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Hardware- und Nachrichten-Links des 3. November 2021

Nachdem Twitterer Kopite7kimi noch im September die Existenz eines "Lovelace" AD107-Chips negiert hatte, erfährt jener nun doch noch seine (späte) Bestätigung. Damit ist die Lovelace-Generation dann bereits jetzt gut gefüllt: AD102 & AD103 wurden bestätigt, AD104 & AD106 sind faktisch obligatorisch, AD107 ist nunmehr auch bestätigt. Dies ergibt ein recht breites Portfolio mit vielen Möglichkeiten für nVidia, zielgenaue Lösungen für die jeweiligen Marktsegmente zu bringen. Andererseits ist dies aufgrund des erheblichen Performance-Sprungs von Ampere zu Lovelace wohl auch notwendig: Denn der AD107-Chip dürfte, selbst wenn es sich nur um ein Einsteiger-Produkt handelt, wohl mindestens das Performance-Potentual des aktuellen GA106-Chips der GeForce RTX 3060 aufweisen.

AD107 ✓
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 3. November 2021

Irgendwelche Chip-Daten zum AD107 gibt es derzeit allerdings noch nicht, genauso wie jene auch zu allen weiteren Lovelace-Chips unterhalb des AD102 (angeblich 144 Shader-Cluster) derzeit nicht bekannt sind. Wahrscheinlich hat nVidia diesbezüglich allerdings noch etwas Zeit, die Chip-Daten der kleineren Lovelace-Chips zu finalisieren, denn derzeit ist schließlich noch nicht einmal der Tape-Out des AD102-Chips über die Bühne gegangen (sollte allerdings demnächst anstehen, da Navi 31 seinen Tape-Out bereits hatte). Doch gerade die kleineren Chips – wie eben den AD107 – braucht nVidia noch nicht zum initialen Lovelace-Launch (angeblich im Oktober 2022), zudem wird bei den kleineren Chips auch eine kürzere Zeitspanne zwischen Tape-Out und Marktstart benötigt. Wahrscheinlich dürfte sich nVidia dennoch bereits mit der Designfinalisierung zum AD102-Chip festlegen, wie die anderen Lovelace-Chips grundsätzlich aussehen werden – bei Ampere stand bereits im Mai 2019 alles final fest.

VideoCardz berichten zu einer "GeForce RTX 3070 Ti Laptop", zu welcher im Forum der "PCI Device ID Database" gesprochen wurde. Die neue Mobile-Lösung soll demnach wieder GA104-basiert sein – und müsste somit in die Mitte zwischen die beiden ebenfalls GA104-basierten GeForce RTX 3070 Laptop & 3080 Laptop gehen. Denkbar wäre allerdings auch ein indirekter Ersatz der größeren 3080er Lösung mit somit ähnlichen Hardware-Daten – und nachfolgend ein Auslaufen der älteren Variante, weil für jene schließlich mit der "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" bereits eine eigene Ablösung an der absoluten Leistungsspitze ansteht. Inwiefern diese Portfolio-Neugestaltung bei Mobile-Ampere etwas mit den kommenden Intel Arc-Grafikkarten zu tun hat (wie von VideoCardz vermutet), bleibt deren konkrete Schlagkraft und vor allem deren tatsächliche Eignung für das Mobile-Segment abzuwarten. Gute Desktop-Grafik auf Mobile-Anforderungen herunterzubringen, ist gar nicht so einfach – wovon AMD bis vor RDNA2 ein Lied singen kann.

Hardware TGP-Bereich Vorstellung
GeForce RTX 3080 Ti Laptop GA103, whrschl. 58-60 SM @ 256 Bit, 8/16 GB GDDR6 unbekannt möglw. CES 2022
GeForce RTX 3080 Laptop GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8/16 GB GDDR6 80-150W, dynamisch +15W 12. Jan. 2021
GeForce RTX 3070 Ti Laptop GA104, unbekannte Hardware-Daten unbekannt möglw. CES 2022
GeForce RTX 3070 Laptop GA104, 40 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 80-125W, dynamisch +15W 12. Jan. 2021
GeForce RTX 3060 Laptop GA106, 30 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 60-115W, dynamisch +15W 12. Jan. 2021
GeForce RTX 3050 Ti Laptop GA107, 20 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 35-80W, dynamisch +15W 11. Mai 2021
GeForce RTX 3050 Laptop GA107, 16 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 35-80W, dynamisch +15W 11. Mai 2021
Hinweis: Der dynamische TGP-Spielraum ist bei den MaxQ-Varianten mit +20W etwas höher, allerdings haben jene auch (klar) niedrigere maximale TGP-Werte.

Von TweakPC @ Twitter kommt noch ein letzter Leak vor dem anstehenden Alder-Lake-Launch, welcher einige Meßwerte zur Frage der Performance/Stromverbrauchs-Skalierung beim Core i9-12900K unter dem Cinebench R23 im Multithreading-Test offeriert. Freundlicherweise wurden hierbei neben den beiden üblichen Limits von 125 Watt (entspricht der PBP) und 241 Watt (entspricht der MTP) auch mit dazwischengelagerten Power-Limits von 150 und 180 Watt gemessen. Danach scheint der Core i9-12900K mit bis zu 150 Watt Power-Limit recht gut zu skalieren, danach nimmt die Skalierung hingegen ab und werden zwischen 150 und 241 Watt für real +45% Mehrverbrauch nur +8% Mehrperformance erzeugt. Da ein Cinebench aus dem hohem Stromverbrauch noch am ehesten einen Vorteil ziehen kann, dürften andere Benchmarks üblicherweise geringer reagieren – eher an der Singlethread-Performance hängende Benchmarks dürften sicherlich schon oberhalb von 125 Watt keinerlei Performance-Zuwächse mehr zeigen.

Dies stellt allerdings die Notwendigkeit in Frage, Intel-seitig auf ein so hohes Power-Limit von 241 Watt beim Core i9-12900K zu gehen – augenscheinlich wäre irgendetwas bei 150-180 Watt auch ausreichend gewesen. Dies wäre dann vor allem auch noch mit Luftkühlern zu bewältigen gewesen, währenddessen der Core i9-12900K wohl nur solide mit Wasserkühlung betrieben werden kann. Natürlich ist es denkbar, dass Intel diese 8% Mehrperformance bewußt mitnehmen wollte – welche bei anderen Benchmarks dann allerdings auch wieder kleiner sein wird, im Gesamtergebnis sicherlich nur mit (geschätzt) 3-5% wiederzufinden sein dürfte. Ob Intel jene (geschätzt) 3-5% Mehrperformance durch das hochgerissene Power-Limit wirklich benötigt, um sich beim Core i9-12900K von den Spitzenmodellen von AMDs Zen 3 abzusetzen, wird sich im Laufe des 4. Novembers ergeben, wenn dann um 14 Uhr deutscher Zeit die Alder-Lake-Launchreviews ins Web entlassen werden dürfen.