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Umfrage-Auswertung: Welche Auswirkungen hat der Mining-Boom auf den Grafikkarten-Kauf?

Die Umfrage der letzten Woche widmete sich den Auswirkungen des aktuellen (aber derzeit vielleicht schon wieder abflauenden) Mining-Booms auf den Grafikkarten-Kauf. Schließlich sind seit einigen Wochen einige beliebte Grafikkarten nur zu zu extremen Preisen oder gar nicht mehr erhältlich – und selbst wenn nicht jeder Grafikkarten-Interessent unbedingt jetzt kaufen muß, wird dies doch einige Nutzer getroffen haben, deren Aufrüstung eben einfach innerhalb der letzten Wochen geplant war. Allerdings haben nur zusammengerechnet 3,1% der Umfrage-Teilnehmer wirklich zu überhöhten Preisen oder aber eine andere Grafikkarte als ursprünglich geplant erstanden – nominell ist dies sicherlich wenig, andererseits gerechnet auf den (vergleichsweise kurzen Zeitraum von nur grob 2 Monaten) auch wiederum eher normal.

Das hier dennoch ein erheblicher Bedarfsstau vorliegt, kann man an jenen 8,4% der Umfrage-Teilnehmer sehen, welche ihren dringend anstehenden Grafikkarten-Kauf derzeit einfach nicht realisieren können. Im Sinne dessen, das selbst im Enthusiasten-Umfeld Grafikkarten im Schnitt nur aller 2½ Jahre gewechselt werden, ist dies eine starke Zahl (für die relativ gesehen zeitliche Kürze des Mining-Booms). Dies deutet ziemlich stark darauf hin, das nach dem Ende des Mining-Booms und vor der Beruhigung des Grafikkarten-Markts noch eine längere Zwischenphase anstehen dürfte, innerhalb welcher dieser erhebliche Bedarfsstau erst einmal abgearbeitet werden muß. Teilweise kann sich dieser natürlich auch aus jetzt gebraucht angebotenen ehemaligen Mining-Karten speisen. Allerdings dürften speziell die professionellen Miner wohl noch vergleichsweise lange auf Grafikkarten als Mining-Instrumente setzen, der aktuelle Boom geht schließlich (im Gegensatz zum Ende des Bitcoin-Booms) nicht wegen des Umschwungs auf neue Mining-Technik zu Ende.

Dabei ist selbst die These vom Ende des Mining-Booms allerdings immer noch nicht sicher – schließlich sind hierfür die zwei Faktoren der steigenden Mining-Schwierigkeit sowie des schwächelnden Ethereum-Kurses zusammengekommen. Sollte der Ethereum-Kurs sich hingegen erholen (und Crypto-Währung sind nun einmal extrem volatil), würde das Crypto-Mining umgehend wieder für satte Gewinne sorgen können. Auch aus dieser Warte heraus werden die professionellen Miner ungeachtet aktuell schmaler Gewinne weiterminern – sobald die Hardware erst einmal abbezahlt ist, drückt schließlich nirgendwo direkt der Schuh, womit man schlicht auf wieder steigenden Kurse in der Zukunft setzen kann. Hier liegt denn auch ein wesentlicher Unterschied zum seinerzeitigen Bitcoin-Boom: Damals übernahmen FPGAs und ASICs recht schnell den Mining-Job von Grafikkarten. Derzeit zeigen sich die neuen Crypto-Währungen bzw. deren Schürfverfahren jedoch weiterhin resistent gegenüber diesem Ansatz – und sollte dies weiterhin halten, werden die Crypto-Miner dann wohl sogar zu Dauerkunden der Grafikkarten-Industrie.