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nVidia-Geschäftsergebnisse Q4/2015: Erneut Rekorde für Quartal und Gesamtjahr

Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das (grobe) Kalenderquartal Q4/2015 sowie das (grobe) Kalenderjahr 2015 verkündet. Der genaue Quartalszeitraum liegt etwas abweichend vom Kalender auf November 2015 bis Januar 2016 – was zudem bei nVidia auch als das vierte Finanzquartal des Finanzjahres 2016 (nicht 2015!) gilt. Davon abweichend ist zum Vergleich natürlich die kalendermäßige Einordnung besser – auch wenn zu beachten gilt, daß hiermit im eigentlichen Parade-Quartal IV bei nVidia der allgemein eher schlechte Monat Januar eben mit enthalten ist. Dafür hat nVidia geradezu großartig gewirtschaftet: Nachdem im dritten Quartal erstmals die Grenze von 1,3 Milliarden Dollar Umsatz durchbrochen werden konnte, fiel im vierten Quartal nunmehr (knapp) die Grenze von 1,4 Milliarden Dollar Quartalsumsatz. Für ein Unternehmen, welches ansonsten in den Jahren zuvor recht konstant zwischen 800 bis 1200 Millionen Dollar Quartalsumsatz pendelte, ist dies doch ein nicht zu verachtender Sprung.

Q4/2014 Q1/2015 Q2/2015 Q3/2015 Q4/2015
Umsatz 1251 Mio. $ 1151 Mio. $ 1153 Mio. $ 1305 Mio. $ 1401 Mio. $
Gewinn 193 Mio. $ 134 Mio. $ 26 Mio. $ 246 Mio. $ 207 Mio. $
operativer Gewinn 231 Mio. $ 176 Mio. $ 76 Mio. $ 245 Mio. $ 252 Mio. $
Für Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Gegenüber dem Vorquartal legte man damit um 7,4% beim Umsatz zu, der nominelle Gewinn fiel allerdings um 15,9%, während der operative Gewinn hingegen leicht um 2,9% zulegen konnte. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (in Form des vierten Quartals 2014) wird es deutlicher: Um 12,0% beim Umsatz, um 7,3% beim nominellen Gewinn sowie um 9,1% beim operativen Gewinn ging es nach oben. Zum Umsatzgewinn zum Jahresabschluß trugen im übrigen sowohl das reguläre Grafikkarten- als auch das Tegra-Geschäft bei. Letzteres liegt allerdings bei 157 Millionen Dollar Quartalsumsatz immer noch weit außerhalb dessen, wirklich als zweites nVidia-Standbein klassifiziert werden zu können. Bei einem Anteil der Autobranche am Tegra-Geschäft von inzwischen 59% ist nVidia auch weit entfernt von früheren Planungen, mit Tegra den Smartphone/Tablet-Markt erobern zu wollen – allerdings erscheint die Auto-Elekronik als durchaus lukrativerer Zukunftspfad, da sich nVidia hier bereits eine gute Marktposition erarbeiten konnte.

Für das Gesamtjahr 2015 betrachtet hat nVidia erneut einen klaren Rekord aufgestellt: Beim Jahresumsatz wurde erstmals die Marke von 5 Milliarden Dollar durchbrochen. Der weitaus größte Teil kommt dabei durch die Grafikchip-Sparte mit 4,19 Mrd. Dollar Jahresumsatz (+9%), während die Tegra-Sparte bei 0,56 Mrd. Dollar Jahresumsatz (-3%) weiterhin auf ihren Durchbruch wartet. Nomineller und operativer Gewinn stagnierten zwar auf dem hohen Niveau des Vorjahres, aber generell gesehen macht nVidia anscheinend blendende Geschäfte. Dies erstaunt um so mehr, wenn man sich dagegen die anhaltende allgemeine Schwäche des PC-Marktes vor Augen führt. Aber anscheinend haben Zahlen zu den verkauften Komplett-PCs nichts damit zu tun, wie viele (und wie teure) Grafikkarten erworben werden, wo dann auch der Nachrüster- & Umrüster-Markt stark mit hineinspielt (zumindest bei den umsatz- und gewinnträchtigen Gamer-Grafikkarten).

Umsatz Gewinn operativer Gewinn
2007 4,10 Mrd. $ 0,80 Mrd. $ 0,83 Mrd. $
2008 3,42 Mrd. $ -0,03 Mrd. $ -0,07 Mrd. $
2009 3,33 Mrd. $ -0,07 Mrd. $ -0,10 Mrd. $
2010 3,54 Mrd. $ 0,25 Mrd. $ 0,25 Mrd. $
2011 4,00 Mrd. $ 0,58 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2012 4,28 Mrd. $ 0,56 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2013 4,13 Mrd. $ 0,44 Mrd. $ 0,50 Mrd. $
2014 4,68 Mrd. $ 0,63 Mrd. $ 0,76 Mrd. $
2015 5,01 Mrd. $ 0,61 Mrd. $ 0,75 Mrd. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Für das anlaufende Jahr 2016 darf nVidia gemäß unserer Enschätzung mit ähnlich guten Geschäften rechnen, welche dann im zweiten Halbjahr erneut anziehen dürften – dort werden dann erstmals Umsätze auf Basis der Pascal-Generation zu verzeichnen sein, was üblicherweise neuen Schwung verleiht. Ein vorheriger Umsatzschwund bei der "alten" Maxwell-Generation ist dagegen kaum zu erwarten, nVidia verkauft erfahrungsgemäß am besten, wenn die aktuellen Grafikkarten bereits eine gewisse Zeit im Markt stehen. In diesem Fall weichen die Meinungen von Massenmarkt und Enthusiasten-Gemeinde wohl deutlich voneinander ab. Insofern spricht nichts dagegen, das nVidia auch im Jahr 2016 ähnliche oder gar besser laufende Geschäfte machen kann – und so lange das reine Grafikchip-Geschäft derart blendend für nVidia läuft, muß auch die Tegra-Sparte nicht zu ihrem jedes Jahr erneut erwarteten (geschäftlichen) Durchbruch ansetzen.