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News des 7. März 2023

Die von TechEpiphany @ Twitter ermittelten Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory für die 9. Woche 2023 zeigen einen beachtbaren Effekt in der ersten Verkaufswoche der neuen Ryzen 7000 X3D Prozessoren: AMDs "Mindfactory-Marktanteil" ging mal wieder auf 70% hoch, gleichfalls stieg der Durchschnitts-Preis von verkauften AMD-Prozessoren stark von vorher 237 auf nunmehr 276 Euro an. Die Detail-Ergebnisse sagen zudem Zugewinne für die AM4-Plattform (immerhin +19%) sowie ganz stark für die AM5-Plattform (+126%) aus, während Intels Plattformen jeweils etwas verloren. Der ganz große Verkaufseffekt, welchen seinerzeit der Ryzen 7 5800X3D erzielte, ist damit jedoch nicht wiederholt. Doch letztlich war in dieser ersten Verkaufswoche auch fast nur der kleinere Ryzen 9 7900X3D im Angebot und der eigentlich interessante Ryzen 9 7950X3D den Großteil der Zeit schlicht ausverkauft.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2023
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs
3. Woche 2023 5970 Stück 61,8%   38,2% 1,65M € 53,4%   46,6% 238€   336€
4. Woche 2023 5445 Stück 65,9%   34,1% 1,46M € 59,4%   40,6% 242€   320€
5. Woche 2023 6115 Stück 65,9%   34,1% 1,61M € 59,0%   41,0% 236€   317€
6. Woche 2023 5930 Stück 67,1%   32,9% 1,54M € 59,5%   40,5% 231€   320€
8. Woche 2023 5105 Stück 61,3%   38,7% 1,38M € 53,8%   46,2% 237€   322€
9. Woche 2023 6190 Stück 70,1%   29,9% 1,80M € 66,6%   33,4% 276€   324€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Somit führt die Verkaufscharts der einzelnen Prozessoren weiterhin der Ryzen 7 5800X3D an (630 Verkäufe), auf dem dritten Platz findet sich allerdings schon der Ryzen 9 7900X3D ein (410 Verkäufe). Gut möglich, dass hier viele zugegriffen haben, welche nicht auf den kaum erhältlichen Ryzen 9 7950X3D warten wollten. Jener trudelt erst auf Position 23 mit nur 80 Verkäufen ein – was gemessen am augenscheinlichen Bedarf ein sehr seltsames Bild abgibt: AMD hat somit der Mindfactory nur knapp 100 Stück des Ryzen 9 7950X3D geliefert, dafür aber über 400 Stück des Ryzen 9 7900X3D. Da sich AMD die Ergebnisse der Testberichte vorher vorstellen konnte und sich sogar bewußt entschieden hat, den kleineren Ryzen 9 7900X3D nicht an die Hardwaretester zu geben, wäre eher eine umgedrehte Stückzahlen-Verteilung bei den AMD-Lieferungen zu erwarten gewesen. (Update: Der Ryzen 9 7950X3D wird gar nicht in dieser Einzelstatistik erwähnt, war dafür wohl zu schnell ausverkauft.)

An dieser Stelle kann man vielleicht sogar darüber spekulieren, dass AMD bewußt zu wenige Ryzen 9 7950X3D geliefert hat, um letztlich mit dem ständigen "Ausverkauft"-Status den positiven Eindruck eines begehrten und demzufolge hochklassigen Produkts zu erzeugen. Dafür spricht auch der Punkt, dass wenn der Ryzen 9 7950X3D dann mal irgendwo lieferbar ist, es oftmals Angebote doch wieder zur UVP sind – sprich, dass die Einzelhändler trotz nicht ausreichender Warenversorgung den Preis eben nicht hochzutreiben versuchen. Dies zeigt zumindest darauf hin, dass AMD das ganze gut im Griff hat und keine Preisübertreibungen wünscht, welche nachfolgend üblicherweise einige Wochen benötigen, um jene wieder loszubekommen. Dass AMD den größeren Ryzen 9 7950X3D bewußt zu wenig ausgeliefert hat, ist natürlich eine reine These in der Preisklasse einer Verschwörungstheorie, bietet sich allerdings auf Basis der zu sehenden Marktentwicklung an.

Twitterer Harukaze5719 zeigt die LinkedIn-Notizen eines Intel-Mitarbeiters zu seiner Mitarbeit an diversen Intel-Grafikprojekten. Darunter sind auch die kommenden Grafikchip-Generationen "Battlemage" und "Celestial" sowie die iGPU der "Panther Lake" Prozessoren-Generation (wahrscheinlich falsch als "discrete" benannt, das "LPG" zeigt zielsicher auf ein iGPU-Projekt hin). Hierbei will Intel dann schon bei Xe3 stehen, dies dürfte eine Celestial-Abstammung ergeben. Xe2 wird dagegen erst recht spät mit dem Panther-Lake-Vorgänger "Lunar Lake" in den iGPU-Bereich übernommen, und somit mit dieser Prozessoren-Generation auch nur eine sehr kleine Bühne bekommen. Wie erwartet bündelt Intel diese Arbeit an Consumer-Grafikchips, läßt also die Ergebnisse der Grafikchip-Entwicklung dann zum iGPU-Bereich fließen. Jener scheint allerdings regelmäßig etwas hinten dran zu sein, technologisch kommen bei Intel immer die eigentlichen Grafikchips zuerst dran (ist bei AMD nicht anders).

