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News des 9./10. April 2022

Twitterer Greymon55 bringt eine nochmals etwas andere Auflösung zum MCM-Design von Navi 31 ins Spiel: Neben den bekannten GCD und MCD soll nun auch noch ein extra I/O-Die dabei sein. Da vier MCDs angegeben werden (was auf Navi 31 hindeutet, bei Navi 32 sollte es eine krumme Menge an GCDs sein), ergibt dies im Maximalfall immerhin 7 einzelne Chips, die hierbei zusammengesetzt werden – GPUs werden somit genauso kleinteilig wie schon CPUs. Die Aufteilung der Aufgaben zwischen den einzelnen Chips ist noch nicht sicher bekannt, hierzu gibt es auch noch andere Auslegungsvarianten – beispielsweise das GDDR6-Speicherinterface mit im I/O-Die und die MCDs als reine Cache-Bausteine. Auch die Menge an hiermit realisiertem Infinity Cache bleibt offen: Für Navi 31 stehen 256 oder 512 MB im Raum – wobei letztere Menge ein enormer Sprung gegenüber Navi 21 (128 MB IF$) wäre und es unklar ist, ob eine Vervierfachung wirklich soviel Gewinn gegenüber einer schlichten Verdopplung ergibt.

2GCD
1IO ?
4MCD ?
What MCD is, is still unknown.

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 10. April 2022
 
maybe memory cache die?
IOD = PCIe, display out, infinity fabric wiring (unrelated to a specific chip).
MCD = memory controller, 64-bit PHYs and 128MB IFC, use 4 for 256-bit bus and 512MB IFC. stacked on top of IOD.

Quelle:  Faintmaster @ Twitter am 10. April 2022
 
That's a good analysis. I'm also curious about what MCD actually consists of.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 10. April 2022
 
maybe
31=
two 5nm GCD
four 6nm MCD
one interconnected controller
7 Chiplets in total

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 11. April 2022

Auf Graphic Speak hat Marktforscher Jon Peddie sich zu den hohen Grafikkarten-Preisen des Jahres 2021 geäußert: Aus seiner Sicht war die anfängliche Lieferknappheit der Ampere/RDNA2-Generation nicht wirklich maßgeblich – sondern vielmehr der zusätzliche Bedarf der Cryptominer samt dem verstärkenden Effekt von Scalper-Käufen sowie dem Zusammenbruch mancher Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie. Interessant ist hierbei primär das gezeigte Diagramm zu den durchschnittlichen Grafikkarten-Preisen der Jahre 2008 bis 2021, bezogen auf alle abgesetzten Desktop-Grafikkarten (ob professionelle oder Gaming-Modelle, ob Retail-Handel oder OEM-Verkauf). Selbiges Diagramm bestätigt den übermäßigen Anstieg der Grafikkarten-Preise ab dem Jahr 2020 sowie verstärkt im Jahr 2021. Dieser Anstieg ist sowohl absolut als auch relativ sogar deutlich stärker als frühere Preiserhöhungen.

Allerdings muß zumindest die 2020er Zahl ein wenig in Frage gestellt werden, denn im Jahr 2020 gab es lange Zeit "normale" Grafikkarten-Preise und auch der Anstieg zum Jahresende 2020 hin war nicht so übermäßig wie die Preisübertreibungen des Jahres 2021. Gefühlsmäßig hätte somit 2021 den deutlich stärkeren Ausschlag ergeben sollen. Aber natürlich beinhaltet die zugrundeliegende Statistik der weltweiten Grafikkarten-Verkäufe auch viele Dinge, welche man üblicherweise nie zu Gesicht bekommt: Die Verkäufe an die großen PC-Hersteller im Zuge von Rahmenverträgen mit wenig beweglichen Preispunkten, aber auch Grafikkarten-Preise rund um die Welt in Märkten, wo aufgrund lokaler Bedingungen der Wettbewerb weitgehend ausgeschaltet ist. Dort existieren oftmals sowieso schon sehr hohe Grafikkarten-Preise, welche dann mittels der Knappheit des letzten Jahres rein relativ gesehen nicht mehr ganz so hochgetrieben wurden wie in der westlichen Welt.

