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News des 7. Juli 2023

Gemäß von VideoCardz wiedergegebenen Aussagen seitens Hardwareluxx-Mitarbeiter Andreas Schilling gibt es unter den Grafikkarten-Herstellern wohl wenig Interesse an der GeForce RTX 4060 Ti 16GB. Gut möglich somit, dass es beim Launch der zum 18. Juli zu erwartenden Karte deutlich weniger Auswahl & Angebot gibt, sich einzelne Grafikkarten-Hersteller womöglich gänzlich zurückhalten. Hier dürften zwei Faktoren hineinspielen: Erstens ist die Karte nicht ganz ohne Aufwand zu erstellen. Die bisherige GeForce RTX 4060 Ti 8GB verwendet vier 2-GByte-Speicherchips, ergo kann man nicht einfach nur größere Speicherchips für die 16-GB-Karte verbauen, sondern muß regelrecht ein neues Board mit Platz für acht Speicherchips designen (und dies ohne dass nVidia mittels einer "Founders Edition" eine Vorlage hierzu liefert).

4060Ti 8GB 4060Ti 16GB 4070
Hardware AD106, 34 SM @ 128 Bit, 8 GB VRAM, 160W TDP AD106, 34 SM @ 128 Bit, 16 GB VRAM, 165W TDP AD104, 46 SM @ 192 Bit, 12 GB VRAM, 200W TDP
gemittelte FHD Raster-Perf. 100% vermtl. ähnlich zu 4060Ti-8GB 128,6%
gemittelte 4K Raster-Perf. 100% vermtl. ähnlich zu 4060Ti-8GB 139,0%
Founders Edition
Listenpreise $399 / 439€ $499 / 549€ $599 / 659€
Straßenpreise 415-440 Euro ? 599-640 Euro
Release 24. Mai 2023 18. Juli 2023 13. April 2023
Performance-Werte gemäß der Launch-Analyse zu GeForce RTX 4060 Ti 8GB & Radeon RX 7600

Gegen diesen Aufwand spricht dann Punkt 2, welcher die mageren Verkaufszahlen der GeForce RTX 4060 Ti 8GB zu Rate zieht und daher schlußfolgert, dass es die 16-GB-Karte wohl nochmals schwerer am Markt haben dürfte. Eine gewisse Zurückhaltung der Grafikkarten-Hersteller wäre somit verständlich – denkbar auch, dass es zum Tag der Launchreviews (unklar ob 18. Juli oder früher) nicht gerade viele Artikel zu lesen gibt. Gemäß WCCF Tech scheint Grafikkarten-Hersteller Asus diese schlechte Ausgangslage hingegen mit einem "wenn schon, denn schon" auflösen zu wollen: Wenn man sowieso keine Konkurrenzfähigkeit mit der GeForce RTX 4060 Ti 16GB herstellen kann, dann darf das Asus-eigene Strix-Modell auch mehr kosten als eine standardmäßige GeForce RTX 4070. Wenn alle Grafikkarten-Hersteller diesen Launch derart begehen, könnte dies – trotz der attraktiven Speichermenge – ein noch größerer Reinfall als die letzten nVidia-Launches ergeben.

Augenscheinlich zieht nVidia somit seine Planung zum RTX40-Portfolio erst einmal durch, egal der damit einhergehenden miesen Stimmung am Grafikkarten-Markt samt mageren Absätze der neuen Mainstream-Modelle. Sicherlich mag dies auch damit zusammenhängen, dass AMDs RDNA3-Portfolio derzeit in HighEnd und LowEnd zerfällt, die wichtige Mittelklasse in selbigen total fehlt. Kommt jene eines Tages in Form der Vorstellung des Navi-32-Chips, muß sich nVidia eventuell doch noch einmal bewegen – ob mittels Preissenkung oder einer Refresh-Generation. Die aktuell von AMD in diesem Segment verkauften Radeon RX 6800/6900 Serien bieten dafür keinen Anlaß, denn dieser Spaß ist nun einmal endlich, gehen diese Karten irgendwann aus dem Markt heraus. Nur Navi 32 könnte wirklich etwas ändern an der derzeit durchaus verfahrenen Situation im Grafikkarten-Markt – sofern AMD wirklich angreifen will, anstatt mit abfallenden Brotkrumen zufrieden zu sein.

Laut WCCF Tech enthält AMDs kommende AGESA-Version 1.0.9.0 den Support für Phoenix-basierte Prozessoren auf AM5-Basis – sprich also "Ryzen 7000G". Damit würde AMD endlich mal wieder das Feld von Desktop-APUs mit etwas neuem beliefern, nachdem die letzte APU-Generation "Rembrandt" letztlich doch nur Mobile-only blieb. Die integrierte Grafik der neueren "Phoenix"-APUs würde dann zwar nicht mehr Hardware-Einheiten, dafür aber die RDNA3-Architektur ins APU-Segment für den Desktop bringen. Eventuell können die Desktop-Modelle auf Basis der dort möglichen höheren TDPs dann sogar etwas höhere Performance-Gewinne zeigen als bislang zwischen Rembrandt- und Phoenix-APUs existieren (Test #1 sowie Test #2). Terminlich wird generell das dritte Quartal für "Ryzen 7000G" erwartet, wobei die vorgenannte neue AGESA-Version sowieso erst Ende August erscheinen soll.

Nach YouTuber Moore's Law Is Dead soll Intels nachfolgende Grafik-Generation "Battlemage" derzeit nur noch aus zwei Dies bestehen, welche zudem von den Hardware-Daten her vergleichsweise nahe zusammenliegen sowie allgemein keinen echten Hardware-Sprung verheißen. Inwiefern diese Angaben belastbar sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt, denn es gibt hier einige Ansatzpunkte für Bedenken: Die genannten Hardware-Daten beziehen sich eher auf konkrete Grafikkarten-Ausfertigungen, weniger auf die tatsächlich darunterliegenden Grafikchips – welche somit speziell bei BMG-G10 durchaus eine größere Hardware tragen können als hier angegeben. Und desweiteren liegt dieser Hardware-Ansatz mit maximal 448 EU noch unterhalb von Alchemist, dessen Top-Chip "ACM-G10" mit 32 Xe-Kernen aka 512 EU in den Ring gestiegen war.

Initially BMG planned to have a full lineup with many die configs, but right now the remaining TSMC 4nm configurations are as follows:
– G10=362mm², 448 EU, 256-bit, 16GB GDDR6X
– G21=253mm², 320 EU, 192-bit, 12GB GDDR6X
– G21=253mm², 256 EU, 128-bit, 8GB GDDR6 (This is Cutdown G21)

Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 7. Juli 2023

Hier könnte natürlich auch eine FP32-Verdopplung im Spiel sein, welche zu Battlemage schon in der Gerüchteküche stand. Aber aufgrund der teilweise (sehr) maßvollen Performance-Gewinne dieser Maßnahme würde es verwundern, wenn Intel dafür tatsächlich mit kleinerer Hardware gegenüber Alchemist anrücken würde. An dieser Stelle wäre eher eine Fehlübermittlung oder Fehldeutung dieser neuen Hardware-Daten zu "Battlemage" denkbar – womit man am Ende wieder so schlau wäre wie vorher. Bedenklich stimmt allerdings der weiterhin genannte Punkt, dass Intel derzeit sehr zurückhaltend mit internen Informationen zu Battlemage sein soll, im auffallenden Gegensatz zum vorherigen Alchemist. Dies nährt die Befürchtung, Battlemage könnte selbst seinen auf zweites Quartal 2024 verschobenen Termin verpassen.