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News des 4./5. Juni 2022

Laut WCCF Tech soll die GeForce RTX 4060 zur CES 2023 vorgestellt werden – was dann einen Releasetermin nachfolgend irgendwann im Januar 2023 ergeben sollte. WCCF Tech reden hier zwar von "pushed back", aber im eigentlichen liegt der Launch der Mainstream-Modelle bei nVidia immer deutlich gegenüber dem initalen Angebot bei einer neuen Grafikkarten-Generation zurück. Interessanterweise vermelden WCCF Tech aber auch klar spätere Termine zu den ersten drei GeForce RTX 40 Grafikkarten: GeForce RTX 4090 im Oktober, GeForce RTX 4080 im November und GeForce RTX 4070 im Dezember 2022. Die Release-Reihenfolge entspricht anderen Meldungen zum Thema, terminlich sind es allerdings jeweils zwei Monate später als zuletzt von VideoCardz vermeldet. Damit existiert nun leider eine ziemliche Termin-Spanne zur GeForce RTX 40 Serie – steht vor allem in Frage, ob es tatsächlich noch zu einem Spätsommer-Release kommt.

Kopite7kimi VideoCardz WCCF Tech
GeForce RTX 4090 Juli August (Release) Oktober (Release)
GeForce RTX 4080 - September (Release) November (Release)
GeForce RTX 4070 - Oktober (Release) Dezember (Release)
GeForce RTX 4060 - - CES 2023 (Vorstellung)

Andererseits besteht durchaus die Chance, dass diese genannten Terminlagen sich gar nicht einmal wirklich widersprechen: Jene von VideoCardz könnten sich auf die nVidia-Launches (mit den "Founders Edition" Modellen) beziehen, jene von WCCF Tech hingegen auf jene Zeitpunkte, wenn die Grafikkarten-Hersteller mit ihren Eigenmodellen spruchreif sind. Schließlich könnte nVidia durchaus die schon oft bei neuen Grafikkarten-Generationen angesetzte Vorgehensweise wiederholen, die Grafikkarten-Hersteller bei den initalen Launches sehr kurz zu halten. Jene würden somit zum Launch-Zeitpunkt einer neuen Grafikkarte nicht mit deren Eigendesigns antreten können, selbige wären dann erst ein paar Wochen später bereit. Diese Vorgehensweise ist suboptimal für die Angebotsbreite im Markt, dient allerdings der Limitierung von Leaks. Wie bekannt, sind breite Leaks kaum noch zu verhindern, sobald die Grafikkarten-Hersteller eingeweiht werden bzw. die Arbeit an ihren Eigendesigns aufnehmen – weshalb insbesondere nVidia gern zu diesem Mittel der verspäteten Information greift.

Durchaus weit beachtet wurde ein Video-Test der Radeon 660M mit FSR 2.0 seitens TechEpiphany @ YouTube, bei welchem ein halbwegs flüssig laufendes "God of War" auf dieser integrierten Grafiklösung gezeigt wurde. Jene wird u.a beim Ryzen 5 6600H verbaut, kommt mit nur 6 Shader-Clustern und 384 FP32-Einheiten der RDNA2-Architektur daher, ist also sowohl hochmodern, als auch leistungsmäßig eigentlich überhaupt nicht für AAA-Titel geeignet. Möglich wurde das gute Performance-Ergebnis (von 30-35 fps) natürlich nur durch FSR 2.0, welches hierfür im "Balanced"- und "Performance"-Modus betrieben werden musste, sprich auf einer Rendering-Auflösung von nur 635p bzw. 540p (ausgehend von der Ausgabe-Auflösung von 1080p). Die Grafikqualität ist demzufolge auch eher grauselig, neben der niedrigen Rendering-Auflösung mussten auch die Grafikoptionen deutlich heruntergedreht werden. Aber es handelt sich hierbei eben auch um einen AAA-Titel, welcher selbst auf echten Grafikkarten keine besonders hohen Frameraten auswirft – sprich, eine der schlimmstmöglichen Prüfungen für eine integrierte Grafiklösung.

