Asus EeePC 1015BX: FullHD-Filme in der Werbung, aber nicht out-of-the-box

So ein Netbook kann eine feine Sache sein, hat aber in aller Regel doch mit Limitierungen in der Performance zu kämpfen. Dementsprechend läßt es aufhorchen, wenn ein Hersteller verspricht, daß sein Netbook FullHD-Filmmaterial problemlos abspielen könne – wie beim Asus EeePC 1015BX mit AMD Bobcat C-30 SingleCore-Prozessor, wo Asus sowohl auf der Produktwebseite als auch mittels Sticker auf dem Gerät selber offensiv mit dieser Funktionalität wirbt.

Einziges Problem: Die Performance des Geräts reicht out-of-the-box für einen FullHD-Film (1080p im MKV-Format, H.264-Codierung) bei weitem nicht aus – es kommt nur ca. ein Bild aller drei Sekunden an, die Prozessor-Auslastung liegt durchgehend bei 100 Prozent. Übliche Fehlerquellen wie ein durch die Asus-Software zugemülltes System, eingreifende Energiespar-Modi, zu alte Grafikkarten-Treiber (für die im Prozessor integrierte AMD-Grafiklösung) oder auch zu wenig Speicher (das Gerät hat nur 1 GB, wovon sich die Grafiklösung noch 250 MB wegnimmt) wurden dabei schon ausgeschlossen.

Und als sich schon die recht schwache Motorisierung des Geräts mit einem AMD Bobcat C-30 Prozessor mit nur einem Rechenkern auf 1.2 GHz Takt samt integrierter Radeon HD 6250 auf nur 280 MHz Takt als Problemquelle aufdrängte, stellte sich (nach längerem Ausprobierens aller möglichen Lösungsansätze) letztlich ein simpler fehlender Codec (zur Hardware-Beschleuniger von H.264-codierter Videos) als die Ursache für alle Probleme dar. Sobald das K-Lite Codec-Pack installiert war, lief der FullHD-Film absolut problemlos und sogar total ruckelfrei – trotz weiterhin 100 Prozent Prozessor-Auslastung.

Dies ergibt eine gute und eine schlechte Nachricht für das Asus EeePC 1015BX Netbook: Sicherlich kann man sagen, daß FullHD-Filme mit diesem Gerät möglich sind. Aber dennoch stimmt die Werbung absolut nicht, denn so wie das Gerät beim Konsumenten ankommt, laufen diese Filme eben nicht. Und nicht jeder Netbook-Käufer hat einen computeraffinen Bekannten in der Nähe, welcher sich wochenlang mit dem Problem beschäftigt, bis endlich die Lösung gefunden ist. Asus hat hier maßgeblich geschlampt, indem man haufenweise nutzloser Asus-Software auf das Netbook gepackt, die wirklich wichtigen Video-Codecs zur Erfüllung des Werbeversprechens aber außen vor gelassen hat.

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