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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Oktober 2021

In einem YouTube-Video zum (etwas vorfristig begangenen) fünfjährigen Ryzen-Jubiläum hat AMD auch ein paar gewichtige Punkte zu den nächsten Ryzen-Prozessoren klargestellt. Teilweise war das genannte schon in der Gerüchteküche bekannt gewesen, teilweise handelt es sich um Präzisierungen dessen – was aber natürlich aus dem Munde AMDs immer wesentlich mehr wiegt wie als Twitter-Gerücht. So werden die Zen-3-Prozessoren mit 3D V-Cache nunmehr erst Anfang 2022 erscheinen, zusammen mit neuen Mobile-Prozessoren (hierbei dürfte es sich um die Rembrandt-APUs handeln). Bestätigt wird hiermit auch, dass die Ryzen-Prozessoren mit 3D V-Cache auf dem Sockel AM4 erscheinen werden – selbst wenn dies eigentlich klar gewesen sein sollte. Denn die nächste AMD-Plattform wird erst später im Jahr antreten – was AMD hiermit nun genauso wie deren DDR5-Speichersupport bestätigt hat (hierbei wird es sich logischerweise um "AM5" als den Zen-4-Unterbau handeln, wenngleich AMD diese Begriffe nicht benutzte).

  1.   Die ersten Ryzen-Prozessoren mit 3D V-Cache werden Anfang 2022 veröffentlicht, jene werden im Sockel AM4 erscheinen.
  2.   Ebenfalls Anfang 2022 kommt eine neue Serie an Mobile-Prozessoren, welche sich auf eine bessere Energieeffizienz konzentrieren soll.
  3.   Später im Jahr wird AMD mit einer neuen Plattform auf neuem Sockel und Support für DDR5-Speicher wie auch PCI Express 5.0 antreten.
      Quelle: AMD @ YouTube

Zu selbiger neuen Plattform gab AMD zudem an, dass jene sehr wohl PCI Express 5.0 unterstützen wird – wohl in Abwehr des Informationsstands, dass AMD gemäß früherer Gerüchte noch keinen PCIe-5.0-Support bei "Raphael" vorgesehen hat, der Desktop-Ausführung von Zen 4. Theoretisch könnte AMD damit natürlich nur die Plattform selber meinen, welche auch für mehrere Zen-4-Nachfolger verwendet werden wird – sprich, PCI-5.0-Support auf der AM5-Plattform erst mit späteren Prozessoren als Zen 4. Da AMD das Thema allerdings explizit aufgeworfen hat, deutet sich hiermit eher eine Änderung der vorherigen Planung an und AMD scheint also Raphael dann doch für PCI Express 5.0 freigeben zu wollen. Dies ist in diesem Fall wahrscheinlich kein großer Akt, denn die Server-Ausführung "Genoa" ist sowieso mit PCIe-5.0-Support geplant, die technologische Grundlage ist also bei AMD zweifelsfrei vorhanden.

Wahrscheinlich muß für diese Zielsetzung das I/O-Chiplet für Raphael nur anstatt für PCI Express 4.0 nun eben für PCI Express 5.0 zertifiziert werden – unter der Annahme, dass jenes I/O-Chiplet die Voraussetzungen für den Betrieb unter der höheren PCI-Express-Norm bereits mitbringt (ein echtes Neudesign würde dagegen mehrere Quartale an Entwicklung, Tape-Out & Validierung kosten). Dass die technische Voraussetzung für PCI Express 5.0 beim I/O-Chiplet von Raphael vorausschauend erfüllt ist, ist sehr wohl denkbar, denn AMD verwendet die I/O-Chiplets gern für mehrere Ryzen-Generationen. Die einstmals geplante Einschränkung von Raphael auf den Support rein für PCI Express 4.0 dürfte sowie eher Produktabstufungs-Gründe gehabt haben – sprich, man wollte dem Nachfolge-Produkt dieses Feature lassen, nachdem Zen 4 schon neue Architektur, neue Fertigung, neuen Speicher und neue Plattform anbieten würde. Heuer nun erscheint es jedoch wohl besser, dieses Checklisten-Feature nicht all zu lange nach Intel zu bringen – welche für PCI Express 5.0 wie bekannt schon dieses Jahr den Startschuß mittels "Alder Lake" geben werden.

Mit der Veröffentlichung des GeForce-Treibers 496.13 hat nVidia seine Ankündigung vom Juni in die Tat umgesetzt und den Treiber-Support für prä-Maxwell-Grafikkarten sowie für Windows 7/8/8.1 eingestellt. AMD hatte selbiges bereits Knall auf Fall in diesem Juni durchgezogen, bei AMD bezogen auf Grafikkarten vor der Polaris-Generation sowie alleinig Windows 7 (da Windows 8/8.1 seitens AMD schon länger nicht mehr unterstützt wurde). Damit wurde eine Entwicklung beendet, in deren Folge der weiterlaufende Treiber-Support nunmehr allein auf Windows 10/11 ab Grafikkarten der Radeon RX 400 oder GeForce 900 Serien beschränkt wird. Die aus dem Treiber-Support herausfallenden Grafikkarten laufen natürlich auch weiterhin bzw. können mit dem letzten verfügbaren Treiber sicherlich noch längere Zeit problemlos genutzt werden. Irgendwann kann es dann aber durchaus zu Probleme mit neueren Spieletiteln kommen – welche AMD & nVidia für diese Grafikkarten dann nicht mehr fixen werden.

Windows 7 Windows 8/8.1 Windows 10/11
AMD Radeon HD7000, R200, R300 & Fury Serien Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 21.5.2
Treiber-Support (schon lange) eingestellt
letzter Treiber 17.7.1
Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 21.5.2
AMD Radeon RX 400 & 500 Serien Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 21.5.2
Treiber-Support (schon lange) eingestellt
letzter Treiber 17.7.1
Treiber-Support weiterlaufend
letzter Treiber 21.10.2
AMD Radeon RX Vega, RDNA1 & RDNA2 Serien Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 21.5.2
hierfür gab es niemals Treiber-Support Treiber-Support weiterlaufend
letzter Treiber 21.10.2
nVidia GeForce 600 & 700 Serien Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
nVidia GeForce 900 & 10 Serien * Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
Treiber-Support weiterlaufend
letzter Treiber 496.13
nVidia GeForce 16/20 & 30 Serien Treiber-Support eingestellt
letzter Treiber 472.12
hierfür gab es niemals Treiber-Support Treiber-Support weiterlaufend
letzter Treiber 496.13
* inklusive GeForce GTX 745, 750 & 750 Ti

Zudem dürften mit dieser neuen Treibersituation die Spieleentwickler dazu übergehen, ihre neu herauskommenden Spieletitel nur noch unter den aktuell unterstützten Grafikkarten (sowie nur noch unter Windows 10/11) zu testen – schon allein aus Kostenerwägungen bezüglich der dafür notwendigen Kompatibilitätstests sowie des sich anschließenden Kundensupports. Dies wird insbesondere auf Seite der Spiele dazu führen, dass selbst einfach zu lösende Fehler auf offiziell nicht mehr unterstützten Grafikkarten gar nicht mehr erkannt und nachfolgend auch nicht mehr gefixt werden. Mit der Zeit schießen sich diese vom Treiber-Support ausgeschlossenen Grafikkarten durch sich anhäufende Kompatibilitäts-Probleme somit selber ab, ganz unabhängig von eventuellen Performance-Sorgen. Nutzer dieser Alt-Modelle können natürlich abwarten, bis ein solches Kompatibilitäts-Problem tatsächlich auftaucht, niemand ist zum sofortigen Umstieg gezwungen. Doch dieser Fall wird fast zwangsläufig irgendwann passieren – wobei man nur hoffen kann, dass die dann aktuelle Grafikkarten wieder zu "normalen" Preisen erwerbbar sind.

VideoCardz weisen auf das erste Vorbesteller-Angebot für DDR5-Speicher hin, welches sich beim US-Händler Newegg finden läßt. Die hierbei für ein 32-GB-Kit DDR5/4800 mit absoluten Standardtiming (CAS40) aufgerufenen 350 Dollar ergeben umgerechnet und mit MwSt derzeit 11,26 Euro pro Gigabyte. Dies ist nicht ganz weit weg von den Preisen entsprechender DDR4-Speicher, welche für DDR4/4800 derzeit bei 7-11 Euro pro Gigabyte stehen. Allerdings bekommt der Nutzer von DDR4/4800 auch einen rasant schnellen Speicher mit CAS19-20, welcher sein System deutlich oberhalb der default-Performance beschleunigen wird. Der anfänglich in den Markt kommende DDR5-Speicher dürfte hingegen so lahm sein, dass kaum ein Vorteil gegenüber gutklassigem DDR4/3200 herauskommt. Anders formuliert muß sich jenes DDR5/4800-Kit eigentlich an den Preisen von DDR4/3200 messen lassen – wo das Gigabyte für 3,60-4,00 Euro zu bekommen ist.

Preisstand: 12.10.2021 DDR4 DDR5 Mehrpreis
2400 MHz 3,31-4 Euro/GByte - -
3200 MHz 3,59-4 Euro/GByte - -
4000 MHz 4,41-6 Euro/GByte - -
4400 MHz 4,98-7 Euro/GByte - -
4800 MHz 7,11-11 Euro/GByte (umgerechnet) 11,26 Euro/GByte +58% bis +2%
5000 MHz 9,04-15 Euro/GByte - -
5333 MHz 15,06-22 Euro/GByte - -
DDR4-Preise laut Geizhals vom 12. Oktober 2021, DDR5-Preis von Newegg, umgerechnet auf Euro und mit MwSt ausgehend von den dort genannten $349,99 für ein 32-GB-Kit

Somit kommt man für 32 GByte DDR5-Speicher derzeit schnell auf Mehrkosten von 250 Euro – ohne wirkliche Gegenleistung bis auf vielleicht die höhere Zukunftstauglichkeit des damit aufgebauten Systems. Sicherlich können die DDR5-Preise zum Alder-Lake-Launch noch beachtbar besser aussehen als derzeit, genauso ist nach Launch auch ein stetiges Abschmelzen dieser Preislage zu erwarten. Dennoch dürfte es erfahrungsgemäß grob ein Jahr dauern, ehe DDR5-Speicher das preisliche Niveau von DDR4 erreicht hat, so dass kein Mehrpreis auf Speicher-Seite mehr entsteht. Für frühe Käufer von Alder Lake will dies somit gut überlegt sein, ob man jetzt den Mehrpreis in DDR5 investiert, damit dann jedoch eine zukunftfähige DDR5-Plattform besitzt – oder aber aus Kostengründen bei DDR4 bleibt, was bei einem späteren Umstieg auf DDR5 dann allerdings doppelt kostet (neuer Speicher und neues Mainboard). Im Tuning-Bereich könnte DDR4 sogar gänzlich überlegen sein bzw. die bessere Performance bei optimierten Speicher-Timing aufweisen – da muß DDR5 erst noch im Laufe dessen Weiterentwicklung gleichziehen.