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News des 1./2. Dezember 2007

Bei den YouGamers ist man der Frage nachgegangen, wieviel Grafikkartenspeicher derzeit nun wirklich gebraucht wird und hat sich dazu den Grafikkartenspeicher-Verbrauch einiger aktueller Spiele unter verschiedenen Auflösungen und Bildqualitätssettings angesehen. Dies ergibt sicherlich einige wertvolle Informationen, zur Abschätzung der Ausgangsfrage dürften aber eher denn (seitens YouGamers allerdings nicht angestellte) Benchmarks entscheidend sein. Denn die Auswirkungen von zu wenig Grafikkartenspeicher sind je nach der Leistungsklasse der benutzten Grafikkarte nun einmal unterschiedlich: Während bei HighEnd-Grafikkarten durchaus 10 bis 15 Prozent zwischen 256/320 MB und 512/640 MB Grafikkartenspeicher liegen können, ist diese Differenz bei Mainstream-Grafikkarten deutlich geringer und bei LowCost-Modellen kaum noch feststellbar.

Denn bei diesen Grafikkarten limitiert in aller Regel zuerst die Leistungsfähigkeit des Grafikchips selber, der Effekt des zu geringen Grafikkartenspeichers tritt hierbei etwas in den Hintergrund. Demzufolge gibt es keine einheitliche Regel, daß man heutzutage soundso viel Grafikkartenspeicher braucht – dies hängt entscheidend vom Preisbereich der Grafikkarte ab: Für Performance- und HighEnd-Modelle empfehlen sich eigentlich überall 512 MB Grafikkartenspeicher, weil man hier ansonsten wie gesagt mit Performanceinbußen rechnen muß, welche sich in der Zukunft mit neueren Spielen noch verstärkt auftreten werden. Bei Mainstream-Modellen sind beide Wege gangbar, bei LowCost-Modellen lohnen dagegen mehr als 256 MB Grafikkartenspeicher überhaupt nicht, weil hier in jedem Fall zuerst die Leistungsfähigkeit des Grafikchips limitieren wird. Ironischerweise ist aber gerade im LowCost-Bereich der Aufpreis für 512 MB Grafikkartenspeicher zumeist äußerst gering ;).

Wie der Planet 3DNow! in seinem Phenom-Review ausführt, hat AMD diesem Prozessor eine andere Berechnung des Speichertakts spendiert. Bei den bisherigen K8-Prozessoren ergab sich der real angesetzte Speichertakt aus einer komplizierten Rechnung mittels CPU-Takt, des gewünschten Speichertaktes und eines extra Speicherteilers, welche dazu führte, daß je nach CPU-Takt der letztlich angewandte Speichertakt immer etwas anders war. Beim K10-Core des Phenom hat AMD dies anders gelöst: Hier wird der Speichertakt an den HyperTransport-Referenztakt gekoppelt und es gibt offensichtlich einen Speicher-Multiplikator, welcher seitens des Mainboards festgelegt wird.

Im Fall von DDR2/800 mit 400 MHz physikalischem Takt lautet die Rechnung dann also "200 MHz HyperTransport-Referenztakt x Speicher-Multiplikator 2 = 400 MHz Speichertakt aka DDR2/800". Für DDR2/1066 müsste dann ein Speicher-Multiplikator von 2,66 zum Einsatz kommen, welcher wie gesagt allem Anschein nach vom Mainboard gestellt wird. Auf diesem Wege dürfte es auch möglich sein, noch höhere Speichertakte ohne eine gleichzeitige Übertaktung anderer Systemkomponenten zu erreichen: Für DDR2/1200 muß das Mainboard dann einfach einen Speicher-Multiplikator von 3 liefern. Der andere Weg der Speicherübertaktung führt dann aber nur über den HyperTransport-Referenztakt: Zieht man also den Speichertakt hoch, geht auch dieser nach oben und damit auch der Takt des HyperTransport-Protokolls. Was das für Auswirkungen auf die Overclocking-Eignung der Phenom-Prozessoren hat, wird dann die Praxis zeigen müssen.

Weitere Benchmarks von 45nm DualCore-Prozessoren kommen von Expreview, welche einen Core 2 Duo E8400 mit 3.0 GHz im Test haben und diesen gegen einen Core 2 Duo E6850 mit der gleichen Taktfrequenz verglichen. Wie schon kürzlich ergaben sich dabei zwischen Penryn- und Conroe-Architektur nur eher geringfügige Unterschiede im einstelligen Prozentbereich. Dies erstaunt ein wenig, denn bei den ersten Tests zwischen Penryn- und Conroe-Architektur auf QuadCore-Basis waren die Unterschiede noch klar im Mittel auf 10 Prozent angesiedelt, im DualCore-Bereich sind es aber nur gute 5 Prozent. Da die Architekturen der Quad- und DualCore-Modellen derselben Baureihe jedoch vollkommen gleich sind, sollte auch der Performance-Gewinn zwischen Quad- und DualCore eigentlich identisch sein.

Allerdings liegt der primäre Vorteil der kommenden 45nm-Generation sowieso nicht unbedingt in der gestiegenen Performance, sondern auf anderen Feldern: Zum einen sinkt die Verlustleistung und damit die Prozessor-Abwärme erneut, bei Expreview wurde der 3-GHz-Prozessor unter Last gerade noch einmal 33 Grad warm (das 65nm-Modell lag bei 46 Grad). Dies begünstigt direkt auch den zweiten wesentlichen Vorteil: Die Overclocking-Eignung der 45nm-Modelle dürfte natürlich über derjenigen der 65nm-Modelle liegen. Allerdings dürfte sich der größte Effekt hier erst mit einem gewissen zeitlichen Verzug einstellen: Erst wenn Intel ein bis zwei neue Steppings der 45nm-Modelle aufgelegt hat, dürfte sich das wahre Overclocking-Potential dieser Prozessoren zeigen, welche durchaus 4 GHz mit Luftkühlung erreichen können sollten.

Zur am Freitag im deutschen Bundesrat beschlossenen Vorratsdatenspeicherung wäre noch zu erwähnen, daß die in dieser ausgeführte Speicherpflicht für Internet-Verbindungsdaten (benutzte IP-Adressen fürs Surfen sowie benutzte IP-Adressen zum Versenden/Empfangen von eMail-Adressen inklusive der Sender/Empfänger-Adressen von eMails) zwar schon zum 1. Januar 2008 in Kraft tritt, bei Nichtbeachtung allerdings erst ab 1. Januar 2009 Strafzahlungen der Provider fällig werden. Demzufolge können die Provider die Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung durchaus hinauszögern – was zum einen im eigenen Interesse ist, da bisher keine konkreten Kompensationszahlungen für die entstehenden Kosten beschlossen wurden, und zum anderen im Interesse der Kunden wäre, weil schließlich immer noch die große Chance besteht, daß das neue Gesetz im kommenden Jahr vom Bundesverfassungsgericht zu Fall gebracht werden wird.