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Umfrage-Auswertung: Zu welchem System geht die langfristige Tendenz der Windows-Gamer?

Eine Umfrage von Mitte April stellte die provokative Frage in den Raum, auf welcher Plattform sich der Windows-Gamer in mittel- bis langfristiger Zukunft sieht. Als Auswahlmöglichkeiten für den Wechsel weg von Windows als Gaming-Plattform standen hierfür die Spielekonsolen, Linux sowie eine dritte, noch unbekannte Alternative zur Verfügung – und natürlich die Option, nicht zu wechseln, sondern bei Windows zu bleiben. Hierfür stimmten gleich 42,8% der Umfrage-Teilnehmer, welche auch keinen Wechselgrund sehen – weitere 11,7% werden wahrscheinlich bei Windows bleiben, trotz das teilweise Wechselbedarf gesehen wird. Dies sind mit 54,5% erst einmal die knappe Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer, welche also weiterhin Windows als Gaming-Plattform die Treue halten wollen.

Besonders beeindruckend hoch ist diese Zahl aber nicht – denn immerhin ergibt dies schließlich 45,5% der Umfrage-Teilnehmer, welche eher von Windows wegwechseln als denn bleiben werden. In Richtung Spielekonsolen düfte sich hierbei nur ein geringer Teil entscheiden – 1,6% sicher und 2,2% möglicherweise. Klarer Favorit ist hingegen Linux, zu welchem 13,6% sicher und 21,5% möglicherweise wechseln wollen, zusammen sind dies immerhin 35,1% aller Umfrage-Teilnehmer. Damit bleibt noch jene 6,6%, welche auf eine dritte, derzeit noch nicht bekannte Lösung hoffen – was aber auch bedeutet, das von diesen das derzeitige Angebot an Windows-Alternativen noch nicht als wirklich ausreichend angesehen wird.

Natürlich bedeutet diese Umfrage-Ergebnisse mitnichten, das es in Zukunft zu einer gleichen oder auch nur ähnlich aussehende Verteilung der Gaming-Plattformen kommen wird. Viele Anwender setzen ihre Wechselabsichten dann letztlich nicht um, zudem können neuere, derzeit noch nicht absehbare Entwicklungen stark für oder gegen einzelne Plattformen sprechen. Der relevante aus dieser Umfrage mitzunehmende Punkt ist die hierbei herauszulesende großflächige Unzufriedenheit damit, wie sich Windows als Gaming-Plattform entwickelt hat. Aus dieser Unzufriedenheit resultiert dann, das fast die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer Wechselgedanken mit sich herumträgt – für eine (sehr) große Plattform wie Windows ist dies ein desaströses Ergebnis.

Wohl nur der Mangel an sofort umsetzbaren Alternativen verhindert, das diese Stimmungslage umgehend zu Marktanteilsverlusten für Windows führt (in anderen Branchen wäre umgehend "Land unter", wenn nahezu die Hälfte der eigenen Kunden derartig Wechselabsichten verkünden würden). Das bekannte Defacto-Monopol schützt Microsoft (weitgehend) vor dem Wettbewerb und gibt Windows gleichzeitig ein wenig Karenzzeit – innerhalb welcher man es entscheidend besser machen sollte, um dieser (für Microsoft) schlechten Tendenz entgegenzuwirken. Schafft man diese Wende nicht, dann wird sich diese Stimmungslage mittel- und langfristig doch noch auswirken – sicherlich nicht in diesem großen Maßstab wie laut der Umfrage, aber dennoch bemerkbar.