Dass man ein solches Spiel mal (zeitnah zum Release) mit einer iGPU sinnvoll betreiben kann, war bislang undenkbar – und wäre ohne Upscaler wie FSR 2.0 immer noch nahezu unschaffbar. Bislang beschränkte sich das Gaming-Einsatzfeld von iGPUs primär auf anspruchslose oder ältere Titel – mittels Upscalern sind nun aber auch brandneue AAA-Titel machbar. Und selbst die dabei zu ertragende schwache Grafikqualität hat ihr Gutes: Jene unterstreicht den Zweck echter Grafikkarten bzw. fordert damit indirekt zu deren Erwerb auf. Zugleich kann dieser Fall auch als Aufforderung an die Spieleentwickler verstanden werden, FSR 2.0 so breit und so schnell wie möglich in ihre Spiele einzubauen. Denn zum einen sinkt damit die Einstiegshürde bezüglich der System-Anforderungen beachtbar ab, zum anderen läßt sich das Feature auch auf schnellerer Hardware jederzeit einsetzen, wenn die gewünschte Framerate nicht erreicht wird. Für Spiele-Publisher müsste dies eigentlich ein Traum sein: Ein Features, welches eine breitere Marktabdeckung ermöglicht, und gleichzeitig dem eigenen Support Entlastung bei Fragen der Nutzer nach Performance-Verbesserungen gibt.

Die ComputerBase berichtet über fallende Speicherpreise – bei DDR4 leicht nachgebend, bei DDR5 deutlich bis drastisch geringer. Und in der Tat hat sich hierzu gegenüber dem Stand von diesem März inzwischen entscheidendes getan: Wo seinerzeit die günstigsten lieferbaren DDR5-Module noch bei 7,44 Euro/Gigabyte angefangen haben, sind es nunmehr nur noch 4,68 Euro/GB – eine Reduktion um mehr als ein Drittel (–37%). Damit kostet gleich getakteter DDR5-Speicher erstmals deutlich weniger als DDR4 – was allerdings auch wieder keine ganz große Kunst ist, dies ist letztlich das Ziel der ganzen Entwicklung. Nach wie vor muß man für günstigen Speicher bei DDR5 mehr ausgeben, derzeit sind es +53% Mehrpreis von DDR4/3200 zu DDR5/4800. Aber gegenüber dem Stand vom März, wo selbiger Mehrpreis bei +128% lag (ergo fast das 2,3fache), hat sich inzwischen gewaltig etwas getan. Die CPU-Releases im Herbst 2022 (AMD Zen 4 und Intel Raptor Lake) dürften wahrscheinlich weit weniger vom hohen DDR5-Preis betroffen sein als seinerzeit "Alder Lake".

Preisstand: 05.06.2022 DDR4 DDR5
"2400 MHz" (2400 MT/s) 2,79-3,10 Euro/GByte -
"3200 MHz" (3200 MT/s) 3,06-3,40 Euro/GByte -
"4000 MHz" (4000 MT/s) 4,03-5,50 Euro/GByte -
"4400 MHz" (4400 MT/s) 4,71-9 Euro/GByte -
"4800 MHz" (4800 MT/s) 7,31-16 Euro/GByte 4,68-6 Euro/GByte
"5000 MHz" (5000 MT/s) 9,88-20 Euro/GByte -
"5200 MHz" (5200 MT/s) - 5,68-8 Euro/GByte
"5333 MHz" (5333 MT/s) 15,55-22 Euro/GByte -
"5600 MHz" (5600 MT/s) - 6,56-9 Euro/GByte
"6000 MHz" (6000 MT/s) - 7,81-12 Euro/GByte
"6400 MHz" (6400 MT/s) - 12,78-19 Euro/GByte
DDR4- und DDR5-Preise gemäß dem Geizhals-Preisvergleich am 5. Juni 2022