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News des 11. Dezember 2009

Laut SemiAccurate soll das A3-Stepping von nVidias GF100-Chip seit dem 1. Dezember bei Chipfertiger TSMC für die Fertigung erster Sample-Chips vorliegen. Sollte dieses Datum so zutreffen (und das A3-Stepping fehlerfrei und taktfreudig sein), so lassen sich verschiedene Markteintritts-Szenarien vorausschauen: Geht nVidia den ganz gewöhnlichen Weg, so würde es sicherlich noch bis zum April dauern, ehe fertige GF100-Grafikkarten lieferbar sind. Setzt nVidia dagegen auf Risk-Wafers für eine limitierte, aber beschleunigte Produktion noch vor der eigentlichen Massenfertigung, können fertige GF100-Grafikkarten im Zeitrahmen Februar bis März 2010 lieferbar sein. Da nVidia sowieso schon im erheblichen zeitlichen Rückstand ist, erscheint letztere Variante als wesentlich wahrscheinlich. Voraussetzung für diese Prognose ist aber natürlich, daß die Angaben von SemiAccurate stimmen und das nVidia nunmehr keine weiteren Probleme mit dem GF100-Chip hat.

Noch nachzutragen wären die Meldungen über die kommende Mobility Radeon HD 5000 Serie, welche auf der CES Anfang Januar offiziell vorgestellt werden soll. ATI arbeitet intern schon des längerem an diesen neuen Mobile-Lösungen, so daß es wohl auch umgehend zu ersten Vorstellungen entsprechender Notebooks kommen dürfte – ansonsten dauert die Adaption eines regulären Grafikchips speziell für das Mobile-Segment durchaus einige Monate. Bisher bekannt sind drei verschiedene Mobile-Grafikchips, was eigentlich auf einen Verzicht des HighEnd-Chips RV870 für das Mobile-Segment hindeuten würde. Thermisch dürfte dieser auch ziemlich unhandlich für das Mobile-Segment sein, denn eine Radeon HD 5870 verbraucht unter Spielen immerhin ihre 158 Watt (und damit sogar etwas mehr als eine Radeon HD 4870).

Andererseits gibt es laut dem Planet 3DNow! schon eine erste Ankündigung eines Acer-Notebooks mit einer Mobility Radeon HD 5850, insofern scheint ATI tatsächlich diesen Weg gehen zu wollen. Interessant dürfte dabei sein, mit welchen Abspeckungen ATI den Stromhunger dieser Grafiklösung gezähmt hat – die verbauten 1024 MB DDR3-Speicher (bei den Desktop-Modellen wird generell GDDR5 verbaut) deuten doch auf erhebliche Unterschiede gegenüber den Desktop-Modellen hin. In jedem Fall wird eine solche RV870-basierte Mobile-Grafiklösung nur in Geräten der 2000-Euro-Klasse verbaut werden, Geräte mit vernünftigerer Preislage dürften eher auf die Grafikchips RV830 (Mainstream) und RV840 (Performance) setzen.

Legion Hardware haben ihren CPU-Skalierungstest auf Basis der Radeon HD 5970 nun noch um Ergebnisse mit AMD-Prozessoren erweitert. Die bisherigen Tests mit Core i7 CPUs zeigten klar in die Richtung, daß für eine Radeon HD 5970 unter Grafikkarten-limitierten Settings nur eine mittlere CPU-Frequenz auf einem Core i7 Prozessor ausreichend ist, bei den AMD-Modellen ergeben sich (wegen deren niedrigerer Pro/MHz-Leistung) allerdings etwas andere Ergebnisse: So muß es auf diesen Prozessoren schon eine ganz anständige Taktrate von 3 GHz und mehr sein, um selbst einer Radeon HD 5970 unter wie gesagt Grafikkarten-limitierten Szenen noch genügend CPU-Power zukommen zu lassen, um die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte auch voll ausspielen zu können.

Während also beim Core i7 jene Grenze, ab welcher der Performancegewinn bei höheren Taktfrequenzen dann nur noch arg geringfügig wird, bei ungefähr 2.6 GHz liegt (dann nur noch 2 Prozent Mehperformance bei 4.0 GHz), liegt dieselbe Schwelle beim Phenom II X4 bei immerhin 3.4 GHz. Sicherlich liegt man auch mit 2.8 bis 3.2 GHz nicht all zu weit weg vom Ideal – unterhalb von 2.8 GHz sollte man beim Phenom II X4 (mit diesem HighEnd-Anspruch) aber nicht gehen, denn auf 2.6 GHz liegt der Phenom II X4 doch um schon 9 Prozent von der Performance auf 4.0 GHz entfernt. Das sich daraus für AMD ergebende Problem ist, daß die Core i7 Prozessoren schon auf solch niedrigen Taktfrequenzen "problemlos" sind, die Intel nicht einmal anbietet, während man bei AMD schon die klare Leistungsspitze kaufen muß, um nicht – wie gesagt immer unter dem absoluten HighEnd-Anspruch – die Grafikkarten mit zu wenig CPU-Power zu versorgen.

Ein Wort noch zu den durchaus guten Werten der AMD-Prozessoren im direkten Vergleich mit den Intel-Modellen: Vergleicht man Core i7 und Phenom II X4 auf jeweils 4.0 GHz, kommt ein auf den ersten Blick erstaunlicher totaler Gleichstand heraus – so als hätten beide Prozessorarchitekturen dieselbe Pro/MHz-Leistung. Allerdings handelt es sich hierbei um ein bekanntes Phänomen, daß die AMD-CPUs trotz klar zurückhängender Leistung bei CPU-nahen Benchmarks unter eher Grafikkarten-limitierten Sequenzen absolut gleichwertige Leistungen bieten, selbst wenn es hier und da trotzdem noch ein wenig um CPU-Performance geht. Dies sollte man also nicht mit der realen CPU-Performance unter CPU-limitierten Sequenzen (welche es ja auch unter Spielen gibt) verwechseln, wo der Phenom II sich wenn dann mit den Core 2 Prozessoren anlegen kann, keinesfalls aber mit den Core iX Modellen.