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Umfrage-Auswertung: Ändert die GTX970-Affäre irgendetwas an den Kaufentscheidungen?

Die Umfrage der letzten Woche stellte die Frage, ob die GTX970-Affäre irgendetwas an den Kaufentscheidungen der Grafikkarten-Käufern ändern wird. Daß es keine welterschütterend große Änderung in dieser Frage geben würde, war vorab klar – insofern überraschen jene 47,7% der Umfrage-Teilnehmer nicht wirklich, welche keine Änderung des Kaufverhaltens beabsichtigen. Trotzdem ergibt sich damit eine knappe Mehrheit, welche zumindest teilweise eine Änderung des Kaufverhaltens beabsichtigt: 28,4% wollen AMD mehr Beachtung geben, 16,4% wollen versuchen, generell AMD zu kaufen und 7,5% wollen konsequent nur noch AMD kaufen. Gerade die letzte Prozentzahl hört sich nach wenig an, hätte jedoch einige Sprengkraft, wenn jene tatsächlich umgesetzt werden würde – ein paar Prozentpunkte bedeuten in diesem hart umkämpften und AMD derzeit klar hinten liegend sehenden Markt dann doch einiges.

Zugerechnet diejenigen, welche versuchen wollen, generell AMD zu kaufen und auch zum geringen Teil jene eingerechnet, welche AMD mehr Beachtung geben wollen, ergibt sich – abgerechnet derjenigen, die sowieso AMD gekauft hätten – ein grob geschätztes zusätzliches Marktpotential für AMD von grob gerechnet 15% unter den 3DCenter-Lesern. Sollte diese Zahl tatsächlich eintreffen, wäre dies ein heftiger Marktumschwung, AMD könnte (bei einer langanhaltend gleichen Stimmungslage) anstatt bei 49% Marktanteil unter den 3DCenter-Lesern in absehbarer Zeit bei vielleicht 60% stehen – was nur noch 40% für nVidia übrig lassen würde. Aller Vermutung nach werden die Auswirkungen in der Praxis jedoch nicht so hoch ausfallen wie momentan mittels dieser Umfrage prognostiziert, ein paar Prozentpunkte Zugewinn für AMD scheinen jedoch kaum verhinderbar und als ein (verdienter) Verlust, welchen nVidia mittels der GTX970-Affäre einstecken muß.

Die Umfrage war zudem in die drei Kategorien "nVidia-Käufer", "Wechselkäufer" und "AMD-Käufer" unterteilt, damit man sehen kann, ob jene eventuell abweichend voneinander gestimmt haben. Nicht wirklich unerwartet sind die nVidia-Käufer weit weniger bereit, strikt auf AMD zu wechseln als die typischen Wechselkäufer, mit allerdings einer Abweichung: Wenn es um die Mehrbeachtung von AMD geht, liegen die nVidia-Käufer deutlich vor den Wechselkäufern. Hir dürfte aber wohl schlicht mit hineinspielen, daß man als typischer Wechselkäufer AMD sowieso schon ausreichend beachtet – und daher wenn dann eher zu drastischeren Maßnahmen blickt. In der Summe tendieren die Wechselkäufer durch die GTX970-Affäre mehr in Richtung AMD-Käufer und die nVidia-Käufer mehr in Richtung Wechselkäufer.

AMD-Käufer nVidia-Käufer Wechselkäufer insgesamt
(Anteile) (19,8%) (38,2%) (42,0%) (100%)
An meinem Kaufverhalten wird sich nichts ändern. 100% 43,8% 26,4% 47,7%
Werde wegen der GTX970-Affäre AMD mehr Beachtung geben. - 35,7% 35,2% 28,4%
Werde wegen der GTX970-Affäre versuchen generell AMD zu kaufen. - 14,0% 26,4% 16,4%
Werde wegen der GTX970-Affäre konsequent nur noch AMD kaufen. - 6,5% 12,0% 7,5%

Dies kann generell gesprochen nur gut sein, denn derzeit existiert hierbei ein eher ungesundes Verteilungsverhältnis von immerhin 38,2% nVidia-Käufer bei nur 19,8% AMD-Käufer und nur 42,0% Wechselkäufer. Dem Grafikkarten-Markt sowie dem Wettbewerb in diesem würde in jedem Fall eine geringere Menge an nVidia-Käufern gut tun, sowie viel mehr Wechselkäufer – denn nur dann haben die Marktteilnehmer Grund, sich wirklich anstrengen und kann man sich solche "Scherze" wie eben die GTX970-Affäre oder aber nVidias jüngsten Fauxpas in Form der Deaktivierung der Treiber-Übertaktung bei den mobilen Maxwell-Chips nicht mehr leisten.