Nach den Benchmarks zum Core i7-6850K kommen nun von mehreren Quellen weitere Broadwell-E-Benchmarks zum ersten Zehnkern-Prozessor im Consumer-Segment, dem Core i7-6950X. Zu nennen sind hierbei Messungen seitens BenchLife und aus dem Overclock.net-Forum auf default-Taktraten, zuzüglich eines kompletten Vergleichs von Core i7-6950X gegen Xeon E3-1680 v3 auf einheitlichen Taktraten von 4.0 GHz. An unterschiedlichen Taktraten scheitern allerdings auch die Benchmarks auf regulärem Takt nicht wirklich – da Core i7-6950X und Core i7-5960X beiderseits regulär auf 3.0/3.5 GHz antreten. Hier ergibt sich ein nahezu perfekter Vergleich dessen, was Broadwell-E mehr an IPC gegenüber Haswell-E mitbringt – inklusive (und vor allem) natürlich auch, was die zehn CPU-Rechenkerne (samt größerem Level3-Cache) des Core i7-6950X gegenüber den acht CPU-Rechenkernen des Core i7-5960X an Mehrleistung erbringen:
Core i7-5960X | Core i7-6950X | Differenz | |
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Technik | Haswell-E, 8 CPU-Rechenkerne + HyperThreading, 20 MB Level3-Cache, 3.0/3.5 GHz, 140W TDP, 999$ | Broadwell-E, 10 CPU-Rechenkerne + HyperThreading, 25 MB L3-Cache, 3.0/3.5 GHz, 140W TDP, 1499$ | - |
3DM13 FS-Extreme (Physics) | 17035 (OCaholic) | 21175 (Overclock.net) | +24,3% |
Cinebench R10 (1 CPU) | 6950 (AnandTech) | 8101 (BenchLife) | +16,6% |
Cinebench R10 (x CPU) | 44583 (AnandTech) | 52572 (BenchLife) | +17,9% |
Cinebench R11.5 (1 CPU) | 1,57 (ComputerBase) | 1,84 (BenchLife) | +17,2% |
Cinebench R11.5 (x CPU) | 14,39 (ComputerBase) | 19,15 (BenchLife) | +33,1% |
Cinebench R15 (1 CPU) | 140 (AnandTech) | 165 (BenchLife) | +17,9% |
Cinebench R15 (x CPU) | 1337 (AnandTech) | 1705 (BenchLife) | +27,5% |
PCMark8 – Creative 3.0 | 5366 (Tom's Hardware) | 6240 (BenchLife) | +16,3% |
PCMark8 – Home 3.0 | 4293 (Techgage) | 4740 (BenchLife) | +10,4% |
PCMark8 – Work 2.0 | 5157 (Techgage) | 5312 (BenchLife) | +3,0% |
Und in dieser Frage sehen alle Vorzeichen gut aus für den Core i7-6950X bei Performancegewinnen meist zwischen 15 und 20 Prozent – und damit durchaus in der Nähe dessen, was man maximal durch den Sprung von 8 auf 10 CPU-Rechenkerne gewinnen könnte (theoretisch +25%). Auch wenn es sich bei den verwendeten Benchmark-Anwendungen meist um CPU-nahe Benchmarks und zudem exzellent auf MultiThreading optimierte Benchmarks handelt, überrascht die Höhe des Zugewinns doch etwas – eigentlich hatte man gedacht, das PC-Software bei weitem noch nicht so gut mit echten Mehrkern-CPUs oberhalb von vier CPU-Rechenkernen skaliert. Aber die Zeit hat sich wohl weitergedreht, respektive haben die Softwareentwickler ihre Mehrkern-Auslastung zu verbessern verstanden. Trotzdem sollte man diese Benchmarks natürlich mit etwas Vorsicht genießen, denn Vorab-Messungen können auch schon mal danebenliegen. Zudem ergibt sich hier automatisch eine gewisse, einzukalkulierende Spielbreite, da natürlich die Meßwerte unterschiedlicher Hardwaretester miteinander verglichen wurden.
Dies entfällt beim Overclocking-Vergleich auf einheitlich 4.0 GHz, da hierbei alle Meßwerte ausschließlich aus dem Overclock.net-Forum vom selben Hardwaretester stammen. Hier gibt es dann auch zwei negativ verlaufene Benchmark-Serien – die beiden positiv verlaufenen Benchmark-Serien passen jedoch mit +17,6% bzw. +19,6% Performancegewinn wieder zum vorher schon gezeigten Gesamtbild. Die beiden negativen verlaufenen Benchmark-Serien lassen sich möglicherweise auch darüber erklären, das der (anstelle des Core i7-5960X) hier verwendete Xeon E3-1680 v3 als Xeon-Prozessor eventuell etwas anders agiert bzw. das dessen (höhere) default-Taktung von 3.2/3.8 GHz dann eben doch einen gewissen Effekt haben könnte, trotz nomineller Übertaktung auf (einheitlich) 4.0 GHz.
Xeon E3-1680 v3 @ 4.0 GHz | Core i7-6950X @ 4.0 GHz | Differenz | |
---|---|---|---|
Technik | Haswell-E, 8 CPU-Rechenkerne + HyperThreading, 20 MB Level3-Cache, (regulär) 3.2/3.8 GHz, 140W TDP, 1723$ | Broadwell-E, 10 CPU-Rechenkerne + HyperThreading, 25 MB L3-Cache, (regulär) 3.0/3.5 GHz, 140W TDP, 1499$ | - |
Cinebench R15 (1 CPU) | 160 | 151 | -5,6% |
Cinebench R15 (x CPU) | 1592 | 1904 | +19,6% |
Dolphin 4.0 | 451 sec | 491 sec | -8,1% |
Intel XTU | 2001 | 2354 | +17,6% |
Im selbigen Thread des Overclock.net-Forums hat man zudem noch die Taktreserven des Core i7-6950X auszuloten versucht. Einzelne Benchmarks waren dabei sogar mit 4.5 GHz möglich (Cinebench R15 @ 2327), durchgehende Stabilität konnte auf dieser Taktrate aber nicht erreicht werden. Bei anderen Benchmarks war bei 4.3 GHz Schluß – was wohl weniger Takt ist, als was mit dem Core i7-5960X teilweise möglich ist, aus unserer Sicht aber immer noch ein starkes Stück für eine Zehnkern-CPU (ohne höhere TDP) darstellt. Wenn Intel den Core i7-6950X nicht aller Voraussicht nach zu einem um 50% höherem Preis gegenüber seinem Vorgänger anbieten würde, könnte man dem Core i7-6950X freudig entgegenblicken – so aber wird es eine extrem exklusive Veranstaltung, wo gegenüber selbst nVidias Preislage bei der GeForce GTX 1080 noch "günstig" aussieht.