
Laut WCCF Tech hat Intel einen Support für den großen Battlemage-Chip "BMG-G31" in seiner "VTune Profiler" Software aufgestellt, laut Twitterer Bionic_Squash gilt selbiges auch für Intels "XPU Manager". In beiden Fällen wird nur der Grafikchip-Name "BMG-G31" erwähnt und somit keine hieraus resultierenden konkreten Grafikkarten. Im Gegensatz zu Linux-Treibereinträgen, welche zwar die Arbeit an diesem Projekt dokumentieren, aber keine Sicherheit bezüglich eines tatsächlichen Release ergeben, dürfte dieser Software-Support eher denn aussagen, dass Intel diesen Grafikchip nun doch noch auf den Markt bringt. Die Marktsituation ist natürlich inzwischen ungünstig mit den steigenden Grafikkarten-Preisen wegen der Speicher-Krise, aber im Endeffekt muß Intel hier auch keine ganz großen Absätze erwarten und hat demzufolge das kleinere VRAM-Beschaffungsproblem (im Gegensatz zu AMD & nVidia). Konkrete Angaben zu Consumer-Produkten und natürlich ein Releasetermin der Arc B700 Serie sind weiterhin Mangelware, mit diesem Jahr dürfte es aber inzwischen kaum noch etwas werden. Hoffentlich sagt Intel wenigstens auf der kommenden CES 2026 endlich etwas offizielles hierzu.
| Arc B570 | Arc B580 | "Arc B7x0" | |
|---|---|---|---|
| Chipbasis | BMG-G21 | BMG-G21 | BMG-G31 |
| Hardware | 18 Xe2 @ 160-bit, 13,5 MB L2 | 20 Xe2 @ 192-bit, 18 MB L2 | 32 Xe2 @ 256-bit, 24 MB L2 |
| Speicher | 10 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 |
| TDP | 150W | 190W | ? |
| FHD Perf.Index | 1250% | 1460% | ? |
| 4K Perf.Index | ~189% | ~225% | ? |
| Listenpreis | $219 | $249 | ? |
| Release | 16. Januar 2025 | 13. Dezember 2024 | Anfang 2026 (?) |
| Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen | |||
Performance-technisch kann der Intel BMG-G31 Grafikchip allerdings wohl nur eine Abrundung des Mainstream-Angebots von Intel nach oben hin abgeben: Denn mit 32 Xe2-Kernen gibt es +60% mehr Recheneinheiten als beim "BMG-G21" Chip von Arc B570 & B580, abzüglich von ein paar Skalierungsverlusten wäre im 3DCenter 4K Performance-Index somit ein Indexwert irgendwo innerhalb von 300-350% zu erwarten. Dies würde etwas oberhalb der GeForce RTX 5060 Ti 16GB (4K Perf-Index 293%) liegen, wäre aber dennoch ausreichend weit weg von der GeForce RTX 5070 (4K Perf-Index 408%) – sprich, Intels BMG-G31 erreicht mitnichten einfache Midrange-Performance. Somit kann Intel allenfalls mit der Speichermenge von 16 GB sowie eventuell dem Preispunkt wuchern, letzteres bleibt die konkrete Ankündigung Intels abzuwarten. Wenn man von der Arc B580 ausgeht, könnte Intel durchaus ein nettes Angebot im oberen Mainstream-Bereich aufstellen, welches allerdings in der Praxis dennoch nur wenige Abnehmer findet – denn ganz egal, ob die Arc B580 oftmals gut bewertet und bezüglich des Mix aus VRAM-Größe und Preispunkt empfohlen wird, sind deren Absatzzahlen arc überschaubar.
Twitterer X86 is dead&back weist auf den ersten PassMark-Test zum Ryzen 7 9850X3D hin, bei welchem sich jener um +5,0% schneller im Singlethread-Test sowie um +4,7% schneller im MultiThread-Test zeigte. Das dürfte allerdings auch schon fast das Maximum darstellen, was mit diesem neuen Modell herauszuholen ist, welches gegenüber dem bekannten Ryzen 7 9800X3D nur +400 MHz höheren maximalen Boosttakt mit sich bringt. Die PassMark-Ergebnisse könnten zudem dadurch verfälscht sein, dass hier beim bisherigen Ryzen 7 9800X3D der Durchschnitt aus 15'013 CPU-Samples benutzt wurde, darunter könnten auch viele unterdurchschnittliche Ergebnisse in suboptimalen Systemumfeldern sein. Auf gleichem Testsystem könnte das Ergebnis somit anders, vielleicht auch weniger "stark" ausfallen. Generell sind diese +400 MHz mehr maximaler Boosttakt wahrscheinlich nichts, was einen wirklichen Unterschied ausmacht. Die beiden neuen X3D-Modelle sind seitens AMD eher denn zum Hochhalten der durchschnittlichen Verkaufspreise gedacht, weil sie natürlich praktisch teurer als ihre jeweiligen Vorgänger in den Einzelhandel gehen dürften.
