Eine Neuordnung des 3DCenter Performance-Index (Seite 2)

Sonntag, 16. Juli 2023
 / von Leonidas
 

Nachdem die FullHD-Performance mit diesen neuen Benchmarks eine klar stärkere Performance-Skalierung insbesondere an der Leistungsspitze gezeigt hat, mussten sicherheitshalber natürlich auch die Performance-Werte unter der UltraHD/4K-Auflösung komplett neu erstellt werden. Selbst wenn eine stärkere CPU-Performance primär nur unter der FullHD-Auflösung wirkt, gewisse Auswirkungen dessen gab es immer auch unter der 4K-Auflösung, gerade mit der aktuellen Grafikkarten-Generation. Leider ergaben sich in den Benchmarks zur 4K-Auflösungen größere Werte-Lücken bei den kleineren Karten, welche teilweise zu selten für eine solide Performance-Einordnung getestet wurden. Dies trifft zum einen auf die Radeon RX 6600 Serie zu – wenngleich die dort zu sehende Tendenz (der vorhandenen neuen Benchmark-Werte) eher dafür spricht, dass die früheren Index-Werte hier weiterhin Bestand haben sollten.

Und dies trifft genauso zu auf die GeForce RTX 20 Serie (unterhalb der GeForce RTX 2080 Ti), wo es gleichfalls zu wenige neue Werte gab bzw. jene zudem teilweise recht wenig Sinn ergaben, um eine (neue) Performance-Einordnung vorzunehmen. Bei diesen GeForce RTX 20 Modellen unterhalb der GeForce RTX 2080 Ti war gemäß der vorliegende Benchmark-Werte allerdings durchaus eine minimale Tendenz zu höheren Performance-Werten festzustellen, allerdings blieb der Werterahmen klein (+1-2%) und fehlte es wie gesagt an der Durchgängigkeit von Benchmark-Werten, um sich hierzu wirklich sicher sein zu können. Zu beiden Produktgruppen wurden somit keine gemittelten Performance-Werte (und somit keine neuen Index-Werte) aufgestellt, was angesichts der (kleinen) denkbaren Fehlerquote sowie der geringen Bedeutung der 4K-Auflösung für diese Beschleuniger jedoch als kaum tragisch erscheint.

Die nVidia-Ergebnisse unter der 4K-Auflösung zeigen sehr maßvolle Unterschiede in der Performance-Skalierung, welche nirgendwo den Rahmen von +3% verlassen. In gewissem Sinne wären diese neuen Performance-Ergebnisse für nVidia-Grafikkarten somit negierbar bzw. reduzieren sich fast nur auf eine etwas höhere Performance zwischen GeForce RTX 3060 12GB und GeForce RTX 3080. Der Rest der schnelleren nVidia-Grafikkarten geht diesen Schritt dann primär nur mit, entwickelt aber keine eigene, besonders abweichende Performance-Skalierung. Interessanterweise skaliert selbst die GeForce RTX 2080 Ti sogar gleichartig mit – und setzt sich mit diesen neueren Benchmarks (um ein minimales Stückchen) wieder vor die GeForce RTX 3070.

