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Intel Geschäftsergebnisse Q4/2015: In schwierigen Zeiten knapp unter dem Höchststand gehalten

Prozessorenhersteller Intel hat seine Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal 2015 sowie für das Gesamtjahr 2015 vorgelegt. Jene sehen für das zurückliegende Quartal einen soliden Geschäftsverlauf mit für das vierte Jahresquartal zu erwartenden Zugewinnen: Gegenüber dem Vorquartal gab es +3,1% mehr Umsatz, +16,2% mehr nominellen Gewinn sowie +2,6% mehr operativen Gewinn. Gegenüber dem Vorjahresquartal gab es hingegen +1,3% mehr Umsatz, jedoch -1,3% weniger nominellen Gewinn sowie -3,6% weniger operativen Gewinn. Während man also typisch für ein viertes Jahresquartal gegenüber dem dritten Quartal 2015 etwas zulegen konnte, sieht der Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres eher nur einen groben Gleichstand.

Q4/2014 Q1/2015 Q2/2015 Q3/2015 Q4/2015
Umsatz 14721 Mio. $ 12781 Mio. $ 13195 Mio. $ 14465 Mio. $ 14914 Mio. $
Gewinn 3661 Mio. $ 1992 Mio. $ 2706 Mio. $ 3109 Mio. $ 3613 Mio. $
operativer Gewinn 4453 Mio. $ 2615 Mio. $ 2896 Mio. $ 4192 Mio. $ 4299 Mio. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Für das erneut schwierige PC-Jahr 2015 sind dies jedoch gute Zahlen – wer angesichts eines 10%igen Abschwungs bei den verkauften PCs immer noch nahezu gleiche Geschäftsergebnisse präsentiert, hat sich regelrecht herausragend gehalten, insbesondere die Größe Intels betrachtend. Gerade im längerfristigen Vergleich geht auf, daß das Intel-Geschäft im Jahr 2015 zwar nicht nach oben ausgebrochen ist, aber sich ganz ähnlich wie im Rekordjahr 2014 entwickelt hat und damit weiterhin auf einem (sehr) hohen Niveau liegt. Besonders zu vermerken sei an dieser Stelle, daß diese Seitwärts-Entwicklung bei den Umsatzzahlen von weiterhin hohen Gewinnzahlen begleitet wird – während in vielen anderen Fällen einer flachen Geschäftsentwicklung oftmals die Gewinnzahlen (maßgeblich) darunter zu leiden haben.

Bei Intels Geschäftsjahr ist dieser (übliche) Effekt nur eher schwach ausgeprägt: Gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 verlor man -0,9% beim Umsatz, -1,7% beim nominellen Gewinn sowie -9,3% beim operativen Gewinn. Natürlich könnte man sich bei Intel auch steigende Geschäftszahlen vorstellen, aber angesichts der anhaltenden Schwäche des PC-Markts wäre dies für das Geschäftsjahr 2015 eine Illusion gewesen – insofern hat sich Intel sehr gut gehalten und dabei nahezu die Höchststände des (teilweisen) Rekordjahres 2015 verteidigt. Weiter zugenommen hat dabei der Einfluß der Server-Sparte bei Intel, welche etwas mehr Umsatz und nahezu gleiche Gewinne vorzuweisen hatte, während die Consumer-Sparte mit (geringfügigen) Umsatzverlusten und aber deutlichen Gewinnverlusten zu kämpfen hatte.

Umsatz Gewinn operativer Gewinn
2007 38,4 Mrd. $ 7,0 Mrd. $ 8,3 Mrd. $
2008 37,5 Mrd. $ 5,2 Mrd. $ 8,9 Mrd. $
2009 35,1 Mrd. $ 4,3 Mrd. $ 5,7 Mrd. $
2010 43,6 Mrd. $ 11,6 Mrd. $ 15,9 Mrd. $
2011 53,9 Mrd. $ 12,9 Mrd. $ 17,4 Mrd. $
2012 53,3 Mrd. $ 11,0 Mrd. $ 14,6 Mrd. $
2013 52,7 Mrd. $ 9,6 Mrd. $ 12,3 Mrd. $
2014 55,9 Mrd. $ 11,7 Mrd. $ 15,3 Mrd. $
2015 55,4 Mrd. $ 11,4 Mrd. $ 14,0 Mrd. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Dies spiegelt auch gut die Situation auf dem allgemeinen PC-Markt des Jahres 2015 wieder, welcher natürlich von den hohen Stückzahlen des Consumer-Geschäfts dominiert wird – die guten Umsätze des Server-Segments werden bei diesen stückzahlenbasierten Statistiken (prinzipbedingt) nicht ausreichend hoch gewürdigt. In der Consumer-Sparte gut versteckt dürften dann auch die üblichen Negativzahlen der Smartphone/Tablet-Sparte sein, welche bei den letzten einzeln ausgewiesenen Zahlen einen Null-Umsatz zu einem Milliarden-Verlust auswiesen. Da Intel auch im Jahr 2015 keinen echten Durchbruch auf diesem Marktsegment hat erzielen können, dürfte die Smartphone/Tablet-Sparte auch 2015 nicht gerade positiv zum Geschäftsergebnis beigetragen haben (ohne aber das es genauere Zahlen hierzu gibt).

Das laufende Jahr 2016 dürfte dem abgelaufenen Jahr 2015 dann wahrscheinlich ziemlich gleichen: Da die ganz großen Impulse fehlen, ist eher eine Seitwärtsbewegung (auf allerdings stabilen Umsatz- und Gewinnzahlen) zu erwarten. Intel will zwar im einstelligen Prozentbereich wachsen – aber auch dies will hart erkämpft werden auf einem PC-Markt, dessen Richtung für das Jahr 2016 noch ungewiß ist, und auch angesichts kaum großartiger Produkt-Neuvorstellungen seitens Intel. Andererseits wäre in diesen nach wie vor rauen Zeiten für das PC-Business ein ähnlich nahe an früheren Rekordwerten liegendes Ergebnis auch eine gute Hausnummer – und was nie zu vergessen wäre: Intel verdient auch zu diesen Zeiten jederzeit sehr viel Geld, ist in dieser Frage faktisch eine Anomalie in der PC-Branche. Wer es schafft, in Krisenzeiten dies (sogar dauerhaft) zu erreichen, der ist zudem in der bestmöglichen Ausgangssituation, wenn der Markt mal wieder einen Wachstumspfad beschreiten sollte.