Die für den Augenblick wichtigere Frage ist aber natürlich: Wieviel von dem durch die bekannten Sondereffekte verursachten Preisanstieg der Grafikkarten-Preise läßt sich nach Ende aller Lieferschwierigkeiten wieder zurückdrehen – oder ist dieser Rebound-Effekt zu klein und bleibt das Preisniveau ähnlich hoch, wie es einmal erreicht wurde? Zwischenzeitlich sehen wir derzeit sicherlich ein Absinken der Grafikkarten-Preise auf breiter Front (auch wenn dies nicht in allen Weltregionen gleichförmig passiert), doch die eigentliche Prüfung erfolgt mit dem Release der Ada/RDNA3-Generation in diesem Herbst: Schon allein aufgrund des enormen dieser Generation zugeschrochenen Performance-Sprungs könnten sich die Hersteller zu nochmals höheren Listenpreise berechtigt fühlen. Zudem besteht gleichzeitig auch das Risiko eines Käufer-Runs (und somit erneuten Lieferschwierigkeiten), nachdem bei den aktuellen Grafikkarten derzeit augenscheinlich schon eine gewisse Käuferzurückhaltung einsetzt.

YouTuber RedGamingTech hat sich mit Spezifikationen & Performance-Vorhersagen zu Zen 4 & RDNA3 beschäftigt, wobei dieser Teil des Videos eigentlich nur von anderen Quellen bereits bekanntes Wissen zusammenfasst. Interessanter ist daher eher der kurze Teil am Videoende zu RDNA4 und vor allem der Zen-5-Architektur: Danach will AMD mit "Zen 5" erneut massiv vorangehen, neben dem erneuten, erheblichen IPC-Sprung soll es damit bis zu 32 CPU-Kerne im Consumer-Segment geben. Allerdings könnte deren Erklärung auch in AMDs eigenem big.LITTLE-Ansatz liegen, denn wie bekannt und hier wiederholt wird die Zen-5-Generation aus großen Zen-5-Kernen und kleinen "Zen 4C" Kernen bestehen. Denkbar also, dass AMD im Maximal-Ausbau des Consumer-Segments weiterhin "nur" 16 große CPU-Kerne aufbietet – und die restlichen 16 Kerne dann mit kleinen "Zen 4C" auffüllt.

OTHER BITS
RDNA 4 is a 'radically different architecture' compared to RDNA 3.
Zen 5 doubles core counts for Mainstream (up to 32 cores).
Zen 5 IPC targets allegedly 25 – 30 percent, but it's VERY early.
Zen 5 has Zen 5 'Big' Cores, Modified Zen 4 'Little' cores.
Zen 4C has half L3 cache (16MB per CCD), but still 1MB L2 cache.

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 4. April 2022

Mehr als was Intel an großen CPU-Kernen im Plan hat (maximal 8 bis einschließlich "Arrow Lake"), wäre dies natürlich trotzdem – und vielleicht sind im Consumer-Segment mehr als 16 große CPU-Kerne sowieso nicht zweckmäßig. Eventuell liegt das sinnvolle Maximum sogar bei weniger als dem – 8 oder 12 große CPU-Kerne – und würden sich zur Auffüllungen dann jeweils eher mehr kleinere CPU-Kerne oder eventuell eines Tages auch einmal Spezial-Kerne (wie bei Apple) lohnen. Für AMD ist es natürlich schwierig, diesbezüglich zurückzugehen und weniger große CPU-Kerne zu bieten als in den eigenen Vorgänger-Generationen. Deswegen könnte AMD auch zurückhaltend gegenüber der Idee sein, bei Zen 4 doch noch bis zu 24 große CPU-Kerne für das Consumer-Segment auszupacken. Denkbar wäre dies eher als Sonderprodukt, welches das reguläre Portfolio möglichst nicht tangiert und somit auch Zen 5 nicht stören sollte.

Fertigung maximale CPU-Kerne (Consumer) Release
Zen1 14nm GlobalFoundries 8 große März 2017
Zen+ 12nm GlobalFoundries 8 große April 2018
Zen 2 7nm TSMC 16 große Juli 2019
Zen 3 7nm TSMC 16 große November 2020
Zen 4 5nm TSMC 16 große (möglicherweise 24 große) Herbst 2022
Zen 5 3nm oder 4nm TSMC max. 32 = eventuell 16 große (Z5) + 16 kleine (Z4C) Ende 2023 bis Jahr 2024
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen