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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. Mai 2019

Bei TechPowerUp wurde in einem aktuellen AMD-Treiber der interessante Eintrag einer "Radeon RX 640" entdeckt – welche von der Device-Nummer her einer "Radeon RX 550 LE" auf Polaris-12-Basis entspricht. TechPowerUp schreiben an dieser Stelle im übrigen "Radeon RX 550X" für diese 10-CU-Variante von Polaris 12, anderswo hat sich für diese inoffizielle, aber gut verfügbare Variante der Radeon RX 550 allerdings der Suffix "LE" eingebürgert. So oder so handelt es sich mit der Radeon RX 640 ergo um eine klassische Rebranding-Lösung zur Radeon RX 550 LE – vielleicht mit gewissen Differenzen bei den konkreten Taktraten, vielleicht aber auch komplett unverändert. Abgesehen von den (geringen) Auswirkungen auf den LowCost-Markt ist an dieser Meldung natürlich vor allem die generelle Namenswahl interessant – welche daraufhin hinweist, das die kommenden Navi-Grafikkarten von AMD zumindest teilweise der "Radeon RX 600 Serie" angehören werden. Das AMD zudem bei diesem Rebrand von der "RX550" auf die "RX640" nummerntechnisch nach unten geht, weist darauf hin, das man Platz nach oben schaffen muß, sprich das die kommenden Radeon RX 600 Lösungen auf Basis der Navi-Architektur dann entsprechend schneller (und zahlreicher) ausfallen werden.

Chip Grafikkarten Segment
Navi 20 ? Profi/HighEnd (erst 2020)
Navi 10 möglicherweise: Radeon RX 670 & Radeon RX 680 Midrange/HighEnd
Navi 12 möglicherweise: Radeon RX 650 & Radeon RX 660 Mainstream/Midrange
Polaris 12 bestätigt: Radeon 630 & Radeon RX 640 LowCost
Diese Tabelle enthält höchst unsichere Angaben basierend auf Gerüchten und Vermutungen.

Vor allem aber spricht dies primär gegen die bisherigen Gerüchte von einer "Radeon RX 3000" Serie – welche allerdings im Grunde nach auf Meldungen beruhen, welche sich inzwischen als nicht zutreffend herausgestellt haben (die angebliche Navi-Vorstellung schon zur CES 2019) und somit sowieso "unter Beobachtung" standen. Eine gänzliche Gewißheit bietet dieser einzelne Treiber-Eintrag natürlich noch nicht, AMD könnte hier eine zweigleisige Strategie fahren, selbst ein kleiner Troll-Versuch seitens AMD (bewußt falsch benannter Treiber-Eintrag) ist nicht gänzlich undenkbar. Aber dennoch kann man sagen, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% die kommenden Navi-Grafikkarten als "Radeon RX 600" Serie antreten werden – viel Platz für "Radeon RX 3000" Modelle ist da nicht, eher denn könnte AMD an der absoluten Leistungsspitze wieder zu Sondernamen greifen (möglicherweise reserviert für den erst im Jahr 2020 nachfolgenden Vega-20-Chip). Damit sind dann aber auch die anderen Aussagen der bisherigen Gerüchte zur Radeon RX 3000 Serie wiederum als vakant anzusehen – insbesondere die Performance-Angaben, welche oft wiederholt wurden, aber bislang noch auf eine solide Bestätigung warten.

Im Rückblick auf die Turing-Gerüchte läßt sich genauso noch auswerten, wie treffend die jeweils vor dem Launch aufgestellten Performance-Prognosen zu den einzelnen Turing-Grafiklösungen waren. Diese Prognosen basierten durchgehend auf einzelnen Benchmark-Leaks, die zu GeForce RTX 2060, 2080 & 2080 Ti jeweils kurz vor Launch noch geleakten umfangreichen Performance-Werte aus dem jeweiligen "Reviewer's Guide" wurden hierbei nicht berücksichtigt (da ab diesem Zeitpunkt das Performance-Bild dann klar war). Letztlich waren die aufgestellten Prognosen im Schnitt erstaunlich treffsicher, zumeist kam die reale Performance am oberen Ende der vorab aufgestellten Erwartungs-Spanne auf. Beachtbare Ausnahmen hierzu sind die GeForce RTX 2080 Ti, welche aber immer noch im Rahmen der Erwartungs-Spanne herauskam – und die GeForce GTX 1650, welche als einzige Karte vergleichsweise stark (nach unten) gegenüber ihrer Prognose abwich. Zu selbiger Karte gab es allerdings auch die niedrigste Wertebasis an vorherigen Performance-Leaks – was dann auch die Grundlage dafür darstellte, mit den anderen Prognosen vergleichsweise richtig gelegen zu haben. Hinzu kommt natürlich noch der Effekt, das die Turing-Generation keinen großen Sprung gegenüber der vorhergehenden Pascal-Generation darstellt und somit generell viel zielsicherer abzuschätzen war – was bei wirklich großen Generations-Sprüngen dann wiederum ganz anders aussehen kann.

