7

News des 7. Mai 2024

Mittels der gestrigen Information zur Release-Reihenfolge zur GeForce RTX 50 Serie wurde die These aufgestellt, dass damit die GeForce RTX 5080 sicherlich mindestens die GeForce RTX 4090 erreichen kann – und dass dies für den GB203-Chip kein einfaches Brot wäre. Viel einfacher wäre es für nVidia natürlich, wenn die GeForce RTX 5080 – gleichlautend zur GeForce RTX 3080 aus der Ampere-Generation – nicht auf dem zweitbesten Grafikchip, sondern auf dem erstbesten Grafikchip der Blackwell-Generation aufsetzt, sprich GB202. Dies würde sich aufgrund des extrem hohen Hardware-Abstands zwischen GB203 und GB202 zusätzlich anbieten, zudem könnte dann auch eine nachfolgende GeForce RTX 5070 (Ti) gleich den GB203-Chip nutzen, was augenscheinliche Vorteile bei der VRAM-Menge (16 GB) hätte. Leider ist dies derzeit nur eine Hypothese, über die genaue Portfolio-Gestaltung der GeForce RTX 50 Serie ist noch nichts bekannt.

Raster-Engines Shader-Cluster Speicherinterface max. Speicher Ada-Vorgänger SM vs Vorg.
GB202 angbl. 12 angbl. 192 angbl. 512 Bit 32 GB AD102: 12 GPC, 144 SM, 384 Bit, 24 GB GDDR6X +33%
GB203 angbl. 6 angbl. 96 angbl. 256 Bit 16 GB AD103: 7 GPC, 80 SM, 256 Bit, 16 GB GDDR6X +20%
GB205 whrschl. 4 whrschl. 64 angbl. 192 Bit 12 GB AD104: 5 GPC, 60 SM, 192 Bit, 12 GB GDDR6X +7%
GB206 whrschl. 3 möglw. 42 oder 48 whrschl. 128 Bit 8/16 GB AD106: 3 GPC, 36 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 +17/33%
GB207 whrschl. 2 möglw. 28 oder 32 96 oder 128 Bit 6-16 GB AD107: 3 GPC, 24 SM, 128 Bit, 8 GB GDDR6 +17/33%
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen ... "max. Speicher" bezogen auf 2GByte-Chips

Eine abweichende Auslegung der Situation vertreten dagegen Tom's Hardware: Danach könnte diese Release-Reihenfolge darauf hindeuten, dass GB202 ein echtes Dualchip-Konstrukt aus zweimal GB203 ist – womit man natürlich erst einmal den Einzelchip veröffentlicht, um mit diesem Erfahrungen für den Release des DualChip-Konstrukts zu sammeln. Insofern GB202 tatsächlich eigentlich ein DualChip aus zweimal GB203 ist, macht dies in der Tat Sinn. Allerdings ändert dies ironischerweise nichts an der These, dass es für nVidia normalerweise besser wäre, den monströsen Hardware-Abstand zwischen GB203 und GB202 nicht mittels nur einer Grafikkarte zu überbrücken, sondern besser zwei Grafikkarten aus dem GB202 zu schnitzen. Ob GB202 monolithisch oder ein DualChip-Konstrukt ist, bliebe sich dabei komplett gleich – relevant wäre hierzu zuerst der Punkt, keinen zu hohen Leistungsabstand zwischen GeForce RTX 5080 & 5090 zu erzeugen.

