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Die nVidia-Geschäftsergebnisse im vierten Quartal sowie Gesamtjahr 2021

Nach Intel und AMD gibt es nun auch von nVidia die aktuellen Geschäftszahlen, welche das sinnbildliche vierte Quartal 2021 sowie das Gesamtjahr 2021 umfassen. Bei nVidia gehört dies wie bekannt beides zum (damit abgeschlossenen) Finanzjahr 2022, welches zudem jeweils um einen Monat versetzt läuft – das vierte Quartal umfasst bei nVidia also die Monate November 2021 bis Januar 2022, das Gesamtjahr lief von Februar 2021 bis Januar 2022. In diesem Zeitraum hat nVidia seinen zuletzt sprunghaften Aufwärtstrend erneut glasklar bestätigt und das siebente Rekord-Quartal in Folge sowie gleichzeitig das zweite (deutliche) Rekordjahr in Folge hingelegt.

Gegenüber dem Vorquartal ging der Umsatz um +7,6%, der nominelle Gewinn um +21,9% sowie der operative Gewinn um +11,2% nach oben. Gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahres beliefen sich die Steigerungen hingegen auf +53% beim Umsatz, +106% beim nominellen Gewinn sowie +97% beim operativen Gewinn. Dabei fällt auf, dass nVidias Gewinne – auch vorher schon auf einem hohen Stand – im Laufe des Jahres grob doppelt so stark wie die Umsätze gewachsen sind. Eine gute Erklärung hierfür bieten (viel) höhere durchschnittliche Abgabepreise, wo man ohne weiteren Kostenaufwand (nichts, was den Gewinn wieder schmälern könnte) sowohl Umsatz-Wachstum, aber vor allem auch ein viel stärkeres Gewinn-Wachstum generieren kann. Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten zu solch einem Gewinnsprung, aber im Fall von nVidia mit letztlich limitierten Chipfertigungs-Kapazitäten erscheint dies durchaus als Königsweg.

Q4/2020 Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021
Umsatz 5003 Mio. $ 5661 Mio. $ 6507 Mio. $ 7103 Mio. $ 7643 Mio. $
Gewinn 1457 Mio. $ 1912 Mio. $ 2374 Mio. $ 2464 Mio. $ 3003 Mio. $
operativer Gewinn 1507 Mio. $ 1956 Mio. $ 2444 Mio. $ 2671 Mio. $ 2970 Mio. $

Die einzelnen Geschäftssparten bei nVidia haben dabei gerade im Jahresvergleich eine eher unterschiedliche Entwicklung genommen: Während "Auto" und "OEM" sich kaum bewegten, konnte die Pro-Sparte mit einer Umsatzsteigerung von +109% gegenüber dem Vorjahreszeitraum durchaus aus ihrem bisherigen Nischendasein ausbrechen. Bei den immer noch weitaus größeren Gaming- und DataCenter-Sparten legte erstere im Jahresvergleich um +37% weitaus weniger stark zu als letztere mit +71%. Natürlich sind jene +37% bei der Gaming-Sparte immer noch ein gutklassiges Ergebnis für einen Zeitraum von nur einem Jahr, doch bei diesem stark unterschiedlichen Entwicklungstempo steht nVidias DataCenter-Sparte nunmehr kurz davor, der Umsatzträger No.1 im Unternehmen zu werden – was u.U. schon im laufenden Quartal passieren könnte.

Q4/2020 Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021
Gaming  (GeForce & Switch) 2495 Mio. $ 2760 Mio. $ 3061 Mio. $ 3221 Mio. $ 3420 Mio. $
Data Center  (Tesla & Mellanox) 1903 Mio. $ 2048 Mio. $ 2366 Mio. $ 2936 Mio. $ 3263 Mio. $
Professional Visualization  (Quadro) 307 Mio. $ 372 Mio. $ 519 Mio. $ 577 Mio. $ 643 Mio. $
Auto  (Tegra) 145 Mio. $ 154 Mio. $ 152 Mio. $ 135 Mio. $ 125 Mio. $
OEM & Other 153 Mio. $ 327 Mio. $ 409 Mio. $ 234 Mio. $ 192 Mio. $

Wenn man sich die Zielrichtung der Nebensparten ansieht, dann kann man sogar jetzt schon sagen, dass nVidia inzwischen mehr Umsatz mit professionelle Lösungen als denn mit Gaming-Grafikkarten und Spielekonsolen-SoCs (Nintento Switch) erzielt. Es bleibt zu hoffen, dass nVidia deswegen nicht seinen Elan zugunsten neuer Gaming-Grafikkarten verliert – ein wirklich schlechtes Geschäft ist dies schließlich nicht, wie die aktuellen Geschäftszahlen (und Grafikkarten-Straßenpreise) zeigen. Zudem werden alle Sparten benötigt, um das Gesamtunternehmen jedes Jahr erneut entscheidend voranzubringen – wie auch für das Kalenderjahr 2021 geschehen (bei nVidia wie gesagt das Finanzjahr 2022), welches man mit einem Wachstum von +61% beim Umsatz, +125% beim nominellen Gewinn sowie +122% beim operativen Gewinn abschließen konnte.

nVidia kann somit bestenfalls darüber klagen, dass man nicht noch mehr ausliefern konnte – denn wie AMD wird der Chipentwickler über unzureichende Lieferungen aus der Halbleiterfertigung gebremst. Doch diese Probleme werden sich über das Kalenderjahr 2022 hinweg immer weiter verbessern, hinzu kommen neue Impulse über die NextGen-Architekturen "Hopper" (DataCenter) und "Lovelace" (Gaming) sowie den Wechsel auf TSMCs 5nm-Fertigung. Dies sollte nVidias Geschäft im laufenden Kalenderjahr 2022 (bei nVidia das Finanzjahr 2023) nochmals weiter beflügeln. So rechnet nVidia für das laufende erste Jahresquartal derzeit schon mit einem erneuten Rekordquartal von 8,1 Mrd. Dollar Umsatz (±2%) – was (gemäß eigener Schätzung) den Boden für einen Jahresumsatz 2022 im Bereich von 30-35 Mrd. Dollar legen könnte.

Umsatz Gewinn operativer Gewinn
2007 4,10 Mrd. $ 0,80 Mrd. $ 0,83 Mrd. $
2008 3,42 Mrd. $ -0,03 Mrd. $ -0,07 Mrd. $
2009 3,33 Mrd. $ -0,07 Mrd. $ -0,10 Mrd. $
2010 3,54 Mrd. $ 0,25 Mrd. $ 0,25 Mrd. $
2011 4,00 Mrd. $ 0,58 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2012 4,28 Mrd. $ 0,56 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2013 4,13 Mrd. $ 0,44 Mrd. $ 0,50 Mrd. $
2014 4,68 Mrd. $ 0,63 Mrd. $ 0,76 Mrd. $
2015 5,01 Mrd. $ 0,61 Mrd. $ 0,75 Mrd. $
2016 6,91 Mrd. $ 1,65 Mrd. $ 1,93 Mrd. $
2017 9,71 Mrd. $ 3,05 Mrd. $ 3,21 Mrd. $
2018 11,72 Mrd. $ 4,14 Mrd. $ 3,80 Mrd. $
2019 10,92 Mrd. $ 2,80 Mrd. $ 2,85 Mrd. $
2020 16,68 Mrd. $ 4,33 Mrd. $ 4,53 Mrd. $
2021 26,91 Mrd. $ 9,75 Mrd. $ 10,04 Mrd. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.