Launch-Analyse nVidia GeForce GTX 1660 Super

Mittwoch, 30. Oktober 2019
 / von Leonidas
 

Mit der GeForce GTX 1660 Super erreicht nVidias "SUPER"-Refresh des Turing-Portfolios nunmehr die GeForce-16-Serie der Mainstream-Beschleuniger ohne RayTracing-Funktionalität. Die neu Karte geht konzeptionell in die Mitte zwischen die bestehenden nVidia-Modelle GeForce GTX 1660 und GeForce GTX 1660 Ti – wobei rein praktisch nahezu die Performance der größeren GeForce GTX 1660 Ti (229$) zu nahezu dem Listenpreis der kleineren GeForce GTX 1660 (219$) geboten wird. Wie bei den anderen "SUPER"-Modellen geht es bei dieser neuen Karte primär um ein etwas besseres Performance/Preis-Verhältnis – was nVidia augenscheinlich lieber in Form einer neuen Grafikkarte als denn einer schnöden Preissenkung anbietet. Wo genau sich die GeForce GTX 1660 Super gemäß den Ausführungen der Launchreviews im Vergleich zu nVidias eigenen Karten sowie zu AMDs Angeboten einordnen muß, soll nachfolgend diese Launch-Analyse klären.

Die GeForce GTX 1660 Super basiert logischerweise weiterhin auf dem TU116-Chip von GeForce GTX 1660 & 1660 Ti und setzt die damit zur Verfügung stehende Hardware einfach nur ein wenig anders ein: nVidia paart hierbei die Rechen-Power der GeForce GTX 1660 (1408 Shader-Einheiten auf 1785 MHz Boost-Takt) mit dem GDDR6-Speicherinterface der GeForce GTX 1660 Ti (zu sogar einer leicht höherer Speicherbandbreite wegen eines höheren Speichertakts). Grob gesehen gibt es somit mittels der GeForce GTX 1660 Super eine "GeForce GTX 1660 mit GDDR6-Speicher" – zu allerdings einer leicht höheren TDP von 125 Watt, was dann auch dem Power-Limit der neuen Karte entspricht. Dies sind zwar nur 5 Watt mehr als bei GeForce GTX 1660 & 1660 Ti (jeweils 120 Watt TDP), aber bei diesen heutzutage an ihrem Power-Limit hängenden Grafikkarten kann auch diese kleine Differenz noch etwas ausmachen.

Wie auch bei GeForce GTX 1660 & 1660 Ti gibt es zur GeForce GTX 1660 Super keinerlei Referenzdesign, sondern "nur" die Eigendesigns der Grafikkarten-Hersteller. Da die Platinen-Grundlage aber sowieso gleich zu GeForce GTX 1660 & 1660 Ti ist, hatten die Grafikkartenhersteller hierbei keine Probleme, eigene Modelle zur GeForce GTX 1660 Super aufzulegen – im Endeffekt sieht man somit viele schon bekannte Karten wieder, nur diesesmal halt unter dem "SUPER"-Siegel. Dabei bieten viele Grafikkarten-Hersteller gleichzeitig Karten mit Referenz-Taktung wie auch werksübertaktete Modelle an, so das für jeden Geschmack etwas vorhanden ist. Genauso wie bei GeForce GTX 1660 & 1660 Ti liegt der Mehrtakt der allermeisten Werksübertaktungen allerdings in einem vollkommen überblickbaren Rahmen, bedeutsam mehr als 3% Mehrperformance braucht man sich selbst von den besseren Werksübertaktungen nicht erwarten.

