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News des 4. Januar 2010

Auszuwerten wären noch die Ergebnisse unserer letzten Umfrage, welche nach der CPU-Technologie mit dem größten Einfluß in der letzten Dekade fragte. Hierbei standen verschiedene CPU-Technologien und -Architekturen zur Auswahl, welche Einfluß auf die CPU-Entwicklung der "Nullerjahre" genommen haben – wobei sich dann gemäß der Umfrageteilnehmer gewisse Favoriten herauskristallisiert haben: Klar in Führung liegen die DualCore-Prozessoren (26,8%), welche den entscheidenden Anschub für die Entwicklung hin zu immer mehr Rechenkernen gaben. Zudem hat die Existenz von Mehrkern-Prozessoren natürlich auch die Betrachtungsweise über CPUs generell verändert – plötzlich war nicht mehr nur die Taktrate und die Pro/MHz-Leistung interessant, sondern konnte auch mit den zusätzlichen Rechenkernen mehr Performance erzielt werden.

 Welche CPU-Technologie hatte den größten Einfluß in der letzten Dekade?

Platz Zwei geht an die K8-Architektur von AMD (17,0%) – eine sehr interessante Wahl, weil diese immerhin auch schon wieder einige Zeit zurückliegt und inzwischen ja auch von neueren CPU-Architekturen klar überrundet wurde. Allerdings hat die K8-Architektur zu ihrer Zeit sicherlich einen gewaltigen Markteindruck hinterlassen – nicht so sehr wegen besonderer technischer Errungenschaften, sondern vielmehr weil AMD damit erstmals klar an Intel vorbeiziehen konnte. In der Folge dessen konnte AMD sogar deutlich (und trotz der Intel-Behinderungen mittels OEM-Knebelverträgen) an Marktanteilen hinzugewinnen und lag zeitweise bei über 20 Prozent – was auch dazu führte, daß AMD dann das inzwischen fern erscheinende Ziel von 30 Prozent Marktanteil ausgab. Vor allem aber forcierte AMDs Überlegenheit Intel letztlich dazu, die Netburst-Architektur des Pentium 4 und damit das Rennen um immer höhere Taktraten zugunsten der Core-Architektur aufzugeben.

Platz Drei geht dann an eben diese Core-Architektur (16,2%), mittels welcher Intel den Weg zurück zur früheren Dominanz fand und welche auch die Grundlage für die aktuellen Architektur-Entwicklungen bei Intel bietet. Platz Vier nimmt dann AMDs K7-Architektur ein, mittels welcher AMD erstmals mit Intel auf Augenhöhe konkurrieren konnte und welche den Weg dafür ebnete, daß AMD zum beachtenswerten bis ernsthaften Intel-Gegenspieler wurde – vorher mußte man sich mehr oder weniger nur mit dem Begnügen, was im LowCost-Geschäft noch an "Resten" übrig blieb. Der Rest der Stimmen teilt sich dann ziemlich auf – wobei natürlich jede Antwort ihre Berechtigung hat, alle aufgezählten Technologien haben ihren Betrag zur CPU-Entwicklung in den letzten zehn Jahren geleistet. Wir danken damit für die wieder einmal zahlreiche Teilnahme an der Umfrage und verweisen auf unsere neueste Umfrage, welche dieselbe Frage in Richtung Grafikchip-Technologien stellt.

Bei PCPop (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) gibt es Informationen und Bilder zur Radeon HD 5570, einer weiteren Karte der kommenden DirectX11 LowCost- und Mainstream-Beschleuniger seitens ATI. Derzeit sind die Daten dieser Karte noch nicht gänzlich gesichert – auch, weil diese bislang in keiner Roadmap aufgetaucht ist. Allerdings gehen PCPop anscheinend davon aus, daß die Karte auf dem RV830-Chip basiert, was 400 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface bedeutet. Sofern dies so zutrifft, würde der Radeon HD 5570 die Rolle der kleinsten RV830-Version neben Radeon HD 5650 und 5670 zukommen. Nur zu letzterer sind Spezifikationen bekannt, welche die gleiche Anzahl an Hardware-Einheiten und aber höhere Taktraten ergeben: Während die Radeon HD 5670 mit 775/2000 MHz antreten soll, sind es bei der Radeon HD 5570 nur 650/900 MHz.

Radeon HD 4670 Radeon HD 4770 Radeon HD 5570 Radeon HD 5670
Chipbasis ATI RV730, 514 Mill. Transistoren in 55nm auf 146mm² Die-Fläche ATI RV740, 826 Mill. Transistoren in 40nm auf 137mm² Die-Fläche ATI RV830, ca. 600 Mill. Transistoren in 40nm
Technik DirectX 10.1, 320 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 8 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 10.1, 640 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 11, 400 Shader-Einheiten, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface
Taktraten 750/1000 MHz
(1024MB: 750/873 MHz)
750/1600 MHz 650/900 MHz 775/2000 MHz
Rechenleistung 480 GFlops 960 Gflops 520 GFlops 620 GFlops
Bandbreite 32 GB/sec
(1024MB: 28 GB/sec)
51 GB/sec 29 GB/sec 64 GB/sec
Speicher 512 oder 1024 MB GDDR3 512 MB GDDR5 512 oder 1024 MB GDDR3 512 oder 1024 MB GDDR5
Layout (Ref.) SingleSlot SingleSlot SingleSlot SingleSlot
Stromanschlüsse keine 1x 6pol. keine keine
Idle-Verbrauch 8W 32W geschätzt:
ca. 10W
geschätzt:
ca. 10W
Spiele-Verbrauch ca. 50W 67W geschätzt:
ca. 45W
geschätzt:
ca. 50W
Straßenpreis 512MB ca. 55€
1024MB ca. 60€
512MB ca. 75€ geschätzt:
ca. 60 Euro
geschätzt:
ca. 80 Euro

Der größte Unterschied ergibt sich somit beim Speichertakt, welcher bei der Radeon HD 5670 aufgrund der Benutzung von GDDR5-Speicher mehr als doppelt so hoch ist – die Radeon HD 5570 erscheint mit ihrem GDDR3-Speicher sozusagen als Sparversion des ganzen. Die Radeon HD 5650 dürfte sich von den Taktraten her in der Mitte zwischen beiden Karten einordnen, vermutlich mit Taktraten von ca. 650/1600 MHz und ebenfalls der Benutzung von GDDR5-Speicher. Als preisliche Einordnung gehen PCPop im übrigen von 600 Yuan (ca. 61 Euro) aus, was wohl zutreffen sollte. Radeon HD 5650 & 5670 werden mit etwas höheren Preispunkten an den Start gehen, so daß die RV830-basierten Grafikkarten letztlich das Preissegment von 60 bis 80 Euro belegen dürften. Damit geht man zwar schon in Konkurrenz zur (leistungsfähigeren) Radeon HD 4770 – aber dies ist ja auch bisher schon ein Merkmal von ATIs DirectX11-Lösungen, daß diese im Vergleich zu ATIs DirectX10-Lösungen allesamt ein klein wenig teurer angesiedelt sind.