4K/2160p alt CB PCGH PC-Welt TPU TS neu Differenz
GeForce RTX 4090 397,0% 435,9% 409,8% 401,4% 384,6% 400,2% 405,5% +8,5PP / +2,1%
GeForce RTX 4080 300,6% 323,4% 306,1% 303,0% 298,9% 308,1% 307,3% +6,7PP / +2,2%
GeForce RTX 4070 Ti 237,6% 253,3% 239,3% 240,8% 236,3% 247,6% 241,2% +3,6PP / +1,5%
GeForce RTX 4070 190,3% 205,0% 196,3% 193,5% 236,3% 198,7% 195,9% +5,6PP / +2,9%
GeForce RTX 4060 Ti 8GB - - 141,4% - 130,8% - 139,3% -
GeForce RTX 4060 - - 114,8% - 109,9% - 113,2% -
GeForce RTX 3090 Ti 254,5% ~273% 261,1% 240,8% 262,6% ~256% 261,2% +6,7PP / +2,6%
GeForce RTX 3090 231,5% ~251% - 228,4% 231,9% ~233% 236,8% +5,3PP / +2,3%
GeForce RTX 3080 Ti 225,5% - 229,1% 220,3% ~228% ~227% 231,1% +5,6PP / +2,5%
GeForce RTX 3080 10GB 201,2% 219,3% 207,8% 203,5% 200,0% ~204% 206,9% +5,7PP / +2,8%
GeForce RTX 3070 Ti 164,2% - - 163,0% 164,8% ~164% 164,8% +0,6PP / +0,4%
GeForce RTX 3070 151,5% ~151% 152,0% 149,7% 153,8% ~153% 152,5% +1,0PP / +0,7%
GeForce RTX 3060 Ti 131,5% ~133% 132,0% 132,5% 131,9% - 132,5% +1,0PP / +0,8%
GeForce RTX 3060 12GB 100% 100% 100% ~100% 100% ~100% 100% -
GeForce RTX 2080 Ti FE 149,7% - 157,0% - 151,6% - 153,1% +3,4PP / +2,3%
"alt" = bisheriger UltraHD/4K Performance-Index, normalisiert auf GeForce RTX 3060 12GB = 100%, "neu" = Grundlage des neuen FullHD Performance-Index, "PP" = Prozentpunkte

Die AMD-Grafikkarten zeigen unter der 4K-Auflösungen dann eine etwas abweichende bzw. eher wieder "normale" Performance-Skalierung gegenüber den nVidia-Grafikkarten: Hier gewinnen die schwächeren Grafikkarten weniger hinzu und die stärkeren Grafikkarten etwas mehr hinzu. Wie bei den nVidia-Ergebnissen bleibt allerdings alles im Rahmen kleiner Prozentanteile an Zuwachs. Das bisherige Performance-Bild unter der 4K-Auflösung wird hiermit also mitnichten angetastet, sondern verschiebt sich an der Leistungsspitze einfach nur um 1-3% Prozent nach oben. Die Folge ist eine minimal bessere Performance-Skalierung primär gegenüber älteren Grafikkarten, während sich zwischen RDNA2- und RDNA3-Modellen kaum etwas ändert.

4K/2160p alt CB PCGH PC-Welt TPU TS neu Differenz
Radeon RX 7900 XTX 310,3% ~337% 320,9% 321,9% 311,0% ~323% 320,2% +9,9PP / +3,2%
Radeon RX 7900 XT 263,0% 285,5% 273,4% 272,5% 260,4% ~271% 271,3% +8,3PP / +3,2%
Radeon RX 7600 - - 107,0% - 100,0% - 105,9% -
Radeon RX 6950 XT 225,5% ~246% 231,6% 218,0% - ~232% 230,8% +5,3PP / +2,4%
Radeon RX 6900 XT 212,1% 233,3% - 209,9% 209,9% ~213% 218,1% +6,0PP / +2,8%
Radeon RX 6800 XT 195,2% 211,3% 201,6% 193,1% 195,6% ~199% 199,8% +4,6PP / +2,4%
Radeon RX 6800 170,3% ~179% 170,1% 166,6% 169,2% ~176% 173,5% +3,2PP / +1,9%
Radeon RX 6700 XT 133,9% ~142% 135,7% 132,5% 130,8% - 135,8% +1,9PP / +1,4%
GeForce RTX 3060 12GB 100% 100% 100% ~100% 100% ~100% 100% -
"alt" = bisheriger UltraHD/4K Performance-Index, normalisiert auf GeForce RTX 3060 12GB = 100%, "neu" = Grundlage des neuen FullHD Performance-Index, "PP" = Prozentpunkte

Wie auch im FullHD-Bereich skalieren die Intel-Grafikkarten auch unter der 4K-Auflösung etwas nach oben – nicht viel, aber angesichts von deren Performance-Klasse durchaus bemerkenswert (bzw. stärker als nominell gleich schnelle AMD- und nVidia-Grafikkarten). Da auch die Skalierung zwischen alten und neuen Index-Werten bei den Intel-Grafikkarten auffälligerweise recht ähnlich zur FullHD-Auflösung ist, dürfte hiermit eher der Effekt besserer Grafikkarten-Treiber zu sehen sein. Trotz der unter der 4K-Auflösung mit größten Zuwächse reicht es für die Intel-Grafikkarten natürlich nicht aus, deren Performance-Bild grundlegend zu verändern – dafür ist dann einfach deren Hardware-Ansatz nicht ausreichend. Bessere Treiber und mehr CPU-Power konnten dieses Bild bisher bestenfalls etwas aufhübschen.