Die nachfolgenden Portfolio-Thesen gehen in These #2 auf diesen Punkt ein, hier wäre die GeForce RTX 5080 somit auch noch GB202-basiert. Damit könnte nVidia zum einen den GB202-Chip an der Spitze stärker ausfahren (lohnt nicht, jenen im Gaming-Segment stark kastriert zu liefern, nur um die zweitbeste Grafikkarte nicht zu sehr zu beschähmen) und bekommt auch mehr Möglichkeiten mit den nachfolgenden Grafikkarten: Jene könnten zum einen stärker ausfallen als auch die größeren VRAM-Mengen mitbringen – letzteres sicherlich ein überlegenswerter Punkt für nVidia. Nachteiligerweise bringt die Portfolio-These #2 auch den höheren Kostenpunkt für nVidia mit sich, weil in 2 von 4 Fällen der größere Grafikchip verwendet wird sowie in 2-3 von 4 Fällen mehr Grafikkartenspeicher ansteht. Das dürfte intern bei nVidia sicherlich heftig umkämpft sein, gerade da von AMD & Intel für die kommende Grafikkarten-Generation keinerlei Gegenwehr im oberen Segment zu erwarten ist.

"Gaming-Blackwell" Portfolio These #1 Portfolio These #2
(denkbare)
Gfx-Gestaltungen
GeForce RTX 5090
GB202, ~150-170 SM @ 384-bit, 24GB
 
GeForce RTX 5080
GB203, 92 SM @ 256-bit, 16GB
 
GeForce RTX 5070 Ti
GB203, 72-80 SM @ 256-bit, 16GB
 
GeForce RTX 5070
GB205, 60 SM @ 192-bit, 12GB
GeForce RTX 5090
GB202, ~170-180 SM @ 384-bit, 24GB
 
GeForce RTX 5080
GB202, ~110-130 SM @ 320-bit, 20GB
 
GeForce RTX 5070 Ti
GB203, 88-92 SM @ 256-bit, 16GB
 
GeForce RTX 5070
GB203, 72-76 SM @ 192/256-bit, 12/16GB
Vor- & Nachteile GB202 wird nicht ganz ausgefahren, (zu) großer Abstand zwischen 5090 & 5080, keine Entwicklung der VRAM-Menge, günstiger für nVidia GB202 kann ausgefahren werden, sinnvoller Abstand zwischen 5090 & 5080, Vorwärts-Entwicklung bei der VRAM-Menge, teurer für nVidia
Anmerkung: reine Spekulationen zum Aufbau des GeForce RTX 50 Portfolio

Twitterer Harukaze5719 hat auf einer Asus-Webseite einen ersten Produktnamen einer der kommenden Strix-Point-APUs entdeckt – welche mittels "AMD Ryzen AI 9 HX 170" ein neues Namensschema für diese Mobile-APUs mit sich bringt. Jene Hinweise sind bei Asus inzwischen nicht mehr zu finden (wohl auf Intervention seitens AMD), werden aber über das 3DCenter-Forum sowie auch einen im Foto festgehaltenen Produkt-Sticker bestätigt. Somit steigt AMD zumindest im Mobile-Bereich auf ein komplett neues Namensschema um – mit nur noch dreistelligen Nummern, der Klassen-Bezeichnung "HX" nunmehr vor der Produktnummer und dem neuen Zusatz "AI". Letzteres ist technisch natürlich komplett unnötigt, aber erfreut Manager und Erbsenzähler, welche sich am kommenden Hype um den "KI-PC" beteiligen wollen. Besonders viel Freunde macht sich AMD mit diesem neuen Namensschema nicht, derweil sich die PC-Anwender nicht entscheiden können, ob Intels oder AMDs neues Namensschema "besser" geraten ist.

Uniko's Hardware haben die vielfältigen dort erarbeiteten Informationen zu den Stromversorgungs-Profilen von Intel-Prozessoren sowie für diese aufgelegten Mainboards auf Twitter kompiliert und ins Englische übersetzt, was eine feine Übersicht zum aktuellen Wissensstand gibt – und gleichzeitig einen Einblick in jene Untiefen liefert, welche sich die Mainboard-Hersteller in dieser Frage geleistet haben. Denn die Mainboard-Hersteller haben bei ihren Auto-Settings nicht nur jegliche TDP- und Stromstärke-Werte auf "unlimitiert" gesetzt, was angesichts der Schutzschaltungen der Intel-Prozessoren irgendwie noch in Ordnung geht, normalerweise nicht zu einem instabilen Betrieb führen sollte. Allerdings haben sich alle Mainboard-Hersteller auch ein (indirektes) Herumspielen an der CPU-Spannung mittels des Settings "AC-Loadline" ("AC_LL", Erklärung hierzu im 3DCenter-Forum) erlaubt. Und damit wurden die Prozessoren eben mit eigentlich zu wenig Saft betrieben, was zwar Spielraum für höhere Praxis-Taktraten ergibt, allerdings auch unter harschen Lasten zu Instabilitäten führen kann.

