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AMDs Vega-10-Chip mit 1600 MHz Chiptakt und 16 GB Speicher gesichtet

In der CompuBench-Benchmarkdatenbank ist am gestrigen Sonntag ein neues Resultat aufgetaucht, welches allem Anschein nach AMDs Vega-10-Chip zugeordnet werden kann – und jenen mit 1600 MHz Chiptakt betrieben sowie mit 16 GB HBM2-Speicher ausgerüstet beschreibt. Auf die Vega-10-Abstammung des Resultats deuten der Device-Name "gfx900" (AMDs Grafikchip-Architektur 9.0 entspricht der Vega-Generation) sowie die (maximal) 64 Shader-Cluster recht eindeutig hin, letztgenannte Angabe schließt somit auch andere potentielle Vega-Chips aus (der ebenfalls mit 64 Shader-Clustern kommende Vega-20-Chip dürfte noch lange nicht spruchreif sein). Dieserart abgesichert, haben die weiteren Einträge zugunsten des Chiptakts von 1600 MHz sowie der 16 GB Speicher natürlich gleich ein viel höheres Gewicht.

Einschränkenderweise muß gesagt werden, das es sich hierbei durchaus um eine Profi-Variante (und damit keine "Radeon RX Vega") handeln könnte, darauf deuten zum einen der (für HBM) ungewöhnlich hohe Speicherausbau von 16 GB und zum anderen die neue Device-ID "6864:00" hin, welche bislang noch nirgendwo genannt wurde. Dabei sind 16 GB HBM2-Speicher in jedem Fall seitens AMD für die Profi-Varianten angekündigt (und mit nur 8 GB braucht man sich im Profi-Bereich heutzutage auch nicht blicken lassen), während die Consumer-Ausführungen von "Vega" mit 4 oder 8 GB Speicher auskommen sollen (ohne Ausspezifizierung, auf welche Vega-Chips sich dies konkret bezieht). Dies muß allerdings nicht gänzlich ausschließen, das es auch Consumer-Ausführungen mit gleich 16 GB Speicher geben wird – zumindest wenn sich das absolute Top-Modell wirklich mit der GeForce GTX 1080 Ti anlegen will, wären hierfür mehr als 8 GB Speicher sicherlich deutlich verkaufsfördernd.

Viel wichtiger ist aber natürlich, das die angegebenen (bis zu) 1600 MHz Chiptakt bestätigen, das Vega 10 sein Designziel eines Hochtakt-Designs auch wirklich erreichen hat – und dies gilt unabhängig davon, ob das in der CompuBench-Benchmarkdatenbank aufgetauchte Testsample nun dem Profi- oder dem Consumer-Bereich entstammt. In dieser Frage gab es mit den kürzlich aufgetauchten 3DMark13-Resultaten unter TimeSpy & FireStrike einige Unsicherheiten, ob AMD seine gemäß (einiger) früherer Roadmaps klar dokumentierten Taktraten-Vorgaben von ~1500 MHz auch wirklich erreichen kann – gerade da dies den größeren Teil des von Vega 10 zu erwartenden Performance-Sprungs gegenüber dem von der reinen Anzahl der Hardware-Einheiten her verblüffend ähnlich aussehendem Fiji-Chip ausmachen sollte. Die verschiedenen Architekturverbesserungen von GCN5 werden sicherlich genauso benötigt, um im HighEnd/Enthusiasten-Segment wieder konkurrenzfähig zu werden – aber ohne den deftigen Taktraten-Sprung von ≤1050 MHz (Fiji) auf nunmehr um die 1600 MHz (Vega 10) wäre dies geradezu unmöglich zu erreichen.

Wieviel Performance aus dieser Ansetzung herauszuholen ist, läßt sich leider aufgrund der Höhe des Performancesprungs um so schwerer schätzen. Der höhere Chiptakt führt zwar erst einmal 1:1 zu mehr Rechenleistung, selbst Skalierungseffekte muß man hierbei nicht fürchten (jene treten nur bei höherer Anzahl an Recheneinheiten auf). Allerdings hat AMD hierfür im besten Fall nur dieselben Speicherbandbreite wie beim Fiji-Chip zur Verfügung – und da bleibt abzuwarten, ob jene maximal 512 GB/sec nunmehr um die 50% mehr nomineller Rechenleistung genauso gut unterstützen können. Hinzu kommt der sehr schlecht vorab kalkulierbare Effekt der (vielen) Architekturverbesserungen von GCN5 – wir schätzen jene auf einen Performanceeffekt von +15% ein, aber dies ist nur eine grobe Annahme ohne jede Datenbasis. In der Summe kann es im Optimalfall durchaus dafür ausreichen, um die GeForce GTX 1080 Ti zu erreichen – und wenn nicht, gibt es sicherlich wenigstens eine anständige Konkurrenz zu GeForce GTX 1070 & 1080. Daß dies überhaupt im Bereich des Möglichen liegt, darf mit der Nennung des hohen Chiptakts beim Vega-10-Chip nunmehr als ziemlich sicher betrachtet werden.