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News des 7. März 2011

Im Forum von Chiphell gibt es weitere GeForce GTX 550 Ti Benchmarks, welche allerdings ohne Vergleichskarten durchgeführt wurden und daher nur bedingt aussagekräftig sind. Halbwegs vergleichbar ist höchstens der 3DMark11-Wert der Karte von P2664, was etwas besser ist als die zuletzt gemeldeten P2400 – allerdings lief die Karte im Chiphell-Forum auch ab Werk auf 970/1940/2100 MHz übertaktet. Der 3DMark-Vantage-Benchmark ist dagegen schwerlich vergleichbar, weil zu stark CPU-abhängig und die anderen Benchmarks unter StarCraft II und Call of Duty: Black Ops sind mangels ausreichender Setting-Dokumentation leider gar nicht vergleichbar. Da auch die Ende letzter Woche geposteten Benchmarks nicht wirklich gute Vergleiche ergeben, liegt der nach wie vor beste Hinweis auf die Performance dieser neuen Mainstream-Karte in deren Rohleistungen, welche die GeForce GTX 550 Ti ziemlich exakt in der Mitte zwischen GeForce GTS 450 und GeForce GTX 460 768MB einordnen.

3DMark11 Lost Planet 2 (Quelle)
GeForce GTS 450 P2100 22 fps (VR-Zone)
Radeon HD 5770 P2600 22 fps (VR-Zone)
GeForce GTX 550 Ti P2400 27 fps (VR-Zone)
GeForce GTX 550 Ti
ab Werk übertaktet auf 970/1940/2100 MHz
P2664 - (Chiphell Forum)
GeForce GTX 460 768MB P3134 - (ComputerBase)

Seitens der Marktforscher von Jon Peddie Research gibt es seltene Zahlen zu den Marktanteilen im reinen Grafikkarten-Markt, d.h. bezogen nur auf diese Grafikchips, welche auf Desktop-Grafikkarten verbaut werden. Danach hat nVidia im vierten Quartal des Jahres 2010 in diesem Teilmarkt zugewinnen können – vom Verhältnis 59:41 Prozent im dritten Quartal 2010 zugunsten von nVidia ging es hoch auf ein Verhältnis von 61:39 Prozent zugunsten von nVidia im vierten Quartal. Dies ist deutlich abweichend von den üblicherweise notierten Zahlen zu allen Grafikchips, welche dann die mobilen und integrierten Ausführungen mit einschließen – hier hat AMD inzwischen nVidia recht klar beim Kampf um Platz 2 abgehängt (der Platz 1 gehört seit langem Intel wegen der schieren Anzahl der von Intel verkauften integrierten Grafikchips).

In dem Markt der Desktop-Grafikkarten, welcher jedoch für Spielepublisher deutlich interessanter ist, liegt nVidia dagegen weiterhin mit einem erstaunlichen Abstand vorn – erstaunlich deswegen, weil wir das Marktangebot von AMD und nVidia in den letzten Monaten als recht gleichwertig angesehen haben und vorher zudem ein langmonatiger Vorteil zugunsten von AMD existierte, welcher sich aus einer schnelleren DirectX11-Adaption seitens AMD und den Verzögerungen der originalen Fermi-Architektur von nVidia ergab. Daß in einer Zeit der Gleichwertigkeit nVidia in der Tendenz sogar Marktanteile hinzugewinnt, sollte AMD eigentlich zu denken geben: Sicherlich spielen da auch für Außenstehende undurchsichtige OEM-Verträge über große Volumen an LowCost- und Mainstream-Grafikkarten mit hinein. Andererseits lassen sich auch kleinere Schwachpunkte des AMD-Angebots benennen: nVidia hat PhysX, die etwas bessere Bildqualität und mehr Supersampling-Optionen – wie gesagt kleine Punkte, aber bei einem ansonstigen Gleichstand spielen diese dann doch eine Rolle.

Zwar interessieren gerade die vorgenannten Punkt den Massenmarkt normalerweise überhaupt nicht, aber die typischen Multiplikatoren im Enthusiasten-Bereich können über einen längeren Zeitraum diesbezüglich durchaus meinungsbildend für den Massenmarkt sein. Unserer Meinung nach hat AMD in letzter Zeit den Ansatz der gutklassigen Standard-Beschleuniger ein wenig zu sehr geritten – dabei entwickeln sich gerade HighEnd-Grafikkarten derzeit etwas weg vom Bild der reinen Performancebringer hin eher zu Bildqualitätsverbesserern. Darauf hat sich nVidia etwas besser eingestellt und möglicherweise kommt genau dieser Eindruck auch in obigen Marktanteilszahlen zum Ausdruck. Möglichkeiten, in dieser Frage noch viel mehr zu tun als bisher AMD und nVidia getan haben, sind jedoch ausreichend vorhanden – was man durchaus als Aufforderung verstehen kann, es eben mal mit einer Bildqualitäts-Offensive zu versuchen.

