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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. November 2019

Notebookcheck zeigen eine augenscheinliche nVidia-Präsentationsfolie mit Spezifikationen eines "SUPER"-Refreshs im Mobile-Bereich. Jener soll laut Notebookcheck im März 2020 über die Bühne gehen, insofern handelt es sich also um vorläufige Spezifikationen, welche sich durchaus noch ändern können (positiverweise wieder mit einer klaren Unterteilung, was MaxQ ist und was "normale" Mobile-Lösung). Augenscheinlich verzichtet nVidia dabei auf einen "SUPER"-Ersatz der TU116-basierten GeForce GTX 1660 Ti Mobile, sondern bringt nur neue Lösungen auf Basis der Grafikchips TU104, TU106 und TU117 heraus. Der Grund dieses (für das Mobile-Segment eher ungewöhnlichen) Refreshs soll laut Notebookcheck in den neuen Mobile-Aktivitäten von AMD liegen (inklusive einer bisher noch nirgendwo genannten "Radeon RX 5700M") – welche derzeit zwar sehr zähflüssig anlaufen, wo nVidia aber in den letzten Jahren schließlich überhaupt keine Konkurrenz mehr hatte. Aus Konsumenten-Sicht wäre es sicherlich sinnvoll, wenn AMD diesbezüglich endlich einmal ins Rollen kommen könnte, denn bislang ist die Konkurrenz-Situation gemäß der nachfolgende Auflistung der verschiedenen Mobile-Lösungen erst einmal nur rein theoretisch vorhanden.

AMD Mobile (2020) nVidia Mobile (2019) nVidia Mobile (2020)
- GeForce RTX 2080 Mobile "GeForce RTX 2080 SUPER Mobile "
- GeForce RTX 2070 Mobile "GeForce RTX 2070 SUPER Mobile "
angebl. Radeon RX 5700M GeForce RTX 2060 Mobile "GeForce RTX 2060 SUPER Mobile "
- GeForce GTX 1660 Ti Mobile ???
Radeon RX 5500M GeForce GTX 1650 Mobile "GeForce GTX 1650 SUPER Mobile "
Radeon RX 5300M - -
Performance-Einordnung nur extrem grob zu sehen, anhand der Daten der Vorstellungen von AMD & nVidia (frühere Meldungen No.1, No.2 & No.3)

Laut Twitterer 0x22h (angeblicher AMD-Mitarbeiter) soll der bislang noch fehlender Navi-12-Chip schlicht eine Sonderausführung des bekannten Navi-10-Chips für Apple darstellen – mit gleicher Anzahl an Shader-Clustern (Quelle), aber einem HBM- anstatt einem GDDR6-Speicherinterface. Wirklich wahrscheinlich hört sich dies erst einmal nicht an, denn natürlich würde diese Änderung eine Neuauflage des Grafikchips erzwingen – das HBM-Interface muß schließlich in Silizium verwirklicht werden, welches beim originalen Navi-10-Chip nicht vorhanden ist. AMD hätte dann zwei nahezu gleiche Grafikchips im Programm, welche sich auch bei der Performance nicht gerade groß unterscheiden sollten: Das HBM-Speicherinterface wird weniger vom Power-Budget wegnehmen als das GDDR6-Interface, ergo könnte ein Navi 12 mit gleicher TDP minimal höher takten. Über die höhere Speicherbandbreite von HBM kann es zudem einen kleinen Performance-Boost geben, aber insgesamt wäre schon ein Performanceplus von 10% recht hoch und sicherlich am oberen Ende der Möglichkeiten. Der springende Punkt ist, das man für 10% Performanceplus eigentlich keinen extra Chip auflegt, dies würde man mittels Overclocking sowie besserem GDDR6-Speicher auch mit Navi 10 letztlich noch annähernd erreichen können.

So weit die Theorie – in der Praxis sind allerdings auch schon wildere Sachen passiert, man denke nur an AMDs Tonga-Chip (Radeon R9 285 & Radeon R9 380/380X) zurück, welcher von den Hardware-Daten her fast 1:1 dem vorherigen Tahiti-Chip (Radeon HD 7900 Serie) glich und dann sogar noch ironischerweise nie mit dem vollen 384 Bit Speicherinterface erschien (sondern ausschließlich in Varianten mit 256-Bit-Interface). Es bleibt einfach abzuwarten, was hier bei Navi 12 noch passiert. Allerdings haben die Chancen darauf, das Navi 12 irgendetwas mit "Big Navi" zu tun hat (also einer echten HighEnd-Ausführung von Navi), inzwischen rapide abgenommen. Dafür hätte AMD eine solche "Radeon RX 5800" oder "Radeon RX 5900" Serie eigentlich diesen Herbst ins Rennen schicken sollen, jene wenigstens ankündigen müssen – wovon nun radikal gar nichts zu sehen ist. Erst nach Jahranfang 2020 macht dagegen eine RDNA1-basierte HighEnd-Lösung keinen größeren Sinn mehr, wenn AMD (angeblich) schon zur CES 2020 etwas zur zweiten Navi-Generation mit (vermutlich) RDNA2 und (sicher) RayTracing sagen will. Wenn nachfolgend also noch eine "Radeon RX 5800" oder "Radeon RX 5900" Serie kommt, dürfte jene aus heutiger Sicht eher denn Navi-2X-basiert sein, selbst wenn dies dann kaum vor Sommer 2020 passiert. Wohin die Reise bei Navi 12 gehen wird, bleibt damit (leider) immer noch nicht zu beantworten – aber zumindest wird klarer, das man kaum noch auf diesen augenscheinlich sehr spät erscheinenden Chip setzen braucht.

Die ersten Tests zum Athlon 3000G bei ComputerBase, Golem, Hardwareluxx & TechPowerUp zeigen ein durchgehend freundliches Bild auf, insbesondere wenn es zum Vergleich gegenüber Intel-Prozessoren des gleichen Preisbereichs (Celeron-Klasse) geht – hier schlägt den Ryzen 3000G mit seinem Listenpreis von 49 Dollar wirklich niemand. Allerdings sind die Einsatzzwecke für einen Zweikern-Prozessor (selbst wenn jener SMT aktiviert hat) heutzutage einfach begrenzt, der billige Office/HomeOffice-PC fällt einem da als erstes ein – aber dann hört es auch schon wieder auf. Wenn nur etwas mehr Performance bzw. echte Langlebigkeit erforderlich sind, dann ist ein Vierkerner (idealerweise mit HT/SMT) klar vorzuziehen, dessen Mehrpreis geht üblicherweise auch im Gesamtpreis eines PCs nahezu unter. Leider verdeckt das starke Performance/Preis-Verhältnis des Athlon 3000G etwas den Punkt, das dieser Prozessor weiterhin in einem ziemlichen LowPerformance-Territorium unterwegs ist – mit ca. 390 Punkte unter dem Cinebench R15 in etwa genauso schnell wie ein Core i3-6100 (Skylake, 2C+HT, 392 Punkte unter CB R15) oder ein Core 2 Quad Q9650 (Core 2, 4C, 382 Punkte unter CB R15). Der Athlon 3000G ist damit ausreichend, wenn die eigenen Software-Anforderungen weder gestiegen sind bzw. auch nicht mehr weiter steigen werden – im gegenteiligen Fall wird die Sache aber vermutlich eher schnell knapp werden.

Die PC Games Hardware berichtet über die Fertigstellung eines ersten Controllers für PCI Express 5.0 – im übrigen seitens einer chinesischen Firma. Selbiger Controller-Chip soll nächstes Jahr in die Massenfertigung gehen und nachfolgend auf ersten SSDs gemäß PCI Express 5.0 eingesetzt werden – letztere womöglich allerdings erst mit Verkaufstermin 2021. Ganz fix müssen die Hersteller hieran sicherlich nicht arbeiten, denn derzeit ist ja gerade erst einmal PCI Express 4.0 beim Ausrollen – was erst im kommenden Jahr 2020 dann abgeschlossen sein wird. Hierbei gilt immer einzurechnen das, PCI Express heutzutage den Support seitens der jeweiligen PC-Prozessoren benötigt – und jene angesichts von jahrelangen Entwicklungszeiten nicht zu ganz schnellen Adaptionen neuer Standards in der Lage sind. Nichtsdestotrotz wird PCI Express 5.0 im PC-Bereich erstmals im Jahr 2021 mittels Intels "Sapphire Rapids" Server-Prozessoren geboten werden – und wahrscheinlich nachfolgend dann zu Consumer-Produkten kommen. Die nominelle Lebenspanne von PCI Express 4.0 dürfte damit vergleichsweise kurz ausfallen – aber weil PCI Express 5.0 auch nicht gerade kostenlos sein und möglicherweise wiederum ziemlich stromfressend wird, kann es gut und gerne passieren, das beide PCI-Express-Normen eine ganze Zeit lang nebeneinander existieren werden.

PCI Express 4.0 PCI Express 5.0 DDR5-Speicher
AMD – Consumer-CPUs Zen 2 (2019) unklar unklar
AMD – Server-CPUs Zen 2 (2019) unklar Zen 4 (2021)
AMD – Grafikkarten Navi (2019) unklar -
Intel – Consumer-CPUs Tiger Lake (2020/21) unklar Tiger Lake (2020/21)
Intel – Server-CPUs Ice Lake SP (2020) Sapphire Rapids (2021) Sapphire Rapids (2021)
nVidia – Grafikkarten vermtl. Ampere (2020) unklar -