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News des 11. Dezember 2008

Die VR-Zone zeigen ein erstes Foto einer GeForce GTX 295, welche wie vorab berichtet aus zwei zusammengefügten Platinen ähnlich den früheren DualChip-Modellen GeForce 7900 GX2 und 7950 GX2 besteht. Wie gestern schon ausgeführt, soll die GeForce GTX 295 auf Basis des GT200b-Chips mit 480 Shader-Einheiten und einem 2x 448 Bit Speicherinterface samt 1792 MB GDDR3-Speicher zu allerdings noch unbekannten Taktraten antreten. Aufgrund der technischen Ansetzung dürften die Werte einer Radeon HD 4870 X2 sowohl bei Performance als auch Leistungsaufnahme überboten werden, ob man sich allerdings auch preislich mit der ATI-Karte wird messen können, ist noch nicht heraus.

Expreview vermelden die ersten, natürlich noch nicht besonders aussagekräftigen Lynnfield-Benchmarks. Hinter dem Lynnfield-Core verbirgt sich die Mainstream-Variante der Nehalem-Prozessorenarchitektur, welche im dritten Quartal 2009 in den Markt einsteigen wird. Hauptunterscheidungspunkte zum Bloomfield-Core der aktuellen Core i7 Prozessoren ist das auf DualChannel reduzierte Speicherinterface, die schwächere DMI-Anbindung anstatt der großvolumigen QPI-Anbindung und dafür aber ein PCI Express Interfaces zur Ansteuerung der Grafikkarte direkt in der CPU. All das bedingt dann natürlich neue Plattformen, welche vor allem auch zu den Core i7 Prozessoren generell inkompatibel sind – man wird bei Intel also zukünftig nur entweder Mainstream- oder HighEnd-Prozessoren auf einer Plattform bzw. einem Mainboard betreiben können.

Das integrierte PCI Express Interface ist im übrigen als x16 ausgeführt, womit SLI- bzw. CrossFire-Lösungen etwas benachteiligt werden (aber nicht unmöglich gemacht). Intel will an dieser Stelle natürlich zum einen seine HighEnd-Plattform mit dem X58-Chipsatz sowie den Core i7 Prozessoren stärken, andererseits würde die Integration eines x32-Interfaces für den geringen Anteil an SLI- und CrossFire-Nutzern an den Gesamtverkäufen zugegebenermaßen keinen großen Sinn machen. Aus den ersten theoretischen Benchmarks des Lynnfield-Prozessors ist wie gesagt noch nicht viel herauszulesen, da dieser – typisch für derartige Vorserien-Modelle – sehr niedrig getaktet nur mit 2.13 GHz lief. Auch die Funktionsweise des integrierten PCI Express Interfaces war noch nicht zu begutachten, da die benutzte Grafikkarte (wohl wegen fehlender Treiber) anscheinend weiterhin über das PCI Express Interface des Mainboards angebunden wurde.

Bezüglich der alles entscheidenden Taktraten der Lynnfield-Prozessoren kann man allerdings durchaus spekulieren, daß Intel mit diesen durchaus sehr nahe an die Taktraten der Core i7 Prozessoren herangeht. Schließlich werden diese schon im vierten Quartal 2009 – also nur ein Quartal nach dem Launch der Lynnfield-Prozessoren – auf die 32nm-Fertigung umsatteln, wie u.a. Golem ausführt. Da damit keine neue Prozessorenarchitektur, sondern "nur" ein Refresh der Nehalem-Architektur ansteht, sind zum Ausgleich klar höhere Taktraten sowie möglicherweise auch mehr Cache zu erwarten. Gut möglich, daß Intel die Lynnfield-Prozessoren daher zum Launch sehr aggressiv gegenüber den Core i7 Modellen positioniert, weil eben schon ein Quartal später die Core-i7-Ablösung daherkommt.

Der Heise Newsticker listet die neuen Urheberrechtsabgaben für Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte auf, auf welche sich der Branchenverband Bitkom sowie die Urheberrechtsverbände geeinigt haben. Da man halbwegs im Rahmen geblieben ist, drohen nach Heise-Einschätzung keine Preiserhöhungen, da in den aktuellen Gerätepreisen aus Vorsicht bereits ähnliche Beträge eingepreist sein dürften. Was allerdings nicht bedeutet, daß die Urheberrechtsabgaben nicht diskussionswürdig sind, denn trotz der auf den ersten Blick niedrigen Beträge muß die Frage erlaubt sein, ob diese auch nur im Ansatz wirklich ausgeschöpft werden.

Wieviele legale Privatkopien (illegale Kopien können und werden mittels Urheberrechtsabgaben nicht ausgeglichen) werden denn mittels Druckern, Scannern und Multifunktionsgeräten wirklich produziert? Wer kopiert wenigstens ab und zu einmal urheberrechtlich geschützte Dokumente, Fotos oder Bücher im Rahmen der legalen Privatkopie? Im Heimbereich werden gerade Multifunktionsgeräte schon selten einmal wirklich genutzt, die Nutzung für diesen abgabepflichtigen Zweck dürfte dann noch einmal seltener sein. Gut möglich, daß weit über die Hälfte der Nutzer solcher Geräte niemals in der gesamten Lebenszeit des Geräts irgendetwas abgabenpflichtiges damit vervielfältigen – von den im Unternehmenseinsatz stehenden Geräten ganz zu schweigen.

Die Höhe der Urheberrechtsabgaben ist unserer Meinung nach eine Illusion, soviel wird vom durchschnittlichen Benutzer in Zeiten des Internets niemals in Papierform kopiert und gedruckt. Gut möglich, daß ein glattes Zehntel dieser Abgaben der realen Nutzung eher nahekommt als die aktuell angesetzten Beträge. Und diese haben natürlich trotz der vermutlich ausbleibenden Preiserhöhungen ihre Auswirkungen: So werden die Hersteller von Multifunktionsgeräten ihre Produkte technisch limitieren, nur um in eine kleinere Abgabenklasse zu fallen. Gleichfalls macht es bei höherwertigen Geräten nach wie vor Sinn, die Preise aus benachbaren Ländern zu vergleichen, welche keine derart überzogenen Urheberrechtsabgaben kennen und wo aufgrund der geographischen Nähe die Lieferkosten noch maßvoll sind – zum Schaden des deutschen Handels.