60 fps mit dem Smooth Video Project

Das Programm "Smooth Video Project" (SVP) erzeugt aus üblicherweise nur mit 24 Bildern pro Sekunde vorliegenden Filmen und TV-Serien durch Frame-Interpolation in Echtzeit einen Ausgabestream in Höhe der Refreshrate des benutzten Ausgabegeräts – bei einem herkömmlichen Fernseher wird also auf 60 fps hin interpoliert, andere mögliche Interpolationsraten liegen bei 120 und 144 fps. Lange Rede, kurzer Sinn: Das mit niedriger Framerate vorliegende Ausgangsmaterial wird schlicht mit der Höhe der Monitor-Refreshrate wiedergegeben. Dabei werden natürlich nicht einfach nur gleiche Bilder erneut ausgegeben (das kann schließlich schon die Grafikkarte), sondern es werden extra Zwischenbilder berechnet, das Ausgangsmaterial also auch wirklich auf die Höhe der Monitor-Refreshrate aufgebohrt – wie als würde das Ausgangsmaterial wirklich mit 60 fps vorliegen.

Der Gewinn des ganzen liegt in einem deutlich flüssiger ablaufenden Video, zudem gewinnt das Video sogar (subjektiver Eindruck) an Plastizität hinzu. Teilweise sieht das ganze plötzlich so aus, als würde man vor Live-Aufnahmen sitzen. Zumindest für alteingesessene Gamer, welche vom Spielealltag her ihre hohen Frameraten gewohnt sind, ergibt sich ein deutlich sichtbarer Flüssigkeitsgewinn – andere Anwender, welche nichts besseres als die üblichen 24 fps von Film & Fernsehen gewohnt sind, könnten eventuell anders reagieren, dies muß jeder für sich selbst herausfinden. Besonders, wenn man irgendwelche alten Aufnahmen vorliegen hat (schwer ersetzbar), kann sich das ganze enorm lohnen – wie im nachfolgenden Beispiel einer alten Al-Bundy-Aufnahme unter leider orginal nur 16 fps demonstriert:

Allerdings geht das ganze auch mit einem klaren Nachteil einher: Bei schnellen Bewegungen einzelner Bildteile (sich schnell bewegende Personen vor festem Hintergrund) kann man teilweise eine gewisse "Bewegungs-Bugwelle" um diese sich bewegenden Bildteile sehen – welche wohl ein Resultat aus der Bild-Interpolation von zwei sich stark voneinander unterscheidenden Orginalbildern darstellt. Jene Artefakte sind im groben nicht besonders tragisch, da der insgesamte Bildeindruck immer noch gut ist und jene Artefakte auch nicht ständig auftreten. Bei Filmen & TV-Serien mit (optisch gesehen) eher "langsamer Handlung" tritt dieser Fehler so gut wie nie auf. Bessere Beispiele für diesen Fehler finden sich dagegen in typischen Action-Serien, wie nachfolgend bei "Strike Back":

Wie gesagt ist der optische Gesamteindruck in diesen fehlerhaften Szenen subjektiv immer noch besser als ohne SVP, in Bewegung ist das ganze auch weit weniger gut zu erkennen wie auf einem Standbild. Nichtsdestotrotz existiert dieser Nachteil, welcher sicherlich dem einen oder anderen gar nicht gefallen mag. Deswegen ist an die Diskussion zu diesem Blog-Eintrag auch eine Umfrage angeschlossen, mittels welcher subjektive Erfahrungen zu SVP gesammelt werden sollen.

Wer SVP ausprobieren möchte, lädt sich schlicht das Programm herunter und installiert es (der Download enthält leider nur einen Online-Installer, welcher für die Installation Internet-Zugriff benötigt). Das Programm ist kein eigener Medienplayer, sondern schaltet sich zwischen existierenden Medienplayer und Bildausgabe. Unterstützt werden (unter anderem) Media Player Classic, Windows Media Player und VLC Media Player. Das Programm ist per default inaktiv und muß zur Nutzung vor dem Laden eines Medienplayers gestartet werden (bei Bedarf kann man SVP automatisch mit Windows starten).

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