3DC-Prognose Realität (Quelle der Prognosen)
GeForce RTX 2080 Ti FE: ~235-250% Ref: 228% ..... FE: 236% (mehrere Leaks)
GeForce RTX 2080 FE: ~178-185% Ref: 180% ..... FE: 186% (mehrere Leaks)
GeForce RTX 2070 Ref: ~140-150% ..... FE: ~145-155% Ref: 146% ..... FE: 151% (nur einzelne Leaks)
GeForce RTX 2060 ~120-130% 920% / 124% (nur einzelne Leaks)
GeForce GTX 1660 Ti ~770-820% / ~100-105% 790% / 103% (mehrere Leaks)
GeForce GTX 1660 ~640-680% / ~80-85% 690% / 89% (nur einzelne Leaks)
GeForce GTX 1650 ~470-500% 450% (nur einzelne Leaks)
erster Performance-Wert: FullHD-Index / zweiter Performance-Wert: UltraHD-Index (ab der GeForce RTX 2070 wurde allein der UltraHD-Wert notiert)

Ebenfalls nachträglich noch auszuwerten wäre der Punkt, inwiefern die früheren nVidia-Prognosen zur Turing-Performance (speziell zu GeForce RTX 2080 & 2080 Ti vor dem initialen Turing-Launch) zugetroffen haben – insbesondere sich ergebend aus der Geschichte mit der Radeon RX 590, wo wir (leider und fälschlicherweise) AMD "schöngefärbte" Benchmarks vorgeworfen hatten. Der Vergleich von Hersteller-Prognosen (meistens Angaben aus dem jeweiligen "Reviewer's Guide") und Benchmark-Realität (mittels unserer Launch-Analysen) ergibt dann allerdings keine besonderen Auffälligkeiten der seinerzeitigen nVidia-Prognosen zur realen Turing-Performance: Der Performance-Punkt der GeForce RTX 2080 wurde von nVidia vorab ziemlich treffend vorgezeichnet, bei der GeForce RTX 2080 Ti gibt es dagegen eine gewisse Diskrepanz zur Realität – welche allerdings mit relativ 5-6% Abweichung keine wirklich großen Ausmaße annimmt. Eine ähnliche Fehlermarge zieht sich durch alle Hersteller-eigenen Benchmarks, womit man aufgrund dieser Ergebnisse generell von 2-6% Abweichung (durchgehend nach oben hin) ausgehen kann. Groß Anlaß zur Kritik läßt sich hieraus dann nicht ziehen, denn selbige (und sogar größere) Ergebnis-Differenzen finden sich letztlich auch zwischen unabhängigen Hardwaretests.

Auflösung Herst.-Prognose Realität Abweichung
GeForce GTX 1080 TiGeForce RTX 2080 Ti UltraHD +42,5% +34,8% -5,4%
GeForce GTX 1080 TiGeForce RTX 2080 UltraHD +13,3% +6,3% -6,2%
GeForce GTX 1080GeForce RTX 2080 UltraHD +43,6% +39,3% -3,0%
GeForce GTX 1070GeForce RTX 2060 WQHD +19,2% +16,4% -2,3%
Radeon RX 480Radeon RX 590 FullHD +22,4% +14,7% -6,3%
Hinweis: Die Abweichung wurde mittels voller Prozentwerte ermittelt, sprich "122,4 / 114,7" anstatt "22,4 / 14,7".

Eine Support-Webseite bei Spielepublisher Bethesda listet die finalen PC-Systemanforderungen für "Rage 2", welches am 14. Mai 2019 in den Handel entlassen wird. Der OpenWorld-Egoshooter benutzt die Apex-Engine von Spieleentwickler Avalanche Studios (u.a. Just-Cause-Serie) und setzt dabei alleing auf die Vulkan-API – DirectX wird gar nicht unterstützt, was allerdings wegen der breiten Vulkan-Unterstützung auch älterer Grafikkarten kein echtes Problem darstellt. Schließlich sind die Hardware-Anforderungen des Spiels speziell auf Grafikkarten-Serie durchaus stattlich: GeForce GTX 780 und Radeon R9 280 sind mit das höchste, was jemals als Minimum notiert wurde – wobei die GeForce GTX 780 vermutlich nur wegen ihrer 3 GB Grafikkartenspeicher erforderlich ist, die darunterliegenden nVidia-Modelle treten eben allesamt nur mit 2 GB an. Und auch die Hardware-Empfehlung (üblicherweise für die FullHD-Auflösung) ist mit GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 durchaus gehaltvoll – zu ihrem jeweiligen Launch waren diese Grafikkarten schließlich einmal für die WQHD-Auflösung vorgesehen.

Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, Vulkan, 50 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i5-3570 oder Ryzen 3 1300X Core i7-4770 oder Ryzen 5 1600X
Speicher 8 GB RAM 8 GB RAM
Gfx GeForce GTX 780 oder Radeon R9 280 GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56
(rein offizielle Systemanforderungen zu "Rage 2")