Intel 8P16E Desktop 125W PL1 PL2 ICCMax AC_LL
Intel Standard (Oktober 2022) 125W 188W 307A 1,1 mOhm
Intel Standard (Februar 2023 = März 2024) 125W 253W 307A 1,1 mOhm
Intel "Extreme Config" 253W 253W 400A 1,1 mOhm
Intel Default Settings (ab Mai 2024 verpflichtend) 125W 188W 249A ?
Asus "Auto" (Z790 Dark Hero) 253W 0,5 mOhm
Asus Baseline 253W 253W 280A 1,1 mOhm
Biostar "Auto" (Z790 Valkyrie) 0,5 mOhm
Biostar Baseline 253W 253W 1,1 mOhm
Gigabyte "Auto" (Z790 Tachyon) 0,4 mOhm
Gigabyte Baseline 125W 188W 249A 1,7 mOhm

Leider hat Intel die Mainboard-Hersteller wohl sogar dazu ermutigt, hierzu eigene Settings zu setzen – was denkbarerweise der Kardinalfehler Intels war: Die Manboard-Hersteller hätten an TDP- und Stromstärken-Werten herumspielen können, aber an so etwas wie der CPU-Spannung nur in sehr engen Grenzen (zumindest in Auto-Settings). So wurde den Mainboard-Herstellern allerdings gestattet, an allen Schaltern gleichzeitig zu drehen – mehr Takt und mehr Verbrauch, aber auch weniger Betriebssicherheit durch niedrigere CPU-Spannungen. Nochmals wird es somit kurioser, wieso Intel hier keinen Mittelweg findet, um dieses Problem einzudämmen: Augenscheinlich geht es nicht zwingend darum, das PL2 auf 188 Watt zu drücken sowie die AC-Loadline auf 1,7 mOhm hochzureißen, wie Gigabyte es getan hat. Eine Rückkehr zur Launch-Spezifikation von "Raptor Lake" mit PL1/PL2=253W sowie einer AC-Loadline von 1,1 mOhm hat eine gute Chance, alle Stabilitäts-Probleme zu beseitigen.

Im gegenteiligen Fall sollte normalerweise eine geringfügige Anhebung der AC-Loadline reichen, was etwas mehr CPU-Spannung und damit eine höhere Betriebssicherheit ergibt. Was Gigabyte mit seinen 1,7 mOhm getan hat, ist dagegen regelrecht vollkommen daneben: Die Prozessoren bekommen deutlich Überspannung bis hin zu 1,7 Volt, was man ansonsten nur bei professionellen Übertaktern sieht. Denkbarerweise hat Gigabyte hier noch mehr getan als nur die AC-Loadline hochgerissen, aber in jedem Fall sollte deren Baseline-Profil nicht als Maßstab genommen werden. Die Zielsetzung für Intel sollte (eigentlich) sein, jetzt nicht blind auf eine pure Base-Spezifikation zu drängen, sondern sowohl die Performance der millionenfach verkauften Prozessoren nicht grundlos abzukappen, als auch ein Level zu erreichen, wo für 98% aller verkauften Prozessoren "Stabilität" erreicht ist. Ein paar Fehlexemplare kann man sich immer leisten – was sich Intel hingegen nicht leisten kann, ist alle bisherigen Käufer vor den Kopf zu stoßen mit einer zwangsweise verordneten Performance-Regression.