Radeon RX 590 Radeon RX Vega 56 GeForce GTX 1660 GeForce GTX 1660 Super GeForce GTX 1660 Ti
Chipbasis AMD Polaris 30 AMD Vega 10 nVidia TU116
Fertigung 5,7 Mrd. Transistoren auf 232mm² Chipfläche in der 12nm-Fertigung von GlobalFoundries 12,5 Mrd. Transistoren auf 495mm² Chipfläche in der 14nm-Fertigung von GlobalFoundries 6,6 Mrd. Transistoren auf 284mm² Chipfläche in der 12nm-Fertigung von TSMC
Architektur Polaris (GCN4), DirectX 12 Feature-Level 12_0 (Tier 2) Vega (GCN5), DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3) Turing, DirectX 12 Feature-Level 12_1 (Tier 3)
Features DirectX 12, OpenGL, Mantle, Vulkan, Asynchonous Compute, VSR, TrueAudio Next, FreeSync, XConnect DirectX 12, OpenGL, Vulkan, Asynchonous Compute, DSR, PhysX, G-Sync, FreeSync
Technik 4 Raster-Engines, 36 Shader-Cluster, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 2 MB Level2-Cache, 256 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 4 Raster-Engines, 56 Shader-Cluster, 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 64 ROPs, 4 MB Level2-Cache, 2048 Bit HBM2-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 24 Shader-Cluster, 1536 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 48 ROPs, 1.5 MB Level2-Cache, 192 Bit GDDR6-Interface (Vollausbau)
Taktraten 1469/1545/4000 MHz (DDR) 1156/1471/800 MHz (DDR) 1530/1785/4000 MHz (DDR) 1530/1785/3500 MHz (QDR) 1500/1770/3000 MHz (QDR)
Rohleistungen 7,1 TFlops & 256 GB/sec 10,5 TFlops & 410 GB/sec 5,0 TFlops & 192 GB/sec 5,0 TFlops & 336 GB/sec 5,4 TFlops & 288 GB/sec
Speicherausbau 8 GB GDDR5 8 GB HBM2 6 GB GDDR5 6 GB GDDR6 6 GB GDDR6
Ref./Herst./OC / / / / / / / / / /
Layout DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot
Kartenlänge 23,0-31,0cm (Herstellermodelle) 27,0cm (Referenz) bzw. 27,0-31,0cm (Herstellermodelle) 16,8-28,0cm (Herstellermodelle) 16,8-28,0cm (Herstellermodelle) 16,8-30,1cm (Herstellermodelle)
Stromstecker 1x 6pol. + 1x 8pol. 2x 8pol. 1x 8pol. 1x 8pol. 1x 8pol.
off. Verbrauch 225W (TBP) 210W (TBP) 120W (GCP) 125W (GCP) 120W (GCP)
Realverbrauch 213W 223W 113W 126W 117W
Ausgänge DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4 (üblicherweise) DualLink DVI-D, HDMI 2.0b, DisplayPort 1.4
FHD Perf.Index 650% 840% 690% 770% 790%
4K Perf.Index 87% 117% 89% ~101% 103%
Listenpreis 279$ 399$ 219$ 229$ 279$
Straßenpreis 190-220€ 220-270€ 210-240€ 230-260€ 250-290€
Release 15. November 2018 14. August 2017 14. März 2019 29. Oktober 2019 22. Februar 2019

Als Kontrahenten auf AMD-Seite bieten sich derzeit allerdings nur "Alt-Beschleuniger" mit Auslauf-Status an, da AMD mit seiner Radeon RX 5500 Serie trotz früherer Ankündigung augenscheinlich noch nicht spruchreif ist. Von den in Frage kommenden AMD-Lösungen ist die Radeon RX 590 allerdings klar niedriger angesetzt als die GeForce GTX 1660 Super (selbst wenn der Listenpreis der AMD-Karte höher liegt), womit nur noch die Radeon RX Vega 56 als halbwegs passender Kontrahent zur GeForce GTX 1660 Super übrig bleibt. Jene ehemalige HighEnd-Karte ist natürlich ein ganz anderes Kaliber und kann nur aufgrund ihrer derzeitigen Abverkaufspreise überhaupt in dieser (kleineren) Liga mitspielen – was man teilweise sogar als unfairen Vergleich bezeichnen könnte und in jedem Fall ein zeitlich limitiertes Vergnügen (bis zu deren endgültigen Auslaufen) ergibt.

