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News des 1. September 2022

Laut Twitterer HXL gibt es die unabhängigen Testberichte zu AMDs Ryzen 7000 Prozessoren nicht am 27. September, was weiterhin der Termin des Marktstarts sein dürfte – sondern schon eine Woche vorher am 20. September. Damit entspannt sich die Situation gegenüber der für den 27. September angesetzten Vorstellung von Intels "Raptor Lake" – allerdings kommt AMD mit dieser Tageswahl wohl direkt in die Vorstellung von nVidias GeForce RTX 4090 hinein. Von den exakten Zeitpunkten her besteht leider auch nur eine minimale Differenz, denn nVidias GTC-Keynote ist für 17 Uhr deutscher Zeit angesetzt, der NDA-Fall für die Ryzen-7000-Reviews dürfte üblicherweise 15 Uhr sein. AMD geht damit einer Störung des direkten CPU-Kontrahenten aus dem Weg, eine wirklich sinnvolle Zeitplanung (im Sinne des maximalen Aufmerksamkeitslevels) ist dies jedoch auch wieder nicht.

Vorstellung Testberichte Marktstart
AMD Ryzen 7000 29. August 20. September 27. September
Intel Core i-13000 K/KF 27. September ? angebl. 20. Oktober
nVidia GeForce RTX 4090 20. September ? angebl. Oktober
AMD Navi 31 unbekannt ? angebl. November
nVidia GeForce RTX 4070 & 4080 möglw. Jahreswechsel 2022/23 ? möglw. Jahreswechsel 2022/23
Intel Core i-13000 non-K angebl. CES 2023 ? angebl. zweite Januar-Hälfte 2023
AMD Navi 33 angebl. CES 2023 ? vermtl. Q1/2023
AMD Ryzen 7000 X3D angebl. CES 2023 ? angebl. Februar/März 2023
AMD Navi 32 unbekannt ? unbekannt
nVidia GeForce RTX 4060 unbekannt ? unbekannt
Hinweis: Alle Termin-Angaben derzeit ohne Gewähr, da jederzeit änderbar.

Generell gilt einzurechnen, dass sich die Termine für die Testberichte sowie für den Marktstart unterscheiden können (als offizielles Launch-Datum wird normalerweise letzteres angegeben). Aus den unterschiedlichen Terminen ergeben sich für die Hersteller zwei Vorteile: Zum einen kann man bei späten Verzögerungen in der Lieferkette oder auch mit finalen BIOS-Versionen den Marktstart leicht verschieben, ohne deswegen die anderen Termine zu berühren. Und sofern die Hardware-Tester mehr Zeit benötigen, läßt sich notfalls mal auch der Termin der Testberichte verschieben, ohne deswegen den Marktstart-Termin verändern zum müssen. Zum anderen verhindert der üblicherweise getrennt liegende Termin für Testberichte und Marktstart, dass sich die Testberichte mit realen Straßenpreisen beschäftigen können. Oftmals werden dann alle Preis/Leistungs-Vergleiche faktisch "trocken" auf Basis der Listenpreise angestellt, was bei geringeren Straßenpreisen für die alte Generation oder/und EarlyAdopter-Aufschlägen (des Handels) für die neue Generation das neue Produkt bevorteilt – sicherlich ganz im Sinne des Herstellers.

WCCF Tech notieren fernöstliche Berichte über heißlaufende Ryzen-7000-Prozessoren – welche also ziemlich einfach am Temperatur-Grenzwert von 95°C ankommen, auch schon beim Sechskerner Ryzen 5 7600X. Schon die nächste Meldung hierzu entschärft dies allerdings wieder etwas: Ein manuelles Festsetzen der CPU-Spannung desselben Ryzen 5 7600X führt zu drastisch niedrigeren CPU-Temperaturen (56°C) samt auch einem deutlich geringeren Verbrauch (68W vs 122W unter AIDA64). Selbst ein gewisses Untervolting durch diese manuelle Festsetzung der CPU-Spannung sollte nicht zu derart großen Unterschieden bei CPU-Temperatur und Package-Power führen, so dass hier durchaus noch ein Fehler im aktuellen Mainboard-BIOS (bei der default-Einstellung) vermutet werden kann. Logischerweise gilt es für die Hardware-Tester zu beobachten, auf welchen CPU-Temperaturen Ryzen 7000 läuft, da die TDP-Grenze dieser Prozessoren gestiegen ist, die Chipfläche jedoch leicht kleiner geworden ist.

Laut dem chinesischen MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll die große Welle an Grafikkarten-Preissenkungen erst im September kommen – sowohl bei AMD als auch nVidia. Beide Grafikchip-Entwickler verhandeln derzeit augenscheinlich hinter den Kulissen mit den Grafikkarten-Herstellern – was wohl bedeutet, dass es primär um nachträgliche Preisnachlässe für bereits verkaufte Ware geht. Denn für neue Ware können AMD & nVidia ihre Preise logischerweise ohne jede Absprache senken – und damit ist dann auch schon das eigentliche Problem skizziert: Die Preise für neue Grafikchips & Grafikkarten sind wohl ausreichend niedrig – nur werden jene seitens der Grafikkarten-Hersteller und des Handels nicht bestellt, weil beide noch auf großen Menge an Lagerware exakt derselben Modelle sitzen. Jene wurde zudem auf (aus heutiger Sicht) zu hohen Einkaufspreisen herangeschafft, wäre für die Grafikkarten-Hersteller & Händler ergo nur mit Verlust abzugeben.