Twitterer (und Ex-AnandTech-Redakteur) Ian Cutress zeigt eine weitere Infografik zum Hintergrund der aktuellen Speicher-Krise. Danach sind die Ausgaben für Fabrikausrüstungsgüter für Speicherfabriken in den Jahren 2022 & 2023 erheblich nach unten gegangen, erst im Jahr 2024 dann wieder gestiegen – mit allerdings weiterhin einem klar geringeren Anteil an den Massenmarkt-tauglichen DRAM & NAND und mit einer starken Verschiebung hin zu HBM-Speicher. Die konkrete Grafik zeigt wie gesagt nicht deren Absatzmengen oder Umsätze, sondern vielmehr den Umsatz mit Ausrüstungsgütern – somit Wafer, andere Produktionsmaterialien & Herstellungs-Equipment. Natürlich korreliert dies direkt mit dem Absatz der Speicherindustrie, welche einfach aus der Chip-Krise 2020/21 herauskommend zuletzt immer weniger an Consumer-Speicher abgesetzt hatte, dies auch mit dem Erstarken des rein professionellen Segments ab dem Jahr 2023 nur zum Teil auffangen konnte. Dies war letztlich der Boden der aktuellen Speicher-Krise, wo zuerst die professionellen Aufträge im Jahr 2025 die Läger weitgehend leergeräumt haben – und dann OpenAI mit seinen Deals mit Samsung & SK Hynix kam, gleich einmal 40% der weltweiten RAM-Fertigung betreffend.
Dazu, welche Auswirkungen die galoppierende Speicher-Krise noch haben könnte, sei nochmals Twitterer MEGAsizeGPU zitiert: Nach dessen Ansicht muß man mit Releaseverschiebungen bei neuen Generationen von Grafikkarten und Spiele-Konsolen rechnen, die Hersteller wollen jene wohl nicht mitten in einer Speicher-Krise herausbringen. Dauert das ganze aber zu lange, sprich bis ins Jahr 2028 hinein, wird man letztlich dennoch veröffentlichen – dann allerdings mit klar höherer Preislage. Insbesondere die Konsolen-Hersteller mit ihren üblicherweise sehr knapp konzipierten Abgabepreisen dürfte dies in hohem Maßstab betreffen. Dabei steht allerdings offen, ob sich jene nicht eventuell schon im Vorfeld ihrer NextGen-Entwicklung entsprechend absichern, immerhin dürfte die Konzeptionsphase für die NextGen-Konsolen von Microsoft & Sony inzwischen abgeschlossen sein und man weiss im groben, was man an Hardware benötigt. Der springende Punkt hierzu ist, ob Microsoft & Sony tatsächlich jetzt schon Rahmenverträge (mit Preisgarantie) für 2027er Spiele-Konsolen abschließen konnten. Dann wären gerade für den Fall, dass die Speicher-Krise noch im Jahr 2027 umgeht, echte Preisbrecher-Angebote möglich.
Do you think this DRAM shortage will impact GDDR7 production too, and thus hurt next-gen GPUs/consoles's releases?
Quelle: Sebastian Castellanos am 3. Dezember 2025
It has already impacted! I think it will delay the next-gen GPU and Console. If the shortage exists even after the end of 2027, the price for next-gen GPU and console will hike a lot too.
Quelle: MEGAsizeGPU @ X am 3. Dezember 2025
Aber ob die Speicherindustrie derart langfristige Verträge abschließt, wäre irgendwie zu bezweifeln. Immerhin brauchen Microsoft & Sony ja letztlich eine Preis- und Liefergarantie nicht nur für den Launch-Zeitpunkt, sondern natürlich locker auch noch für das Jahr danach, um alle Anfangsaufträge abarbeiten zu können. Dies würde dann Vertragskonstrukte mit der Speicherindustrie ergeben, welche grob Mitte 2025 dann Liefermengen & Preise für die Jahre 2027 & 2028 garantieren würden. So richtig wahrscheinlich ist es nicht, dass sich jemand auf einen so lang bindenden Vertrag einläßt. Zudem ergibt sich vor der Speicher-Krise gedacht dafür auch keine große Notwendigkeit, denn Speicher gibt es von mehreren Anbietern (und an so ein dickes Ding wie die aktuelle Speicher-Krise konnte niemand denken). Üblicherweise dürfte es für die Konsolen-Hersteller eher eine Priorität darstellen, die Versorgung und Preislage der benutzten AMD-APUs abzusichern. Bei allen Nebengütern dürfte hingegen die reine Versorgungssicherheit im Vordergrund stehen, nicht aber die Preislage – denn versucht man jene auch noch auf Jahre im Voraus festzulegen, bezahlt man faktisch mehr, was kontraproduktiv zur Erlangung eines günstigen Einkaufspreises ist. Vermutlich sind die Konsolen-Hersteller somit genauso mitten drin in der Speicher-Krise wie alle anderen auch.