4K/2160p alt CB PCGH PC-Welt TPU TS neu Differenz
Arc A770 "LE" 16GB 118,2% - 119,7% - 122,0% - 121,7% +3,5PP / +3,0%
Arc A750 103,6% - 107,0% - 100,0% - 106,5% +2,9PP / +2,8%
GeForce RTX 3060 12GB 100% 100% 100% ~100% 100% ~100% 100% -
"alt" = bisheriger UltraHD/4K Performance-Index, normalisiert auf GeForce RTX 3060 12GB = 100%, "neu" = Grundlage des neuen FullHD Performance-Index, "PP" = Prozentpunkte

In der Summe sind die Zugewinne unter der 4K-Auflösung gering, somit auch die früheren Index-Werte nicht wirklich falsch. Aber da nun einmal alles beides in voller Schönheit vorliegt, wurden basierend auf den vorstehenden Performance-Werten somit auch neue Index-Werte im 3DCenter Performance-Index für die Auflösungen FullHD und UltraHD/4K gebildet. Jene sind wie üblich als Mittelwert der vorliegenden Tests zu verstehen, einzelne Hardware-Tests können logischerweise schwächere oder stärkere Performance-Skalierungen aufweisen. Im Fall der 4K-Auflösung ergeben die neuen Index-Werte gemäß der nachfolgenden Veränderungs-Tabelle nur eine kosmetische Korrektur, bei der FullHD-Auflösung zeigen sich inbesondere an der Leistungsspitze jedoch recht erhebliche Index-Änderungen bzw. -Zuwächse.

FullHD-Index UltraHD/4K-Index
Arc A770 "LE" 16GB 1190%  →  1230% 195%  →  201%
Arc A770 8GB neu:  ~1210% neu:  ~195%
Arc A750 1100%  →  1120% 171%  →  176%
Radeon RX 7900 XTX 2740%  →  2980% 512%  →  530%
Radeon RX 7900 XT 2530%  →  2720% 434%  →  448%
Radeon RX 7600 neu:  1330% neu:  175%
Radeon RX 6900 XT "LC" ~2260%  →  ~2390% ~376%  →  ~386%
Radeon RX 6950 XT 2250%  →  2380% 372%  →  382%
Radeon RX 6900 XT 2150%  →  2280% 350%  →  360%
Radeon RX 6800 XT 2030%  →  2130% 322%  →  330%
Radeon RX 6800 1780%  →  1850% 281%  →  287%
Radeon RX 6750 XT keine Änderung 234%  →  236%
Radeon RX 6700 XT keine Änderung 221%  →  224%
Radeon RX 6700 ~1380%  →  ~1340% ~185%  →  ~186%
Radeon RX 6650 XT 1310%  →  1270% keine Änderung
Radeon RX 6600 XT 1260%  →  1220% keine Änderung
Radeon RX 6600 1090%  →  1050% keine Änderung
GeForce RTX 4090 3000%  →  3260% 655%  →  675%
GeForce RTX 4080 2690%  →  2890% 496%  →  510%
GeForce RTX 4070 Ti 2370%  →  2510% 392%  →  400%
GeForce RTX 4070 2030%  →  2140% 314%  →  324%
GeForce RTX 4060 Ti 8GB neu:  1660% neu:  230%
GeForce RTX 4060 neu:  1360% neu:  187%
GeForce RTX 3090 Ti 2300%  →  2430% 420%  →  432%
GeForce RTX 3090 2170%  →  2280% 382%  →  392%
GeForce RTX 3080 Ti 2130%  →  2240% 372%  →  382%
GeForce RTX 3080 12GB ~2060%  →  ~2160% ~348%  →  ~362%
GeForce RTX 3080 10GB 1990%  →  2070% 332%  →  342%
GeForce RTX 3070 Ti 1720%  →  1780% 271%  →  272%
GeForce RTX 3070 1640%  →  1680% 250%  →  252%
GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X ~1510%  →  ~1530% ~226%  →  ~228%
GeForce RTX 3060 Ti GDDR6 1460%  →  1480% 217%  →  219%
Titan RTX 1630%  →  1680% 258%  →  264%
GeForce RTX 2080 Ti FE 1580%  →  1630% 247%  →  253%
GeForce RTX 2080 Ti Ref. 1540%  →  1590% 239%  →  244%
GeForce RTX 2080 Super 1380%  →  1420% keine Änderung
GeForce RTX 2080 FE 1310%  →  1340% keine Änderung
GeForce RTX 2080 Ref. 1270%  →  1300% keine Änderung
GeForce RTX 2070 Super 1230%  →  1250% keine Änderung
alle Werte gemäß des 3DCenter Performance-Index