Fertigung CPU-Architekturen max. Kerne iGPU Sockel Ausrichtung Termin
Alder Lake Intel 7 Golden Cove + Gracemont 8C+8c/24T Xe LGA1700 Desktop & Mobile 4. Nov. 2021
Raptor Lake Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8C+16c/32T Xe LGA1700 Desktop & Mobile, ergänzt durch ADL-Refresh 20. Okt. 2022
Raptor Lake Refr. Intel 7 Raptor Cove + Gracemont 8C+16c/32T Xe LGA1700 möglicherweise nur Desktop Q3/2023
Meteor Lake Intel 4 Redwood Cove + Crestmont 6C+8c/20T Xe LGA1851 wahrscheinlich (weitgehend) nur Mobile H2/2023
Arrow Lake Intel 20A Lion Cove + Skymont 8C+16c/32T Xe LGA1851 Desktop & Mobile 2024 (?)
Lunar Lake Intel 18A Panther Cove + Darkmont ? Xe2 ? wahrscheinlich nur UltraMobile 2024 (?)
Panther Lake ? Cougar Cove + ? ? Xe3 ? angeblich Desktop & Mobile 2025/26
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

VideoCardz berichten über eine weitere mögliche Variante der GeForce RTX 3060, welche von Twitterer T4CFantasy (Maintainer der GPU-Datenbank bei TechPowerUp) mit GA104-Unterbau samt GDDR6X-Speicher erspäht wurde. Inwiefern nVidia hier überhaupt einen großen Hardware-Unterschied gegenüber der regulären GeForce RTX 3060 macht, ist unsicher – denn oftmals wegen zum Ende des Verkaufszyklus einer Grafikkarten-Generation die größeren Chips für kleinere Grafikkarten nur zum Zweck des Chip-Abverkaufs verwendet, nicht wirklich um neue, leistungsfähigere Karten-Versionen zu generieren. Selbiges hat man schließlich schon beim GA102-Chip gesehen, welcher teilweise auch für die GeForce RTX 3070 Ti Verwendung findet, dies könnte nun auch dem GA104-Chip auf der GeForce RTX 3060 blühen.

Die wohl entscheidende Information hierbei ist, dass nVidia augenscheinlich nun auch den GA104-Chip aus dem Verkehr ziehen will, sprich demzufolge demnächst die Angebote zu GeForce RTX 3060 Ti, 3070 & 3070 Ti bemerkbar zurückgehen dürften. Eventuell überzählige GA104-Chips werden dann bei jener GeForce RTX 3060 verklappt, womit das Primärziel nVidias, die generelle Preislage nicht einbrechen zu lassen, erfüllt wird. nVidia hat da (aus seiner Sicht) einen hervorragenden Job hingelegt, denn trotz dem großen Kater nach dem Ende des Cryptomining-Hypes hat man die Grafikkarten-Preise derart stabilisieren können, dass es bestenfalls Angebote zum Listenpreis dieser dann zwei Jahre alten Generation gab. So richtig schöne Abverkaufspreise, auf welche viele gehofft haben, waren in der Ampere-Generation hingegen kaum anzutreffen – die gab es nur (sporadisch) bei AMD, dort meist nur betreffend die preislich sowieso überzogenen Radeon RX 6900/6950 XT Modelle.

AMD hat ein neues Spiele-Bundle für seine Grafikkarten aufgelegt, welches die PC-Version von "The Last of Us, Part I" beinhaltet. Interessanterweise werden damit alle RDNA2- und RDNA3-Grafikkarten bedacht, sprich von der Radeon RX 7900 XTX heruntergehend bis zur Radeon RX 6400 (inklusive auch der nur halb-offiziellen Radeon RX 6700 non-XT). Der Aktions-Zeitraum ist mit weniger als anderthalb Monaten für AMD-Verhältnisse reichlich kurz, dies könnte man als Hinweis darauf deuten, dass AMD nach dem 15. April eventuell neue Hardware vorstellen will, denkbarerweise die ersten Navi-33-Abkömmlinge für den Desktop. Es könnte natürlich bis zu jener Radeon RX 7600 Serie auch noch ein weiteres Spiele-Bundle eingeschoben werden, nach wie vor gibt es keine konkreten Anzeichen zu weiteren RDNA3-Grafikkarten.

AMD "Radeon RX" Spiele-Bundle Q1/2023
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Radeon RX 6400, 6500 XT, 6600, 6600 XT, 6650 XT, 6700, 6700 XT, 6750 XT 6800, 6800 XT, 6900 XT & 6950 XT
Radeon 7900 XT & 7900 XTX
7. März bis 15. April 2023 Spiel "The Last of Us, Part I" (als Download-Code für Steam)
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.