Für die Performance-Beurteilung der GeForce GTX 1660 Super wurde vorzugsweise auf Hardwaretests zurückgegriffen, bei welchen mit Grafikkarten auf Referenz-Taktung getestet wurde. Dies betrifft natürlich nicht nur die GeForce GTX 1660 Super selber, sondern auch deren Benchmark-Kontrahenten. Jene Vorgaben reduziert die Auswahl an Testberichten gleich einmal erheblich, da immer dann, wenn die Grafikchip-Entwickler kein Referenzdesign auflegen, einiges an Wildwuchs bei den Hardwaretestern zu wuchern anfängt – bis hin zu Benchmark-Aufstellungen, welche ganz augenscheinlich reihenweise werksübertaktete Grafikkarten enthalten, selbiges jedoch nirgendwo dokumentieren (siehe auch "Die Problematik der nicht eindeutigen Benchmark-Diagramme"). Anderseits ist die Menge an ausgewerteten Hardwaretests in diesem Fall sicherlich ausreichend, da primär die Abstände der drei TU116-basierten Grafikkarten untereinander interessant sind – und dies gewöhnlicherweise auch mit wenigen Benchmarks zielgenau zu ermitteln ist.

FullHD-Performance RX580-8GB RX590 Vega56 1060-6GB 1660 1660Super 1660Ti
Abstammung & Speicher Polaris, 8 GB Polaris, 8 GB Vega, 8 GB Pascal, 6 GB Turing, 6 GB Turing, 6 GB Turing, 6 GB
AnandTech  (9 Tests) 77,4% 84,9% - 74,2% 90,8% 100% 103,3%
ComputerBase  (15 Tests) 78,1% 86,3% 114,5% 74,8% 89,8% 100% 102,0%
Guru3D  (10 Tests) 79,5% 86,1% 114,0% 73,1% 88,5% 100% 102,1%
Igor's Lab  (7 Tests) - 80,1% * 108,6% * 71,8% * 89,1% * 100% 108,8% *
KitGuru  (10 Tests) 76,9% * 85,5% * 113,0% 72,2% 89,4% * 100% * 102,7% *
Le Comptoir du Hardware  (14 Tests) 79,0% * 85,0% * - - 92,0% 100% 103,5%
PC Games Hardware  (19 Tests) - 83,7% 110,8% 75,6% 87,9% 100% -
PCLab  (11 Tests) 76,9% * 84,3% * - 75,3% 87,5% 100% * 101,4% *
SweClockers  (11 Tests) 78,3% 86,2% 108,5% 74,3% 90,7% 100% 102,5%
TechPowerUp  (21 Tests) 76% 85% 110% 73% 90% 100% 102%
Tweakers  (10 Tests) 77,2% 81,8% - 71,8% 89,3% 100% 101,5%
gemittelte FullHD-Performance 76,7% 84,4% 110,5% 73,9% 89,5% 100% 102,6%
Realverbrauch  (nur Gfx, 8-10 Meßwerte) 188W 213W 223W 115W 113W 126W 117W
Listenpreis 229$ 279$ 399$ 249$ 219$ 229$ 279$
Straßenpreis 160-190€ 190-220€ 220-270€ - 210-240€ 230-260€ 250-290€
* ... werksübertaktete Karte, deren Performance-Wert wurde für die Index-Bildung entsprechend normalisiert; Performance-Durchschnitt gewichtet zugunsten jener Hardwaretests mit höherer Benchmark-Anzahl sowie ohne Nutzung von werksübertakteten Karten; gesamte ausgewertete Benchmark-Anzahl: ca. 850

Die Abstände der drei TU116-basierten Grafikkarten lassen sich dann auch sehr klar benennen: Unter FullHD legt die GeForce GTX 1660 Super ihre +11,7% auf die GeForce GTX 1660 oben drauf, kommt allerdings um -2,5% langsamer als die GeForce GTX 1660 Ti heraus. Dies entspricht dem zu erwartenden Bild sehr nahe der GeForce GTX 1660 Ti – so nahe, das die guten Werksübertaktungen zur GeForce GTX 1660 Super die Performance von Referenz-Taktungen der GeForce GTX 1660 Ti erreichen bzw. teilweise sogar minimal überbieten. Dies mündet in einem FullHD Performance-Index der GeForce GTX 1660 Super von 770% – leicht oberhalb der letzten Prognose, welche allerdings auch schon auf den eventuell wirkenden Einfluß des höheren Power-Limits hinwies. Und in der Tat dürfte jenes leicht erhöhte Power-Limit für diesen Performance-Effekt verantwortlich zeichnen – welches manchmal sogar zu (einzelnen) Benchmarks führt, wo die GeForce GTX 1660 Super minimal vor der GeForce GTX 1660 Ti herauskommt. Dabei verbraucht die GeForce GTX 1660 Super laut den entsprechenden Meßwerten der reine Grafikkarte mit durchschnittlich 126 Watt tatsächlich etwas mehr als GeForce GTX 1660 Ti (117W) und GeForce GTX 1660 (113W).

