Zusammenfassung

Sonntag, 28. Oktober 2007
 / von Leonidas
 

Zusammengefasst in einer (grob chronologisch geordneten) Tabelle sieht der derzeitige Wissensstand also folgendermaßen aus:

  ATI nVidia S3
HighEnd (Enthusiast) R680 (Dual RV670, Jahresanfang)
Direct3D 10.1, PCI Express 2.0, 55nm, DualChip-Lösung, 2x 320 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 2x 16 TMUs, 2x 256 Bit DDR Speicherinterface
G90 (Jahresanfang)
PCI Express 2.0, 65nm
 
Performance RV670 (19. November)
Direct3D 10.1, PCI Express 2.0, 55nm, 320 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 16 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Varianten:
• Radeon HD 2950 XT
825/1200 MHz, 512 MB GDDR4, 132W TDP, 299 Dollar Listenpreis
• Radeon HD 2950 Pro
750/900 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, 104W TDP, 249 Dollar Listenpreis
• Radeon HD 2950 GT (Jahresanfang)
Abspeckungen?, 600/? MHz, 80W TDP, wahrscheinlich 256 MB GDDR3, vermutlich 199 Dollar Listenpreis
G80 (Jahresende)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm, 128 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 384 Bit DDR Speicherinterface, Varianten:
• GeForce 8800 GTS (neu)
nur 112 Shader-Einheiten, nur 56 TMUs, nur 320 Bit DDR Speicherinterface, 500/1200/800 MHz, 320 MB GDDR3, ca. 125W

G92 (29. Oktober)
65nm, wahrscheinlich 64 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 32 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, Varianten:
• GeForce 8800 GT
600/900 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, 110W TDP, 199 bzw. 249 Dollar Listenpreis

 
Mainstream RV635 (Jahresanfang)
Direct3D 10.1, PCI Express 2.0, 55nm, wahrscheinlich 128 Bit DDR Speicherinterface, Varianten:
• Radeon HD 2650 XT
• Radeon HD 2650 Pro
G96 (Frühling)
PCI Express 2.0, 65nm, wahrscheinlich 128 Bit DDR Speicherinterface
Chrome 460 (Jahresanfang)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm
LowCost (Value) RV620 (Jahresanfang)
Direct3D 10.1, PCI Express 2.0, 55nm, wahrscheinlich 64 Bit DDR Speicherinterface, Varianten:
• Radeon HD 2500 XT
• Radeon HD 2500 Pro
G98 (November)
PCI Express 2.0, 65nm, 64 Bit DDR Speicherinterface, 59 Dollar Listenpreis
Chrome 430 (Jahresanfang)
Direct3D 10.1, PCI Express 1.1, 65nm
Anmerkung: Die Anzahl der Shader-Einheiten ist zwischen verschiedenen Grafikchip-Entwicklern nicht direkt miteinander vergleichbar, da hier zumeist jeweils vollkommen andere Ansätze verfolgt wurden. Die Anzahl der Shader-Einheiten ist somit eigentlich nur innerhalb desselben Grafikchip-Entwicklers vergleichbar. Ganz grob kann man allerdings für die aktuelle Direct3D10-Generation ansetzen, daß die MADD-Rechenleistung der Shader-Einheiten von nVidia (auf gleichem Takt) ungefähr doppelt so hoch ist wie diejenige der Shader-Einheiten von ATI. Diese MADD-Rechenleistung ist zwar die klar wichtigste Kenngröße, allerdings gibt es natürlich noch andere von Grafikchips zu bewältigende Rechenoperationen.

Um gerade die Situation bei den demnächst erscheinenden neuen Karten für das Performance-Segment noch etwas klarer zu machen, haben wir diese nachfolgend nochmals aufgelistet. Ausgangspunkt für die Einordnung war hierbei der (bislang bekannte) Listenpreis dieser Karten – basierend auf der Überlegung, daß die Grafikchip-Entwickler ihre Listenpreise durchaus passend zur herauskommenden Performance wählen. Nichts desto trotz soll folgende Tabelle noch keine wirklichen Aussagen zur Performance geben, sondern eher nur die neu in den Markt kommenden Grafikkarten für das Performance-Segment den bisherigen Angeboten dieses Preisbereichs gegenüberstellen:

aktueller Stand Preislage November/Dezember
ATI Radeon HD 2900 Pro 1024MB (R600-Chip)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, 320 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 512 Bit DDR Speicherinterface, 600/800 MHz, 1024 MB GDDR3, ca. 160W
  299 Dollar ATI Radeon HD 2950 XT 512MB (RV670-Chip)
Direct3D10.1, PCI Express 2.0, 55nm, 320 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 16 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 825/1200 MHz, 512 MB GDDR4, 132W TDP
nVidia GeForce 8800 GTS 640MB (neu) (G80-Chip)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm, 112 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 320 Bit DDR Speicherinterface, 320 MB GDDR3, 500/1200/800 MHz, ca. 115W
ATI Radeon HD 2900 Pro 512MB (R600-Chip)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, 320 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 512 Bit DDR Speicherinterface, 600/800 MHz, 512 MB GDDR3, ca. 150W
nVidia GeForce 8800 GTS 320MB (G80-Chip)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm, 96 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 320 Bit DDR Speicherinterface, 320 MB GDDR3, 500/1200/800 MHz, 103W
249 Dollar ATI Radeon HD 2950 Pro 512MB (RV670-Chip)
Direct3D10.1, PCI Express 2.0, 55nm, 320 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 16 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 750/900 MHz, 512 MB GDDR3, 104W TDP
nVidia GeForce 8800 GT 512MB (G92-Chip)
65nm, wahrscheinlich 64 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 32 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 512 MB GDDR3, 600/900 MHz, 110W TDP
ATI Radeon HD 2900 GT 256MB (R600-Chip)
Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, 240 Shader-Einheiten, 256 Bit DDR Speicherinterface, 600/800 MHz, 256 MB GDDR3, ca. 120W
  199 Dollar ATI Radeon HD 2950 GT (RV670-Chip)
Direct3D10.1, PCI Express 2.0, 55nm, technische Daten/Abspeckungen noch unbekannt, 80W TDP
nVidia GeForce 8800 GT 256MB (G92-Chip)
65nm, wahrscheinlich 64 Shader-Einheiten, wahrscheinlich 32 TMUs, 256 Bit DDR Speicherinterface, 256 MB GDDR3, 600/900 MHz, 110W TDP
Anmerkung: Die Anzahl der Shader-Einheiten ist zwischen verschiedenen Grafikchip-Entwicklern nicht direkt miteinander vergleichbar, da hier zumeist jeweils vollkommen andere Ansätze verfolgt wurden. Die Anzahl der Shader-Einheiten ist somit eigentlich nur innerhalb desselben Grafikchip-Entwicklers vergleichbar. Ganz grob kann man allerdings für die aktuelle Direct3D10-Generation ansetzen, daß die MADD-Rechenleistung der Shader-Einheiten von nVidia (auf gleichem Takt) ungefähr doppelt so hoch ist wie diejenige der Shader-Einheiten von ATI. Diese MADD-Rechenleistung ist zwar die klar wichtigste Kenngröße, allerdings gibt es natürlich noch andere von Grafikchips zu bewältigende Rechenoperationen.

Damit wird sich dieses Marktsegment, in welchem sich vor dem Erscheinen der Radeon HD 2900 Pro/GT faktisch nur eine einzige Karte in Form der GeForce 8800 GTS 320MB tummelte, schon in naher Zukunft von beiden Grafikchip-Entwicklern reichhaltig mit verschiedenen Lösungen für jeden Preisbereich bestückt werden. Gleichfalls wird allerorten wohl Performance satt zu annehmbaren Preisen geboten werden: ATIs Radeon HD 2950 XT mit einer Performance nahe der jetzigen Radeon HD 2900 XT oder auch die neue GeForce 8800 GTS mit dann 112 Shader-Einheiten (anstatt jetzt 96) sind zu ihrem Preispunkt aller Ehren wert, aber auch die kleinere RV670-Ausführung in Form der Radeon HD 2950 Pro bzw. die GeForce 8800 GT werden eine Preisstufe darunter ihre Käufer finden.

Sehr interessant wird daneben sein, wie gut die jetzige Radeon HD 2900 Pro gegenüber der Radeon HD 2950 XT abschneiden wird. Zwar hat die RV670-basierende Karte mit 825/1200 zu 600/800 MHz die klar höheren Taktraten, allerdings hat die R600-basierende Karte immer noch ihr 512bittiges Speicherinterface. In der Summe ergibt dies bei Rechen- und Texturierleistung einen Vorteil von 37,5 Prozent für die Radeon HD 2950 XT, bei der Speicherbandbreite ist die Radeon HD 2900 Pro dagegen mit 33 Prozent im Vorteil. Da die aktuellen HighEnd-Lösungen von ATI jedoch eigentlich mehr als ausreichend Speicherbandbreite besitzen, ist dann doch zu erwarten, daß der Vorteil bei der Rechen- und Texturierleistung zugunsten der Radeon HD 2950 XT ausschlagen wird.

Problematisch (für ATI) ist allerdings der sehr günstige Preis, zu welchem die Radeon HD 2900 Pro aktuell in den Markt gelangt – zu dieser Preislage ist sie weniger zur kommenden Radeon HD 2950 XT, sondern vielmehr zur kommenden Radeon HD 2950 Pro zu vergleichen. Und aufgrund der niedrigeren Taktraten der Radeon HD 2950 Pro (750/900 MHz) sieht das Verhältnis in diesem Vergleich dermaßen aus, daß die Radeon HD 2950 Pro bei der Rechen- und Texturierleistung nur noch um 25 Prozent führt, die Radeon HD 2900 Pro bei der Speicherbandbreite jedoch um gleich 78 Prozent vorn liegt. Es ist hier anzunehmen, daß die Radeon HD 2900 Pro dieses Duell doch für sich entscheiden wird – womit diese Karte immer mehr zum absoluten Geheimtip wird. Allerdings hat die Radeon HD 2950 Pro natürlich andere Vorteile zu bieten: SingleSlot-Design, geringere Stromaufnahme und damit potentiell leiserer Lüfter.

Insgesamt gesehen werden ATI und nVidia wohl ein ziemlich rundes Angebot für das Performance-Segment präsentieren – was den Verkauf an Direct3D10-Grafikkarten nicht unerheblich ankurbeln dürfte, fehlten bisher doch zwischen (meist zu langsamen) Mainstream- und (meist zu teurerem) HighEnd-Segment Direct3D10-Lösungen mit hoher Performance zu vertretbarem Preis (die GeForce 8800 GTS als Einzelkämpfer einmal ausgenommen). Die eigentlichen HighEnd-Lösungen werden dagegen wohl erst zum Jahresanfang in den Markt treten, hier gibt es aber noch große Informationslücken, welche wohl erst in Nachträgen zu diesem Artikel nach und nach beseitigt werden können.