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News des 23. Dezember 2009

TechARP haben das neuere D0-Stepping der Core i7-9xx Prozessoren von der Performance her mal mit dem älteren C0-Stepping verglichen. Normalerweise ergeben sich zwischen verschiedenen CPU-Steppings keine echten Performanceunterschiede, allerdings können die Steppings durchaus erhebliche Unterschiede im Übertaktungs-Potantial aufweisen. Dies wurde hier aber nicht getestet und auch wieder der TurboMode als eventueller Verursacher von Performanceunterschiede deaktiviert – und trotzdem kam das D0-Stepping unter CPU-nahen Benchmarks fast durchgehend auf eine Mehrperformance von 3 bis 5 Prozent. Woran dies liegt, ist derzeit nicht bekannt, die Intel-Anmerkungen zum neueren D0-Stepping geben eigentlich nichts her, was in Richtung einer besseren Performance gedeutet werden könnte. Da das D0-Stepping von Intel allerdings erstmals im April aufgelegt wurde, dürfte inzwischen fast das gesamte Marktangebot von Core i7-9xx Prozessoren dieses neuere Stepping aufweisen.

Wir kommen noch einmal zurück auf die US-Wettbewerbsuntersuchung gegenüber Intel, denn gemäß der N.Y. Times fordert die US-Wettbewerbsbehörde FTC von Intel ganz gezielt die Vergabe von Lizenzen an Konkurrenzunternehmen, um Produkte für Intel-CPUs und Intel-Chipsätze herstellen zu können. Damit soll Intels Bundle-Politik bekämpft werden, was schon immer das Ziel der Wettbewerbshüter war, aber noch nie mit so konkreten Schritten erreicht werden sollte. Die FTC versucht hiermit faktisch, Intel zur Lizenzvergabe für seine Prozessoren zu zwingen, so daß auch andere Anbieter Mainboard-Chipsätze für Intel-CPUs bauen können – was es derzeit im Bereich der Nehalem-Prozessoren noch gar nicht gibt. Man kann der FTC nur wünschen, daß diese sich mit diesem Vorhaben zeitnah durchsetzen möge.

Ein anderer von der N.Y. Times herausgestellter Punkt ist dann der regelrechte Hammer: Danach soll Intel seine x86-Lizenzen (für den Bau einer x86-kompatiblen CPU) so abändern, daß diese Lizenz bei einem Eignerwechsel der lizenznehmenden Firma an den neuen Eigner weitergegeben werden kann. Dies ist bisher ein großer Bremsklotz für den Erwerb einer x86-Lizenz: Intel vergibt faktisch keine neuen Lizenzen – und die bestehenden Lizenzen haben regelmäßig die Klausel, daß Intel diese bei einem Verkauf der lizenznehmenden Firma zurückziehen kann. Dies wurde schon zu einem Problem, als AMD seine Fertigung an GlobalFoundries auslagerte, was aber inzwischen mittels einer neuen Lizenzvereinbarung mit Intel gelöst wurde. Dies stellt aber auch ein Problem für alle an einem Neueinstieg ins x86-Geschäft interessierte Firmen (nVidia?) dar, welche ohne eine bestehende und vor allem juristisch unangreifbare x86-Lizenz kaum diese Milliarden an Entwicklungsgeldern aufbringen werden, welche die Neuentwicklung einer x86-CPU erfordert.

Mehrere 3DCenter-Leser hatten uns die letzten Tage per eMail darauf aufmerksam gemacht, daß Norton Safe Web 3DCenter mit einer Sicherheitswarnung versehen hatte. Diese ging auf einen bei uns angebotenen Download zurück, dabei handelte es sich um PowerStrip 3.78, welches angeblich einen Trojaner enthalten sollte. Natürlich war dies ein Fehlalarm, dieser Download wurde direkt vom PowerStrip-Hersteller EnTech gezogen und ist nach Auskunft anderer Virenscanner schädlingsfrei. Allerdings haben wir sicherheitshalber die aktuelle Version 3.87 auf unseren Server gepackt, bei Norton Safe Web läuft zudem eine Anfrage zur Neubewertung von 3DCenter. Generell muß dazugesagt werden, daß mit dem Aufkommen von immer mehr und sich zudem oftmals nur geringfügig voneinander unterscheidender Schädlingsprogramme die Hersteller von Antivirenprogrammen stärker auf ihre heuristische Funktion setzen.

Mittels diesen heuristischen Funktion kann man unter Umständen auch Schädlinge erkennen, zu welchem dem Programm keine explizite Signatur vorliegt, was angesichts der vorgenannten Problematik mit der immer größer werdenden Schädlingsanzahl ja erst einmal ein Vorteil ist. Allerdings liegt es in der Natur dieser Funktionalität, daß sie häufiger mal Fehlalarme hervorbringt. In letzter Zeit scheinen diese "False Positives" bei vielen Antivirenprogrammen allerdings stark zuzunehmen – geschuldet wie gesagt der Masse an Schädlingen, aber auch dem Drang der Hersteller von Antiviren-Software, dem Benutzer auf Teufel komm raus von der Schlagkräftigkeit der eigenen Antiviren-Software zu überzeugen. Weniger ist hier möglicherweise mehr – und wenn es zuviele "False Positives" gibt, dann kann sich sogar irgendwann der Effekt einstellen, daß man dann die wirklichen Warnungen auch nicht mehr ernst nimmt.

In unserem Redaktionsblog sind in den letzten Wochen einige interessante Beiträge erschienen: Zuerst geht es um die Wichtigkeit eines Notebook-Kühlers, da die meisten der heute verkauften Notebooks erstaunlicherweise nur für eine Außentemperatur von bis zu 25 Grad spezifiziert sind – zu wenig selbst für den europäischen Sommer und vor allem für eine Reise in ein Urlaubsland mit tropischen Temperaturen. Daneben gibt es eine Problemlösung für den kniffligen Fall, wenn Windows die automatische Installation von Treibern verhindert, weil letztlich in der Windows-Registry ein Standardverzeichnis-Pfad aus irgendwelchen Gründen falsch gesetzt war. Weiter geht es mit dem Thema effizienter Netzteile und wie massiv man mit diesen anscheinend Strom sparen kann. Und letztlich gibt es noch einen Eintrag zugunsten großer Monitore mit kleinen nativen Auflösungen – was möglicherweise für viele ältere Mitbürger interessant wäre, aber in jedem Fall ein Streitthema mit auch extra Forendiskussion hierzu ist.