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Gerüchteküche: Radeon RX 7000 und GeForce RTX 40 sollen nahezu zeitgleich im Oktober 2022 antreten

Derzeit weit verbreitet wird eine Aussage seitens Twitterer Greymon55, welcher die nächste Grafikchip-Generation im Oktober 2022 erwartet. Mit der ursprünglichen Form jener Aussage war allerdings nicht vollkommen klar, ob hiermit AMD, nVidia oder beide Grafikchip-Entwickler gemeint sind – und weil die vorhergehenden Tweets sich um eine GeForce-Grafikkarte drehten, ging man allgemein von einem nVidia-Bezug aus. Wie der Twitterer nunmehr in einem zweiten Tweet klargestellt hat, bezieht sich diese Termin-Angaben jedoch auf beide NextGen-Chipprojekte – AMDs RDNA3 wie auch nVidias Lovelace. Das ist für nVidia natürlich erfreulich zeitig, denn bislang waren für "Lovelace" Terminlagen eher erst vom Jahresende 2022 bis sogar in den Frühling 2023 hinein im Gespräch.

Next-gen gpu will be in October next year, about a year from now.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 7. September 2021
 
I'm not talking specifically about Nvidia, I'm just talking about the next-gen.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 9. September 2021

Für AMD ergibt sich damit hingegen ein eher später als erwartet liegender Termin, denn frühere Terminangaben zu "RDNA3" sprachen vom Sommer 2022 bzw. dem dritten Quartal 2022. Während man also bislang halbwegs sicher von einem zeitlichen Vorsprung AMDs bei der nächsten Grafikchip-Generation ausgehen konnte, läuft es laut dieser neuen Terminangabe nunmehr auf ein direktes Duell mittels des Starts beider NextGen-Chipprojekte im selben Monat hinaus. Zusammen mit den vorliegenden Informationen zu den anderen anstehenden Grafikchip-Projekten bei AMD & nVidia ergibt sich damit dann auch schon eine gewisse Grafik-Roadmap für die nächsten beiden Jahre. In Stein gemeißelt ist dabei terminlich natürlich noch gar nichts, hier können auch jederzeit Schwierigkeiten im Projekt-Ablauf dazwischenfunken und für vorab nicht kalkulierbare Verzögerungen sorgen.

Eine gewisse Schwierigkeit besteht zudem noch in der Einordnung des Refreshs der Radeon RX 6000 Serie: So könnte selbige für den Jahreswechsel 2021/22 als Kontrahent zum Ampere-Refresh gedacht sein – dafür sprechen die jetzt aufgetauchten gleich 17 neuen Device-IDs für RDNA2-Grafiklösungen, was auf einen eher zeitigen Releasetermin hindeutet. Andererseits könnte jener RDNA2-Refresh vielleicht auch erst für das zweite Halbjahr 2022 als Unterbau der RDNA3-Generation angesetzt sein: Denn sofern bei RDNA3 keine weiteren Grafikchips unterhalb von Navi 33 existieren, wird natürlich irgendetwas zur Portfolio-Auffüllung benötigt und ein RDNA2-Refresh wäre die einfachste Lösung für diese Aufgabenstellung. Am Ende könnte AMD sogar beide genannten RDNA2-Refreshes hintereinander realisieren – nicht zwingend die wahrscheinlichste Lösung, aber dennoch nicht undenkbar.

AMD nVidia
Refresh-Serie Radeon RX 6000 Refresh
basierend auf den bekannten RDNA2-Chips oder 6nm-Refreshs davon
Terminlage: irgendwann zwischen Jahresende 2021 und Sommer 2022
GeForce RTX 30 "SUPER"
basierend auf den bekannten Ampere-Grafikchips, zuzüglich GA103
Terminlage: Desktop ab Jahresende 2021, Mobile ab Anfang 2022
NextGen Radeon RX 7000
basierend auf neuen RDNA3-Chips
Terminlage: Desktop Q3/2022 bis Oktober 2022, Mobile unbekannt
GeForce RTX 40
basierend auf neuen Lovelace-Chips
Terminlage: Desktop ab Oktober 2022, Mobile sicherlich erst 2023
Anmerkung: reine Wiedergabe von Gerüchten – keine offiziellen Daten

Dabei bringen insbesondere Refresh-Generationen immer auch die Möglichkeit zu vergleichsweise kurzfristigen Entscheidungen (oder auch Um-Entscheidungen) der Grafikchip-Entwickler mit sich. Regelrecht neue Grafikchips haben hingegen jahrelange Vorlaufzeiten, aufgrund der schon investierten Arbeit sind kurzfristige Änderungen an diesen Plänen eher unbeliebt bzw. teilweise gar nicht mehr realisierbar. Ein Fertigungs-Refresh wie mit 6nm-Ausführungen der RDNA2-Chips angedacht, benötigt zwar dennoch Tape-Out und (verkürzte) Validierungsphase, ist aber dennoch in grob 2-3 Quartalen aus der Taufe zu heben. Eine Refresh-Generation basierend auf existierenden Grafikchips (ohne jeden Fertigungs-Refresh) ist sogar in wenigen Monaten realisierbar, notfalls würden ein paar Wochen reichen. Dabei generieren Refresh-Generationen auch eine (deutlich) geringere Indizienspur und sind somit vorab bei weitem nicht so genau zu erkennen wie regelrecht neue Chip-Projekte.