Deswegen müssen an dieser Stelle AMD & nVidia ran, welche mit nachträglichen Rabatten auf bereits in der Lieferkette befindliche Ware deren Einkaufspreise nachträglich senken, damit jene wieder verkaufsreif wird. Dies bedeutet jedoch wahrscheinlich nicht, dass es damit zu erheblichen Absenkungen der günstigsten Straßenpreise kommt. Aller Wahrscheinlichkeit geht es hierbei eher um Lagerware, welche sehr ungünstig zum Jahresanfang mit nahezu dem doppelten Preisniveau eingekauft wurde. Der Zweck der Aktion besteht darin, diese Alt-Ware auf den aktuellen Preisstand zu bringen – so dass die Händler also nicht zum Preisstand des Januars anbieten müssen, sondern der Einkaufswert ausreichend tief heruntergebracht wird, um zum Preisstand des Augusts anbieten zu können. Jene Aktion gilt also primär echter Alt-Ware, welche jetzt so lange herumgelegen hat, dass deren Einkaufswert deutlich höher als der aktuelle Verkaufswert ist. In einem pur marktwirtschaftlichen System wäre dies natürlich einfach "Pech" für diejenigen Händler.

Doch jene nutzen jetzt natürlich ihre Beziehungen und ihre Marktmacht aus, letzteres schlicht über einen Stopp jeglicher weiterer Grafikkarten-Einkäufe. Damit nVidia die bei sich selber noch herumliegende Lagerware an Ampere-Chips losbekommt, muß man also dafür sorgen, dass selbiges zuerst bei Grafikkarten-Hestellern und Händlern passiert. Und dies gelingt augenscheinlich nur darüber, die zu miesen Preisen eingekaufte Ware nachträglich zu rabattieren und damit wieder verkaufsfähig zu machen. Allerdings geht es dabei eben eher weniger um tatsächliche Preisstürze bei den besten verfügbaren Grafikkarten-Angeboten. Es geht wohl nur um einen relativen Preissturz – auf das Niveau der aktuell besten verfügbaren Angebote, sprich aus Sicht des Grafikkarten-Käufers ein Nullsummenspiel. Die aktuell zu sehenden größeren Preissenkungen bei GeForce RTX 3090 & 3090 Ti haben hingegen einen anderen Hintergrund: Bei diesen Karten kann man sich aufgrund der üblicherweise hohen Gewinnmargen jene Preissenkungen tatsächlich leisten.

Weit beachtet werden neue Alchemist-Benchmarks, welche Intel zur Arc A770 unter RayTracing in einem Blog-Eintrag offeriert. Hierbei wird rein unter RayTracing gegenüber der GeForce RTX 3060 verglichen, wo sich Arc A770 unter 17 Spielen eine Mehrperformance von um Schnitt +11,6% erarbeiten kann. Dies wird allgemein als ziemlich gutes Ergebnis angesehen, weil es zumindest ausdrückt, dass Intels Alchemist-Generation unter RayTracing keinen solchen Rückstand gegenüber der Rasterizer-Performance wie AMDs RDNA2-basierte Grafikkarten aufweist. Diese gutklassige RayTracing-Performance dürfte Intel zudem bei zukünftigen Grafikkarten weiterhelfen, welche zum einen in höhere Performance-Regionen gehen sollen bzw. bei welchen zum anderen die RayTracing-Performance dann auch wichtiger (als heutzutage) sein wird. Am allgemeinen Performance-Bild der Alchemist-Grafikkarten ändert sich mit diesen Zahlen wahrscheinlich nichts – was wohl erst dann passieren kann, wenn Intel endlich einmal zum offiziellen Launch der größeren Arc-Modelle schreitet.

Chip Hardware Speicher TDP Performance Listenpreis
Arc A770 ACM-G10 32 Xe (4096 FP32) @ 256 Bit 8/16 GB GDDR6 225W etwas oberhalb GeForce RTX 3060 $379
Arc A750 ACM-G10 28 Xe (3584 FP32) @ 256 Bit 8 GB GDDR6 225W maximal GeForce RTX 3060 $319-339
Arc A580 ACM-G10 16 Xe (2048 FP32) @ 128 Bit 8 GB GDDR6 175W grob: Richtung GeForce RTX 3050 $239
Arc A380 ACM-G11 8 Xe (1024 FP32) @ 96 Bit 6 GB GDDR6 75W leicht langsamer als Radeon RX 6400 $139
Arc A310 ACM-G11 4 Xe (512 FP32) @ 64 Bit 4 GB GDDR6 75W grob: noch unterhalb GeForce GTX 1630 $99
Performance-Angaben auf Basis bisheriger Tests, zzgl. eigener Hochrechnungen