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Finale Spezifikationen der GeForce GTX 760 aufgetaucht

Aus dem Forum von Chiphell stammen die angeblichen finalen Spezifikationen der am 25. Juni zu erwartenden GeForce GTX 760. Entgegen früheren Annahmen, die GeForce GTX 760 würde prinzipiell der GeForce GTX 670 mit demzufolge 1352 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface entsprechen, gibt es bei der (weiterhin GK104-basierten) Karte "nur" 1152 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface – eine Variante, welche es bisher in nVidias Kepler-Portfolio noch nicht gab. Den Verlust an Shader-Einheiten gleicht nVidia dann mittels der recht hohen Taktraten von 1072/1111 MHz aus, zudem gibt es mit 3500 MHz einen ebenfalls hohen Speichertakt, welcher die Karte gut vorantreiben sollte.

Radeon HD 7950 "Boost Edition" GeForce GTX 670 GeForce GTX 760 GeForce GTX 770
Chipbasis AMD R1000/Tahiti, 4,3 Mrd. Transistoren in 28nm auf 365mm² Chipfläche nVidia GK104, 3,54 Mrd. Transistoren in 28mn auf 294mm² Chipfläche
Architektur GCN-Architektur, DirectX 11.1 Kepler-Architektur, DirectX 11.0
Technik 2 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface 4 Raster-Engines, 1344 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 3 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface 4 Raster-Engines, 1536 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 850/925/2500 MHz 915/980/3000 MHz 1072/1111/3500 MHz 1046/1085/3500 MHz
Speicherausbau 3 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5 2 GB GDDR5
Spiele-Verbrauch 178W 143W ~160W 180W
3DC Perf.Index
(1920x1080 4xAA)
320% 330% ~330-350% 380%
Listenpreis 319$ 399$ ~250$ 399$
Straßenpreis 250-280€ 270-320€ ~250-270€ 340-380€

Trotz der differierenden Hardware kommt die GeForce GTX 760 somit auf die nahezu selbe Rechen- und Texturierleistung wie die GeForce GTX 670, hat dann allerdings Vorteile bei der ROP-Leistung (unbedeutend auf diesem Niveau) sowie der Speicherbandbreite, letzteres dürfte der interessante Punkt an dieser Karte sein. Der bemerkbare Nachteil bei der Rasterizer-Power (sprich der Leistungskraft des Frontends) dürfte dagegen ebenfalls ohne Belang sein – wenn es bei der GeForce GTX 780 laut nVidia keine Rolle spielt, ob jene mit 4 oder 5 Raster-Engines ausgeliefert wird, dürfte dies auf dem niedrigeren Niveau der GeForce GTX 760 ebenfalls keine Rolle spielen, ob jene mit "nur" 3 Raster-Engines (auf allerdings hohem Takt) antritt.

In der Summe der Dinge ist somit von der GeForce GTX 760 eine Performance sogar etwas oberhalb der GeForce GTX 670 zu erwarten – bemerkbar weniger unter 1920x1080, sondern eher unter 2560x1600 sowie allen bandbreitefressenden Settings. nVidia legt also genau dort zu, wo die Kepler-Grafikkarten der GeForce 600 Serie bemerkbar schwächer waren als die jeweiligen AMD-Kontrahenten. Im 3DCenter Performance-Index, welcher sich maßgeblich von der Performance unter 1920x1080 4x Anti-Aliasing ableitet, dürfte dies in etwa eine Wertung von 330-350% ergeben, je nachdem wie stark der Zugewinn an Speicherbandbreite in der Realität wirkt.

Damit wird die GeForce GTX 760 irgendwo in den Bereich zwischen Radeon HD 7950 "Boost Edition" (Perf.Index 320%, Preislage 270-300€) sowie Radeon HD 7970 (Perf.Index 350%, Preislage 320-350€) gehen – mit etwas Glück sogar vollumfänglich auf dem Leistungsniveau der letztgenannten Radeon HD 7970. Dies soll zu diesem Zeitpunkt noch nicht beschrieen werden, aber falls die GeForce GTX 760 tatsächlich das Leistungniveau der Radeon HD 7970 knackt und gleichzeitig mit dem kolportiertem Listenpreis von rund 250 Dollar daherkommt, dann steht hier ein durchaus preisbrechendes (und damit hochinteressantes) Angebot vor der Tür.

Nachtrag vom 18. Juni 2013

Ein erster 3DMark11-Wert der GeForce GTX 760 aus dem Chiphell-Forum zeigt mit 8830 3DMarks sowie 8897 GPU-Punkten in Richtung eines leichten Vorteils gegenüber der GeForce GTX 670 – die GeForce GTX 760 lief in diesem Test im übrigen exakt auf den zuletzt genannten Spezifikationen. Die GeForce GTX 670 hingegen erreicht im Performance-Test des 3DMark11 gewöhnlich zwischen 8400 und 8800 Punkten, wobei der GPU-Wert in aller Regel runde 400 Punkte darunter liegt. Betrachtend nur den Insgesamt-Wert würde die GeForce GTX 760 also um 0-5% vor der GeForce GTX 670 liegen, beim GPU-Wert sind es allerdings gleich 6-11% mehr. Letzteres erscheint dann schon wieder als ein wenig zu viel – aber in jedem Fall geht die GeForce GTX 760 in die Richtung, sich von der GeForce GTX 670 etwas absetzen zu können und damit dann sogar der Radeon HD 7970 gefährlich werden zu können.

All dies funktioniert natürlich nur, wenn der bisher kolportierte Listenpreis von rund 250 Dollar stimmt – was nun nicht unbedingt zur ersten von der PC Games Hardware entdeckten Preislistung von 316 Euro passen will. Da es sich hierbei allerdings um eine ab Werk übertaktete Karte und zudem einen Vorlaunch-Preis handelt, läßt sich hieraus noch nichts endgültiges zur regulären GeForce GTX 760 und deren Preislage schließen. Sofern die Karte ihre Performance auf Augenhöhe mit der Radeon HD 7970 hält, wären letztlich alle Preispunkte unterhalb von 300 Euro für Modelle mit Referenz-Takt gut, da die Radeon HD 7970 derzeit immer noch klar über 300 Euro kostet. Seitens Videocardz kommen zudem erste Bilder diverser Retail-Modelle der GeForce GTX 760: Galaxy, Gigabyte und MSI – im übrigen alles ab Werk übertaktete Modelle mit derzeit allerdings noch keinerlei Angabe zu den konkreten Taktfrequenzen.

Man beachte hierzu die Aktualisierung dieser Meldung mit abweichenden Daten zu den Taktfrequenzen der GeForce GTX 760.