Daneben haben Jon Peddie Research bei den absoluten Verkaufszahlen einen Marktrückgang an verkauften Grafikchips für Desktop-Grafikkarten von 75,3 Millionen im Krisenjahr 2009 auf 72,8 Millionen im Jahr 2010 beobachtet, welcher nach guten Ergebnissen zum Jahresanfang 2010 primär durch ein schlechtes viertes Quartal zustandekam. Als mögliche Erklärungen hierfür weist man auf den beginnenden starken Rückgang des LowCost-Marktes bedingt durch die starken neuen integrierten Grafiklösungen sowie die Umschichtung des Marktes in Richtung mobiler Geräte hin. Erstgenannter Punkt dürfte zukünftig für einigen Rückgang bei den reinen Stückzahlen, aber weniger beim Umsatz sorgen – der zweitgenannter Punkt rettet dann die Grafikchip-Entwickler, denen die mobilen Grafikchips aufgrund der höheren damit erzielbaren Preise und des direkten Zugangs zu den großen PC-Bauern vermutlich sowieso lieber sein dürften. Weitere Informationen zu den Marktanteilen im Grafikchip-Markt und insbesondere zur Verteilung der einzelnen Marktsegmente – Desktop vs. Mobile, diskret vs. integriert – liefert zudem ein älterer Artikel.

Die ComputerBase hat sich Intels Stromspar-QuadCore Core i5-2400S aus der Sandy-Bridge-Architektur angesehen. Der Vierkerner kommt mit regulär 2.5 GHz Takt daher, geht aber unter dem TurboMode auch bis auf 3.3 GHz hoch und liegt diesbezüglich gar nicht einmal so weit weg vom regulären Core i5-2400 mit 3.1 GHz default-Takt und 3.4 GHz maximalem TurboMode-Takt. Trotzdem kostet der niedrigere default-Takt natürlich Performance, die ComputerBase hat hierzu 15 Prozent Vorteil unter Anwendungen und 13 Prozent unter Spielen (LowQuality-Setting) ausgemessen – damit liegt der Core i5-2400S irgendwo zwischen Core i5-760 und Core i7-870 aus der Nehalem-Architektur. Der Clou dieser CPU ergibt sich natürlich beim Stromsparen, wo man unter Vollast bei ca. 17 Watt weniger (130W Gesamtsystem) als der reguläre Core i5-2400 (147W) liegt – und damit richtig weit weg von anderen QuadCore-Prozessoren wie Core i5-760 (159W), Phenom II X4 840 (163W) oder Core 2 Quad Q9550 (172W). Damit rangiert der Core i5-2400S beim Stromverbrauch in der Nähe von Intels Zweikernern wie dem Core i5-661 (121W) und sogar etwas besser als AMDs Zweikernern wie dem Athlon II X2 265 (134W).

Der Verbrauch der reinen CPU läßt sich aus den Messungen des Gesamtsystems natürlich nur grob schätzen, aber wenn der Core i7-2600K mit seinen 95 Watt TDP auf einen System-Lastverbrauch von 168 Watt kommt, dürfte der Core i5-2400S (130W) beim Verbrauch der reinen CPU irgendwo im Bereich von 45 bis 50 Watt liegen. Dies wäre ausgesprochen gut für einen Vierkern-Prozessor und auf dem Niveau der (bei der Performance natürlich inzwischen geschlagenen) Core 2 Quad Q8xxx Prozessoren, zudem rechtfertigt diese CPU damit auch ihre abgesenkte TDP von nur 65 Watt. Andererseits wird dies alles eben auch mit einem klaren Leistungsabschlag erkauft und man kann durchaus die Frage stellen, ob man den gleichen Effekt nicht auch mit einem "normalen" Prozessor und einer einfachen Taktabsenkung erreichen kann. So richtig überzeugend ist das Angebot des Core i5-2400S demzufolge nicht, immerhin kostet die CPU minimal mehr als der reguläre Core i5-2400.