewegung mit. Die meisten dieser Modelle sind schließlich auch am unteren Rand des Angebots-Portfolios angesiedelt, wo dann der Spielraum für weitere Preissenkungen ganz natürlich kleiner ausfällt. Zu bemerken ist daneben das inzwischen stark zurückgehende Angebot zur Radeon RX 6700 XT bei gleichzeitig anziehenden Preisen für lieferbar gelistete Angebote. Diese Karte dürfte wohl demnächst "EOL" gehen, bei der Radeon RX 6750 XT muß man hingegen die weitere Entwicklung abwarten. Normalerweise benötigt AMD wenigstens eine dieser beiden Karten für die große Performance-Lücke zwischen Radeon RX 7600 XT und 7700 XT – ganz besonders, wenn tatsächlich keine weiteren RDNA3-basierten Beschleuniger nachfolgen sollten.

Liste Aug. '23 Nov. '23 Feb. '24
Radeon RX 6600 $329 190-240€ 200-220€ 210-230€
Radeon RX 6650 XT $399 240-270€ 240-270€ 250-290€
Radeon RX 6700 XT $479 330-370€ 340-370€ 360-440€
Radeon RX 6750 XT $549 390-440€ 390-450€ 390-450€
GeForce RTX 3060 12GB $329 280-320€ 290-320€ 290-320€
GeForce RTX 3060 8GB - 250-300€ 280-310€ 280-300€
GeForce RTX 3050 8GB $249 220-250€ 230-270€ 225-250€

Wie die ComputerBase darlegt, war die Spiele-Performance zu Ryzen 8000G in deren Launch-Review substantiell zu niedrig angesetzt, ein Nachtest zeigte das ganze um +13-14% (über ein ganzes Testfeld) verbessert an. Der Grund dieses Fehlers konnte nicht wirklich eindeutig bestimmt werden, im Endeffekt ergab sich die verbesserte Performance erst nach nochmaliger Installation des allerdings vorher schon benutzten Chipsatz-Treibers. Dabei ist die STAPM-Problematik hierbei nicht schuld, denn STAPM war bei den aktualisierten Benchmarks aktiv, konnte jedoch gleichzeitig (aus Sicht der Spiele-Benchmarks) als Performance-unwirksam klassifiziert werden. Dies könnte bei langlaufenden Anwendungs-Benchmarks anders sein, aber die fps-Rate änderte sich nach dem Greifen von STAPM (Powerlimitierung auf 65 Watt) nicht.

Die sich hiermit stellende Frage ist nun, ob diese Performance-Problematik eventuell auch noch bei anderen Reviews zu Ryzen 8000G (unbemerkt) schlummern könnte. Augenscheinlich ist die Treiber-Konstruktion noch nicht wirklich solide und damit anfällig für derartige Probleme. Da gleichzeitig auch die STAPM-Problematik existiert, welche demnächst mit BIOS-Updates gelöst werden wird, sollte sich hier durchaus ein Anreiz für die Hardwaretester zum generellen Nachtest ergeben. Im besten Fall holt man noch einmal gut an Spiele-Performance heraus, im schlechtesten Fall reagieren zumindest ein paar Anwendungs-Benchmarks (Cinebench im Langlauf-Test) auf die Deaktivierung von STAPM. Letztlich bedeutet dies aber auch, dass über den bisherigen Launch-Reviews zu Ryzen 8000G ein noch größeres Fragezeichen steht – und man jene besser allesamt wiederholen sollte.