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Erster Test zeigt die GeForce GTX 1060 GDDR5X exakt genauso schnell wie die reguläre GDDR5-Variante

Bei TechPowerUp gibt es den ersten Test zu einer GeForce GTX 1060 GDDR5X seitens KFA2. Hiermit klärt sich erst einmal sicher, das für diese Karte der größere GP104-Chip verwendet wird – TechPowerUp haben jenen als "GP104-150" derart auf der Platine fotographiert, auch GPU-Z liest dies inzwischen entsprechend aus. Zielsetzung der Karte ist jedoch augenscheinlich weiterhin der glatte Ersatz der regulären GeForce GTX 1060 6GB – sprich, die real zur Verfügung stehende Hardware entspricht komplett der regulären GeForce GTX 1060 6GB mit deren nominellen GDDR5-Speicher. So wird der GP104-Chip der GeForce GTX 1060 GDDR5X auf das Niveau der regulären GeForce GTX 1060 6GB (von 1280 Shader-Einheiten) heruntergestutzt, die Chip-Taktraten sind dieselben – und letztlich läuft auch der GDDR5X-Speicher untypisch niedrig auf 2000 MHz QDR, sprich mit einer Datenrate von 8 Gbps. Dies entspricht der Datenrate der regulären GeForce GTX 1060 mit GDDR5-Speicher – obwohl der bei der konkreten KFA2-Karte verbaute GDDR5X-Speicher mit (spezifiziert) 2750 MHz QDR (11 Gbps) eigentlich wesentlich schneller laufen könnte.

Dies wird allerdings bewußt nicht ausgenutzt – die Zielsetzung der Karte ist wie gesagt der Ersatz der regulären GDDR5-Version, mitnichten jedoch ein neues Performance-Bild. Und diese Zielsetzung wird punktgenau erreicht, die KFA2-Karte ist im Test von TechPowerUp fast exakt genauso schnell wie eine reguläre GeForce GTX 1060 6GB mit GDDR5-Speicher. Im genauen liegt die GDDR5X-Version unter FullHD und WQHD gleichauf zur regulären GDDR5-Version, kann selbiger unter der UltraHD-Auflösung dann aber sogar grob einen Prozentpunkt Performance abnehmen. Die kleine Werksübertaktung der getesteten Karte (+12 MHz Basetakt, +25 MHz Boosttakt) könnte hierbei für diese minimale Differenz gesorgt haben, davon abgesehen liegt dieses Ergebnis sicherlich auch noch im Rahmen der allgemeinen Meßungenauigkeit. Trotz abweichender Speichertechnologie und anderem Chip-Unterbau ist die GeForce GTX 1060 GDDR5X somit faktisch genauso schnell wie die GeForce GTX 1060 6GB – womit beide Karten zukünftig (von der Performance her) als ein Produkt betrachtet werden können.

Der Vorteil der GDDR5X-Version liegt dann im Feld der Speicherübertaktung: Der verbaute GDDR5X-Speicher ist natürlich zu sehr viel mehr fähig, im Test von TechPowerUp wurde auch gleich ein Speichertakt von 2880 MHz QDR (11,52 Gbps) erreicht, was ein Bandbreiten-Plus von immerhin +44% ergibt. Der Grafikchip war hingegen nicht ganz so gut übertaktbar, die GeForce GTX 1060 Modelle auf Basis des regulären GP106-Chips kamen auf jeweils etwas höhere Chip-Taktraten. Wegen der überlegenen Speicherbandbreite erreichte die GeForce GTX 1060 GDDR5X aber dennoch das beste Performance-Ergebnis nach Übertaktung: Unter Unigine Heaven wurde eine Mehrperformance von immerhin +14,7% erreicht, wo eine reguläre GeForce GTX 1060 GDDR nur auf +7,0% kam. Einschränkenderweise muß dazugesagt werden, das dieser Wert (einer regulären GDDR5-Karte) wahrscheinlich von der Founders Edition stammt, Herstellerkarten zur GeForce GTX 1060 GDDR5 diesbezüglich wohl besser abschneiden dürften. An die vorgenannte +14,7% Mehrperformance dürfte allerdings mit GDDR5-Karten schwerlich heranzukommen sein, in jedem Fall handelt es sich bei der GeForce GTX 1060 GDDR5X somit um eine exzellent fürs Übertakten geeignete Karte.

Dazu passt auch, das die bisherig angebotenen Karten von KFA2 und von Zotac eher nur unter Referenz-Taktraten bzw. nur minimal werksübertaktet laufen – womit sich die eigene Übertaktung um so mehr lohnt. Ohne Übertaktung halten sich dagegen beide Karten an die allgemeine TDP-Vorgabe zur GeForce GTX 1060 von 120 Watt – trotz Verwendung des größeren GP104-Chips. Der Stromverbrauch der GDDR5X-Version unterscheidet sich auch nur minimal (bzw. wieder im Rahmen der Meßungenauigkeit) von dem der GDDR5-Version. Insofern hat nVidia hier wirklich seine Zielsetzung erfüllen können, ohne Nachteil für den Grafikkarten-Käufer noch vorhandene GP104- und GDDR5X-Speichers sinnvoll zu verwenden. Allenfalls preislich muß die GeForce GTX 1060 GDDR5X noch etwas arbeiten, denn derzeit wird die GDDR5X-Version mit 240-270 Euro doch etwas höher angeboten als die GDDR5-Version mit 210-260 Euro. Dies ist allerdings nicht untypisch für neu und ohne großen Launch in den Markt kommende Karten – jene brauchen oftmals einige Wochen, ehe dann der passende Preispunkt gefunden ist.

GeForce GTX 1060 3GB GeForce GTX 1060 5GB GeForce GTX 1060 6GB GeForce GTX 1060 GDDR5X
Chipbasis nVidia GP106-300 nVidia GP106-350 nVidia GP106-400 nVidia GP104-150
Technik 2 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 72 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 40 ROPs, 160 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 1280 Shader-Einheiten, 80 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5X-Interface (Salvage)
Taktraten 1506/1708/4000 MHz (DDR) 1506/1708/4000 MHz (DDR) 1506/1708/4000 MHz (DDR) 1506/1708/2000 MHz (QDR)
Speicherbausbau 3 GB GDDR5 5 GB GDDR5 6 GB GDDR5 6 GB GDDR5X
off. Verbrauch 120W (GCP) 120W (GCP) 120W (GCP) 120W (GCP)
FullHD Perf.Index 530% grob geschätzt ~520-540% 590% 590%
Straßenpreis 180-220 Euro reine OEM-Ware für China 210-260 Euro 240-270 Euro
Release 18. August 2016 Anfang 2018 (rein China) 19. Juli 2016 Dezember 2018