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Intel kehrt mit ersten Alchemist-basierten Mobile-Grafiklösungen zurück in den Grafikkarten-Markt

Mit der offiziellen Vorstellung erster Intel-Grafiklösungen auf Basis diskreter (extra) "Alchemist"-Grafikchips gewinnt der Grafikchip-Markt ab heute wieder einen dritten Chipanbieter hinzu. Allerdings läßt es Intel langsamstmöglich angehen und bringt erst einmal nur eine Ankündigung erster Mobile-Beschleuniger daher – was immer gut für eine Präsentation ist, aber natürlich wenig zum realen Markteintritt sagt. Selbst entsprechende Ankündigungen von Notebook-Herstellern sagen dann nichts darüber aus, wann diese Produkte breit verfügbar werden. Dabei dämpft Intel höchstselbst noch weiter die Erwartungen, indem aktuell nur die zwei kleineren Mobile-Lösungen Arc A350M & A370M auf Basis von SOC2 in den Markt entlassen werden sollen – und die drei größeren Mobile-Lösungen Arc A550M, A730M & A770M auf Basis von SOC1 hingegen erst zum Sommeranfang versprochen werden.

Chip Hardware Speicher TDP-Spanne Release
Arc A770M SOC1 32 Xe (4096 FP32) @ 1650 MHz, 256 Bit 16 GB GDDR6 120-150W Sommeranfang 2022
Arc A730M SOC1 24 Xe (3072 FP32) @ 1100 MHz, 192 Bit 12 GB GDDR6 80-120W Sommeranfang 2022
Arc A550M SOC1 16 Xe (2048 FP32) @ 900 MHz, 128 Bit 8 GB GDDR6 60-80W Sommeranfang 2022
Arc A370M SOC2 8 Xe (1024 FP32) @ 1550 MHz, 64 Bit 4 GB GDDR6 35-50W 30. März 2022
Arc A350M SOC2 6 Xe (768 FP32) @ 1150 MHz, 64 Bit 4 GB GDDR6 25-35W 30. März 2022

Dies bedeutet, dass Intel vorerst nur mit Einsteiger-Lösungen für den Mobile-Bereich daherkommt, deren Performance von Intel selber nur mit den eigenen integrierten Grafiklösungen verglichen wird. Was die eigentlich interessanten Lösungen der A500 & A700 Serie sowie deren Desktop-Pendants zu leisten imstande sind, wird somit (vorerst) weiter nicht offengelegt. Die Gerüchteküche ordnet die Spitzenlösungen von SOC1 im groben auf einem Performance-Level von Radeon RX 6700 XT bis GeForce RTX 3070 Ti ein – was aber natürlich irgendwann auch einmal genauer austariert werden sollte. Mit dem späten Start dieser eigentlich interessanten Lösungen der Alchemist-Generation tut sich Intel sicherlich keinen Gefallen, denn somit kommt man viel zu nahe an die bei AMD & nVidia nachfolgende Ada/RDNA3-Generation heran – gegen welche Alchemist wahrscheinlich ziemlich schwer zu kämpfen haben wird.

Neben den exakten Daten zu den Alchemist-basierten Mobile-Lösungen gab es mit dieser Vorstellung einige weitere Details zu den zugrundeliegenden Intel-Grafikchips. So führt Intel die bislang als SOC1 und SOC2 genannten Grafikchips intern als "ACM-G10" und "ACM-G11" – ein solcher Codename zu SOC3 wurde leider nicht genannt. Interessanterweise soll auch die "Arc A550M" Mobile-Lösung nicht auf SOC3 basieren, sondern auf dem größeren SOC1 – was darauf hindeutet, dass der mittlere SOC3 nicht rechtzeitig spruchreif wird. Daneben gab es Präzisierungen zum Speicherinterface von SOC3 (doch nur 128-bittig) sowie zur Anzahl der ROPs von SOC2 (nur 16). Bestätigt wird zudem, dass die Xe-Cores jeweils 128 FP32-Einheiten sowie Intels Vector-Einheiten jeweils 8 FP32-Einheiten enthalten – eine Auslegung, welche gemäß der Daten von Intels "Architecture Day 2021" zwar bereits nahelag, seinerzeit durch Intel jedoch nicht explizit derart genannt wurde.

Alchemist SOC2 (ACM-G11) Alchemist SOC3 Alchemist SOC1 (ACM-G10)
Chipfläche ~156mm² möglicherweise ~250mm² ~407mm²
Render Slices 2 4 8
Geometrie/Raster-Engines 2 4 8
Xe-Cores 8 16 32
Vector-Einheiten 128 256 512
FP32-Einheiten 1024 2048 4096
XMX-Cores 128 256 512
TMUs 64 128 256
RayTracing-Einheiten 8 16 32
ROPs 16 64 128
Smart-Cache 4 MB 8 MB 16 MB
Speicherinterface 96 Bit GDDR6 128 Bit GDDR6 256 Bit GDDR6
Speichermengen 4/6 GB 8 GB 12/16 GB
PCI Express PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x16 PCIe 4.0 x16
Verkaufsname Arc A300 Serie Arc A500 Serie Arc A700 Serie
Performance (Desktop) grob: GeForce GTX 1650 bis 1650 Super grob: GeForce RTX 3050 bis GeForce GTX 2060 12GB grob: Radeon RX 6700 XT bis GeForce RTX 3070 Ti