FullHD-Performance GeForce GTX 1660 GeForce GTX 1660 Super GeForce GTX 1660 Ti
GeForce GTX 1660 ist ... - -10,5% langsamer als 1660 Super -12,8% langsamer als 1660 Ti
GeForce GTX 1660 Super ist ... +11,7% schneller als 1660 - -2,5% langsamer als 1660 Ti
GeForce GTX 1660 Ti ist ... +14,6% schneller als 1660 +2,6% schneller als 1660 Super -

Eine weitere Performance-Auswertung unter WQHD und UltraHD lohnt dann nicht, da das Performance-Niveau (und die Speicherbestückung) der GeForce GTX 1660 Super für diese höheren Auflösung nicht geeignet ist. Demzufolge gibt es hierzu auch viel weniger Material in den Lauchreviews, womit sowieso nicht genügend Zahlen für eine echte Benchmark-Auswertung zur Verfügung stehen würden. Zum groben Überblick dürften die Benchmarks von TechPowerUp ausreichen, deren Performance-Index in diesem Fall auch noch ziemlich nahe an den allgemeinen Performance-Index herankommt. Gemäß der dortigen Benchmarks wird der Performance-Abstand zwischen GeForce GTX 1660 & 1660 Super unter höheren Auflösungen etwas größer, während die bei TechPowerUp gemessene 2%ige Performance-Differenz zwischen GeForce GTX 1660 Super & 1660 Ti über alle Auflösungen von FullHD bis UltraHD konstant bleibt. Demzufolge kann man die GeForce GTX 1660 Super vorläufig auf einen UltraHD Performance-Index von ~101% festsetzen – wobei dieser Wert natürlich nur für generelle Vergleiche interessant ist, damit keine Spielbarkeit unter dieser Auflösung ausgedrückt werden soll.

Mittels Übertaktung ist dann je nach Karten-Modell zwischen 6-10% herauszuholen – wobei wiederum die Grundregel gilt, das die ab Werk übertakteten Modelle üblicherweise einen etwas kleineren Übertaktungserfolg bieten als baugleiche Karten auf Referenztakt. Große Übertaktungsgewinne sind generell nicht zu erwarten, trotz das die Grafikkarten-Hersteller hier wegen der engen Verwandtschaft mit GeForce GTX 1660 & 1660 Ti auf bereits ausgereifte Kartendesigns setzen können. Aber wie bei mehr oder weniger allen modernen Grafikkarten ist auch die GeForce GTX 1660 Super schon nahe am Maximum dessen angesetzt, was der TU116-Chip in der für diese Karte gewählten Hardware-Konfiguration leisten kann – womit man auch mit deutlich hochgesetztem Power-Limit keine überragenden Übertaktungsergebnisse mehr herauspressen kann. Für viel mehr als einen gewissen optischen Effekt – das Erreichen und geringfügige Überbieten der Performance der GeForce GTX 1660 Ti – ist die Übertaktung der GeForce GTX 1660 Super (außerhalb von Hardware-Modifikationen) nicht zu gebrauchen.

FHD-Perf. Realverbr. FHD-Index 4K-Index Liste Straßenpreis
Radeon RX Vega 56 110,5% 223W 840% 117% 399$ 220-270€
GeForce GTX 1070 - 147W 800% 107% 379$ ausgelaufen
GeForce GTX 1660 Ti 102,6% 117W 790% 103% 279$ 250-290€
GeForce GTX 1660 Super 100% 126W 770% ~101% 229$ 230-260€
GeForce GTX 1660 89,5% 113W 690% 89% 219$ 210-240€
Radeon RX 590 84,4% 213W 650% 87% 279$ 190-220€
Radeon RX 580 8GB 76,7% 188W 590% 80% 229$ 160-190€
GeForce GTX 1060 6GB 73,9% 115W 590% 76% 249$ ausgelaufen