Die neuen Index-Werte für GeForce RTX 2080 Referenz, GeForce RTX 2080 Ti Referenz, Titan RTX und Radeon RX 6900 XT "Liquid Cooled" wurden gemäß der Differenz-Werte früherer Tests interpoliert, da für diese Karten keine neuen Benchmark-Werte vorlagen. Wirklich genau ist dies natürlich nicht, aber bei solcherart (sehr) selten getesteten Karten läßt sich oftmals nicht besseres machen. Die Rundungsregeln für die Index-Werte lauten im übrigen: Auf 1 Prozentpunkt unterhalb 300%, ab 300% auf 2 Prozentpunkte, ab 500% auf 5% Prozentpunkte, ab 1000% auf 10 Prozentpunkte und ab 3000% auf 20 Prozentpunkte. Damit liegt der Rundungsfehler bestenfalls bei 0,5%, oftmals niedriger als das. Die generelle Genauigkeit dieser Index-Werte liegt schätzungsweise bei 1-2% (bezogen auf Grafikkarten, welche aktuell noch öfters getestet werden). Perfektion ist logischerweise unerreichbar, es handelt sich hierbei nur um die bestmögliche Näherung auf Basis einer inperfekten Informationslage.

Damit erscheint für den Augenblick das Performance-Bild des 3DCenter Performance-Index wieder ins Lot gebracht: Die Performance-Skalierung insbesondere unter der FullHD-Auflösung passt wieder zu den jüngsten Benchmarks, der kleine Performance-Lapsus der Radeon RX 6600 Serie wurde beseitigt und auch die minimal bessere Performance-Skalierung unter der 4K-Auflösung wurde eingearbeitet. Primärer Ausgangspunkt des ganzen dürfte wie gesagt die veränderte Prozessoren-Power sein: Zum einen über inzwischen erhältliche schnellere Prozessoren, zum anderen über neue Spiele mit (grundsätzlich) geringeren Frameraten und damit einer Verschiebung der Skalierung älterer Grafikkarten mehr in Richtung von deren Grafikchip-Power.

Selbige Problematik könnte auch in Zukunft immer mal wieder passieren, wenn der Release schnellerer Prozessoren sowie viel fordernder PC-Spiele zusammenfällt (wie derzeit). Dabei machen insbesondere kurze Testfelder das Entdecken dieserart Effekte schwieriger, wenn beim Release einer neuen Grafikkarte jeweils nur die umherliegenden Modelle mitbetrachten werden. Damit werden neue Grafikkarten nur relativ zu ähnlich schnellen Grafikkarten eingeordnet, eine eventuell inzwischen höhere Performance-Skalierung im Gesamtbild jedoch zumeist gar nicht bemerkt. Insbesondere unter der FullHD-Auflösung ist die mit der Zeit zunehmende Performance-Skalierung jedoch ein erwartbarer Effekt, ergo sollte man diese Skalierung über ein (bezüglich der Grafikkarten-Auswahl) möglichst breit gefächertes Benchmark-Feld wenigstens ab und zu einmal vollständig abbilden.