Insbesondere beim gleichzeitigen Vergleich von Performance & Preisen wird klar, das die bisherige GeForce GTX 1660 Ti nunmehr tatsächlich obsolet wird – bei nur 2-3% Performance-Differenz ist die Karte nicht zu halten, wenn die neuere GeForce GTX 1660 Super mit beachtbar besserem Preispunkt antritt. Jener kann (und sollte) sich zudem in absehbarer Zeit noch leicht freundlicher gestalten: Wie der Relation von Listen- zu Straßenpreis bei GeForce GTX 1660 & 1660 Ti zu entnehmen, sollte die GeForce GTX 1660 Super über kurz oder lang ihren Listenpreis im europäischen Einzelhandel schlagen und dann ab 220 Euro angeboten werden können. Damit wird wie gesagt die GeForce GTX 1660 Ti automatisch obsolet – aber auch die nur wenig günstiger, aber klar langsamere GeForce GTX 1660 gerät deutlich unter Druck: Jenes (bisher) kleinste TU116-Modell müsste eigentlich preislich unter die 200-Euro-Marke fallen – wird aber womöglich schlicht der am 22. November anstehenden GeForce GTX 1650 Super Platz machen.

Im Vergleich mit AMD-Hardware kommt die GeForce GTX 1660 Super um immerhin +18,5% besser als die Radeon RX 590 heraus – was aber eher nur bekräftigt, das diese am Markt um einiges günstiger angesetzte Karte sowieso nicht als Kontrahent zur GeForce GTX 1660 Super taugt. Die Radeon RX Vega 56 kommt der GeForce GTX 1660 Super noch am nächsten, ist aber dennoch gleich +10,5% schneller – hinzu kommend dann noch die bessere Speicherausstattung. Natürlich muß klar sein, das diese AMD-Karte nur deswegen in den Ring mit der GeForce GTX 1660 Super steigen kann, weil deren momentane Abverkaufspreis diesen Vergleich möglich machen. Sobald sich diese besonders günstigen Angebote zur Radeon RX Vega 56 bei ab 220 Euro abverkauft haben, entfällt dieser Vergleich – und die GeForce GTX 1660 Super steht gegenüber AMD (vorerst) allein auf weiter Flur. Im jetzigen Augenblick hat AMD allerdings durchaus das passende, bessere Gegenangebot zur GeForce GTX 1660 Super – zumindest dann, wenn man den um satte +77% höheren Stromverbrauch (126W zu 223W!) bei der Radeon RX Vega 56 akzeptieren kann.

GeForce GTX 1660 Super Radeon RX Vega 56
Speichermenge 6 GB 8 GB
FullHD Perf.Index 770%  (-8%) 840%  (+9%)
UltraHD Perf.Index ~101%  (-14%) 117%  (+16%)
Stromverbrauch 126W  (-43%) 223W  (+77%)
Spielebundle derzeit keines drei Monate Zugang zum "Xbox Game Pass für PC"
Straßenpreis 220-270 Euro 230-260 Euro

Wie eigentlich bei neuen Mainstream-Lösungen nicht unüblich, fällt das Urteil zur GeForce GTX 1660 Super somit nicht besonders eindeutig aus: Die nVidia-eigenen Angebote in diesem Preisbereich werden sicherlich geschlagen und es lohnt sich mit dem Erscheinen der GeForce GTX 1660 Super nicht mehr, auf GeForce GTX 1660 & 1660 Ti zu setzen – es sei denn, man würde jene zu besonders guten Preisen erhalten. Ärger macht der GeForce GTX 1660 Super eher AMDs Auslauf-Posten "Radeon RX Vega 56", welche inzwischen so günstig angeboten wird, das jene ehemalige HighEnd-Karte im Mainstream-Segment voll mitspielen kann. Und wenn dieses Angebot eines Tages nicht mehr verfügbar sein wird, steht immer noch die These von einer weiteren Navi-10-basierten Grafikkarte im Raum, mittels welcher AMD dieses Preissegment ohne großen Aufwand neu besetzen könnte. Doch abseits dieser Einwände kann man auch anerkennen, das die GeForce GTX 1660 Super unter den Grafikkarten auf Basis moderner Grafikchips derzeit das klar führende Angebot im oberen Mainstream-Segment darstellt – und dies auch erst einmal bleibt, da von AMD schließlich noch kein konkreter Konter absehbar ist.